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Sonntag, 17. November 2024

Madagaskar-Rundreise auf dem 8. Kontinent

Mein Fernreiseziel für das Jahr 2024 war Madagaskar, die viertgrößte Größte Insel der Welt. Die bei weitem größte Landfläche des Staates Madagaskar wird hier durch die gleichnamige Insel eingenommen. Rund 11 Flugstunden lagen zwischen Frankfurt am Main und Antananarivo der Hauptstadt von Madagaskar. Nach Einreise und Transfer zum Hotel im Zentrum von Antananarivo (abgekürzt Tana), blieb noch Zeit für einen kleinen Spaziergang durch den Finanz- und Verwaltungsdistrikt, über den lokalen Markt im Zentrum und die Unabhängigkeitsstraße samt Rathaus der mit geschätzten 3 Millionen Einwohnern zugleich größten Stadt des Landes. 

Ausblick vom Hotel auf Antananarivo

Gedenken an die Unabhängigkeit von Frankreich 1960

Ausblick auf Tana und den Markt

Kunst am Rathaus

Am nächsten Morgen startete dann meine Rundreise auf dem „8. Kontinent“ mit einer Kleingruppe (insgesamt 5 Teilnehmende) samt Einheimischem Guide Harentsoa und Fahrer Heri. Madagaskar wird der achte Kontinent genannt, weil durch eine lange isolierte Entwicklung eine sehr eigenständige Natur entstanden ist. Madagaskar wurde dabei vor 150 Millionen Jahren von Afrika und vor 90 Millionen Jahren vom indischen Subkontinent getrennt. Unsere Route folgte fortan ab Tana entlang der Nationalstraße RN7 in Richtung Süden. Auf der Fahrt in unserem Minibus raus aus der Stadt stoppten wir noch an einem Aussichtspunkt der Oberstadt nahe der Kathedrale Andohalo.

Ausblick von der Oberstadt

Kathedrale Andