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Montag, 28. Februar 2022

Fünf Tage in Andalusien

Mit 87.268 km² ist Andalusien flächenmäßig die zweitgrößte autonome Gemeinschaft Spaniens und dazu eine der touristisch beliebtesten. Deshalb konzentrierte ich mich bei den mir zur Verfügung stehenden 5 Tagen auf den Südwesten. Mit einem spanischen Inlandsflug von Fuerteventura nach Sevilla gelangte ich nach Andalusien. In der Hauptstadt Andalusiens bleib ich drei Nächte. Nach meiner ersten Nacht erkundete ich das Zentrum von Sevilla zunächst mit einer Free Walking Tour. Ausgangspunkt war die Große gotische Kathedrale mit dem Grab des Kolumbus.

Free Walking Tour vor der Kathedrale von Sevilla

Danach ging es ans Ufer des Corta de Tablada, einem Kanal des Flusses Guadalquivir, der durch Sevilla fließt. Hier hatten wir einen Blick auf den alten Wehrturm Torre del Oro und der Nao Victoria 500, einem Nachbau der Schiffe mit denen Magellan vor 500 Jahren erstmals die Welt umsegelte. 

Nao Victoria 500 am Ufer des Corta de Tablada
Palacio de San Telmo

Vorbei am Regierungssitz im barocken Palacio de San Telmo und der Universität Sevilla führte die Tour zur Plaza de España einer der bekanntesten Plätze in Sevilla. Der Platz befindet sich im Maria Luisa Park, wo auch die Tour ihr Ende fand. Die Oberfläche des Platzes beträgt 50.000 m², von denen 19.000 m² bebaut sind. Ringsum befindet sich ein Kanal mit 515 Meter Länge (wurde während meines Besuchs renoviert). Dieser wird überquert von 4 Brücken, welche die vier alten Königreiche Spaniens (Kastilien, León, Aragón und Navarra) repräsentieren sollen. Dazwischen finden sich Sitzbänke aus Kreamikfliesen, die jede spanische Provinz repräsentiere.  

Blick auf die Plaza de España

Gebäude am Plaza de España

Im Anschluss an die Tour verweilte ich noch etwas im Maria Luisa Park, bevor ich am Nachmittag dem  mittelalterlichen Königspalast, der Alcázar von Sevilla meine Zeit widmete. Die Anlage zählt auf Grund ihrer Baugeschichte seit 1987 zum UNESCO Weltkulturerbe und wird bis heute von der spanischen Königsfamilie als offizielle Residenz genutzt, wenn sich diese in Sevilla aufhält. 

Zugang zum Palast über den Patio del León
 Patio de la Montería im Alcázar
Im Alcázar von Sevilla

Neben dem Schloss schaute ich mir auch die Gartenanlagen des Alcázar an. Die weitläufige Anlage bietet viele versteckte Ecken, Wasserstellen und Tiere die es zu bestaunen gilt. 

Blick in den Garten
Alcazargärten
Alcazargärten

Als die Anlage zu schließen begann, verließ ich den Garten und entspannte bis zum Abend. Denn da war mal wieder Fußball angesagt. Ich ging zum Ligaspiel der spanischen Primera División, zwischen dem FC Sevilla und dem FC Elche. Gespielt wurde unter Corona-Bedingungen im 43.833 Plätze großen Estadio Ramón Sánchez Pizjuán. Das Spiel gewann der FC Sevilla mit 2:0 vor 33.411 Zuschauern. 

Estadio Ramón Sánchez Pizjuán
Ligaspiel zwischen FC Sevilla und FC Elche

Der Fußball war auch der Hauptgrund für meinen Tagesausflug in die Hafenstadt Cádiz am Folgetag. Rund 1,5 Stunden dauerte die Fahrt mit der Regionalbahn. Vor dem Anstoss hatte ich Zeit für einen Rundgang durch die Altstadt von Cádiz und entlang der Atlantikküste. Weithin sichtbar die imposante Kathedrale zum heiligen Kreuze über dem Meer.

Großer Flaggenmast in Cádiz
Plaza de la Catedral
Blick auf die Kathedrale von Cádiz

Das Ligaspiel der Primera División zwischen dem FC Cádiz und Celta Vigo wurde im 20.724 Plätze großen Estadio Nuevo Mirandilla ausgetragen und endete vor 15.635 Zuschauern, leider torlos 0:0.

Estadio Nuevo Mirandilla

Im Anschluss spazierte ich entlang des 9 km langen Playa de la Cortadura zurück zum Bahnhof von Cádiz um meine Rückfahrt nach Sevilla anzutreten. 

Playa de la Cortadura

Nach einer letzten Nacht in Sevilla hatte ich am Vormittag nur noch wenig Zeit vor meiner Weiterreise mit der Bahn. Ich schaute mir den Wehrtrum Torro del Oro an, den ich zuvor bei der Free Walking Tour gesehen hatte. Im Inneren des Turms findet sich ein kleines Museum zur Marine von Spanien. Außerdem hat man einen tollen Blick auf die Altsadt, den Kanal und das Nachbarviertel Triana.

Torro del Oro

Ausblick vom Torro del Oro

Fast drei Stunden dauerte dann meine Bahnfahrt in die Hafenstadt Málaga an der Mittelmeerküste von Andalusien. Nach meiner Ankunft blieb mir am Abend noch Zeit für ein Spaziergang entlag der Flanier- und Shoppingmeile Muelle Uno, direkt am Hafen von Málaga.

Muelle Uno am Hafen von Málaga

Flanier- und Shoppingmeile Muelle Uno

Am nächsten Morgen nahm ich dann auch in Málaga an eine Free Walking Tour teil. Von der Plaza de la Constitución führte die Tour einmal durch die teils engen Gassen der Altstadt, vorbei an der Kathedrale, dem Picasso Museum, dem alten Römischen Theater bis zur Markthalle Mercado Central de Atarazanas mit ihren Tapasbars. Ideal für einen Mittagsstop.

Plaza de la Constitución

Römisches Theater Málaga
Buntglasfenster im Mercado Central de Atarazanas

Danach schaute ich mir die Mittelalterliche Festung Alcazaba am Rande der Altstadt an. Vom oberen Bereich hat man einen Blick auf das Meer.

Festung Alcazaba
Innenhof der Festung Alcazaba

Aber es ging noch höher hinaus. Über einen recht steilen Fußweg gelangte ich zur höher gelegenen Ruine Castillo de Gibralfaro, auf dem gleichnamigen Berg. Dort oben hatte ich einen Blick über fast ganz Málaga.

Aussicht auf die Außenmauern und den Hafen
Ausblick auf Málaga
Ausblick auf die Plaza de Toros und das Mittelmeer

Am nächsten Tag machte ich zum Abschluss noch einen Tagesausflug. Dazu nahm ich mir einen Mietwagen und fuhr von Málaga aus 60 km nordwestlich zum Königspfad Caminito del Rey. Der einstige Klettersteig ist heute ein Wanderweg. Er führt in etwa 100 Meter Höhe entlang steiler Wände durch zwei bis zu 200 Meter tiefe schmale Schluchten. Den Namen erhielt der Weg durch den Besuch von König Alfons XIII zur Einweihung am 21. Mai 1921. 

Caminito del Rey
Pfad entlang zweier Schluchten
Holzplanken des Caminito del Rey

Rund 7 km sind es vom Parkplatz am Nordeingang bis zum Ende des Weges im Ort El Chorro. Von dort aus bringen einen Shuttlebusse wieder zurück zum Parkplatz. 

Helm ist Pflicht
Brücke über der Schlucht

Anschließend fuhr ich weiter ins rund 60 km entfernte Ronda. Der Ort liegt auf einer Höhe von 723 m  in einer als Serranía de Ronda bekannten Berglandschaft. Neben der Stadt mit ihren überwiegend weißen Häusern und der schönen Landschaft besichtigte ich wie vermutlich alle Besucher des Ortes die beeindruckende Brücke Puente Nuevo de Ronda.

Weiße Häuser von Ronda
Blick auf Ronda
Serranía de Ronda

Die Straßenbrücke überspannt dabei den Fluss Guadalevín, der in der etwa 120 Meter tiefen Schlucht El Tajo die Altstadt, vom jüngeren Stadtteil El Mercadillo trennt. Ich lief dabei zunächst in die Schlucht und wanderte dann auf einem Pfand nach oben zur Brücke um diese zu überqueren und den Ausblick zu genießen. Danach fuhr ich ins 100 km entfernte Málaga zurück.

Puente Nuevo de Ronda
Puente Nuevo de Ronda
Ausblick von der Brücke

In Málaga stellte ich abschließend meinen Mietwagen ab und fuhr anschließend zum Flughafen von Málaga für meine Rückreise nach Deutschland. Die Flugzeit betrug dabei knapp drei Stunden.

Sonntag, 27. Februar 2022

Inselhüpfen auf den Kanaren - Fuerteventura Nord und Lanzarote

Nachdem Süden von Fuerteventura nahm ich mir nun den Norden der zweitgrößten Kanareninsel vor. Ausgangspunkt war ein Hostel mitten in der Wüstenlandschaft am Fuße des heiligen Berges Tindaya. Von dort aus fuhr ich mit meinem Mietwagen zunächst in die Hafenstadt Corralejo an der Nordküste. Am Hafen von Corralejo angekommen, nahm ich die erste Fähre des Tages auf die vorgelagerte Insel Isla de Lobos. Die Überfahrt dauerte nur 20 Minuten.

Ausblick auf den Berg Tindaya

Fähre zur Isla de Lobos im Hafen von Corralejo

Die Isla de Lobos ist eine geschütze kleine Insel die sich am besten auf dem rund 8 km langen Rundwanderweg erkunden lässt. Vom Fähranleger im Süden bis zum Leuchtturm im Norden verlaufen zwei Wanderpfade, einer entlang der Ostküste und ein weiterer etwas westlicher durch die Inselmitte. Ich wählte zunächst die Ostküste. Dabei kommt man auch an der einzigen kleinen Siedlung mit vornehmlich Wochenendhäusern vorbei. 

Natur pur auf der Isla de Lobos

Ausblick auf den Montaña La Caldera

Blick vom Leuchttrum in Richtung Lanzarote

Am Leuchttrum angekommen, erhält man einen schönen Blick ins Inselinnere, sowie zur nördlicheren Kanareninsel Lanzarote. Vom westlichen Pfad führt eine Abzweigung auf den Montaña La Caldera. Der binnen einer Stunde besteigt werden kann. Ich hatte leider nicht mehr genügend Zeit vor der Rückfahrt. Also lief ich weiter und stoppte am geschützte Sandstrand Playa De La Concha De Lobos, bevor ich die nach 4 Stunden Aufenthalt die Fähre zurück nach Corralejo nahm. 

Wanderweg vom Leuchtturm nach Süden

Sandstrand Playa De La Concha De Lobos

Im Anschluss fuhr ich von Corralejo mit einem Umweg zurück nach Tindaya. Ich wählte die Hauptstraße FV-1a durch den Nationalpark Corralejo mit seinen Dünen und dem breiten, weitläufigen Küstenabschnitt. 

Dünen im Nationalpark Corralejo
Küstenabschnitt im Nationalpark Corralejo

Küste war auch mein Thema am nächsten Tag. Da unternahm ich mit dem US-Amerikaner Fess aus meinem Hostel eine 10 km lange Küstenwanderung entlang der Nordküste von Majanicho bis zum rot-weiß gestreifeten Leuchttrum Faro del Tostón. 

Nordküste bei Majanicho
Küstenwanderung
Ankunft am rot-weiß gestreifeten Leuchttrum Faro del Tostón

Nach einem gemeinsamen Mittagessen im nahen El Cotillo, machten wir noch eine Wanderung auf den Vulkan Calderón Hondo. Hier führen zwei Wege hinauf zum Kraterrand. Diese lassen sich ebenfalls gut zu einer Rundtour verbinden. 

Wanderweg zum Vulkan Calderón Hondo
Blick hinein in den Krater
Ausblick vom Kraterrand

Nach meiner dritten Nacht im Hostel war dann wieder Inselhüpfen angesagt. Ich fuhr zurück nach Corralejo um die Fähre nach Lanzarote zunehmen. Rund 45 min. daurte die Überfahrt auf die nördlichste der acht bewohnten Kanarischen Inseln. Als erstes Ziel steuerte ich den kleinen Küstenort El Golfo im Südwesten der Insel an. Hier gibt es tolle Ausblick auf die Vulkanische Küste und eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Insel Lanzarote. Es ist der teilweise im Meer versunkene Krater des Vulkans Montaña de Golfo, in dem sich eine Lagune gebildet hat, die etwa 50 Meter von der Küste entfernt liegt. Die markante grüne Farbe der Lagune entsteht durch einzellige Algen, die sich dem hohen Salzgehalt des Sees angepasst haben. 

Autofähre zwischen Fuerteventura und Lanzarote
Küsten bei El Golfo im Südwesten von Lanzarote
Grüne Lagune 50 Meter von der Küste

Anschließend fuhr ich in den Nationalpark Timanfaya. Er wird auch als Montañas del Fuego (Feuerberge) bezeichnet. Große Teile des Nationalparks sind nicht freizugänglich. Einzige Möglichkeit ist eine 14 km lange Rundtour per Bus die halbstündlich im Besucherzentrum startet. Außerdem werden dort von der Parkverwaltung zwei Demonstrationen zur hohen Temperatur des Erdbodens durchgeführt. Zum einen werden trockene Streucher entzündet und Wasser in ein senkrecht im Boden eingelassenes Rohr gegossen. Da die Temperatur wenige Meter unter der Erdoberfläche über 400 °C beträgt, entsteht eine explosionsartig empor schießende Dampffontäne.

Feuer-Demonstration
Explosionsartig empor schießende Dampffontäne.
Ausblick auf die Feuerberge während der Bustour

Danach fuhr ich noch weiter zum begehbaren Vulkankrater Caldera de Los Cuervos. Dieser zugängliche Krater kann sehr einfach, ebenfalls durch einen Rundweg von zwei Seiten erkundet werden. 

Zugang zum Vulkankrater Caldera de Los Cuervos
Im Inneren des Vulkankrater Caldera de Los Cuervos
Rundweg entlag des Kraters

Zum Übernachten fuhr ich abschließend in die Inselhauptstadt Arrecife. Mit 63.000 Einwohnern ist sie zudem die größte Gemeinde der Insel und beherbergt damit knapp die Hälfte aller Lanzaroteños. Nach meiner Ankunft blieb mir nur ein Abendlicher Spaziergang. 

Arrecife bei Nacht

Am nächsten Morgen verließ ich Arrecife für meinen zweiten Tag auf Lanzarote in Richtung Norden. Erster Halt war der Aussichtspunkt Mirador del Río. Mit Aussicht auf die Nachbarinsel La Graciosa. 

Aussicht auf die Nachbarinsel La Graciosa

Weiter ging es zum Jameos del Agua. Ein vom einheimischen Künstler und Naturschützer César Manrique 1966 erbauten  Kunst- und Kulturstätte sowie Touristenattraktion. Er gestaltete dort einen einzigartigen Vulkantunnel mit unterirdischer Konzerthalle, Restaurant, Salzsee und Pool. 

Restaurant mit Blick auf den Salzsee
Pool im Jameos del Agua

Auch mein nächster Stopp wurde von César Manrique gestaltet. Der Kakteengarten Jardín de Cactus wurde 1977 errichtet. Er befindet sich mit mehr als 1100 verschiedenen Kakteenarten innerhalb eines terrassenartigem aufgelassenen Steinbruchs mit Café & restaurierter Windmühle. 

Kakteengarten Jardín de Cactus
Kakteengarten Jardín de Cactus


Ein letzter Stopp hatte ich dann bei den Steinformationen, die als Stratified City bekannt sind. Nach meinem Spaziergang durch die Felsformationen fuhr ich zurück zur Südküste von Lanzarote.

Felsformation von Stratified City

Stratified City
Dort schlenderte ich noch etwas durch den Küstenort Playa Blanca um die Wartezeit für die Fähre zurück nach Fuerteventura zu verkürzen. 

Playa Blanca

In Fuerteventura fuhr ich dann zum Abschluss meiner Kanarenreise nach Caleta de Fuste, rund 8 km südlich vom Flughafen von Fuerteventura. Neben meinen zwei Nächten in diesem gemütlichen Ferienort, hatte ich noch einen ganzen Tag um diesen zu erkunden. Dazu lief ich zunächst zum Leutturm von Caleta. Danach entlang der Strandpromenade vorbei an den beiden Stränden Playa del Castillo und Playa de la Guirra.

Playa del Castillo

Playa de la Guirra

Abschließend besuchte ich noch das nahegelegene Salzmuseum Salinas del Carmen. Das Museum befindet sich in einer alter Saline und beherbergt eine Ausstellung zur Geschichte und Kultivierung von Meersalz und zugehöriger Ethnografie. Außerdem befindet sich im Außenbereich mit dem Pottwal-Skelett ein weiteres Wal-Skelett von Fuerteventura.

Noch in Betrieb befindeliche Salzbecken

Pottwal-Skelett
Nach diesem letzten Tag fuhr ich am nächsten Morgen direkt zurück zum Flughafen von Fuerteventura und verließ die Kanarischen Inseln in Richtung Spanischem Festland.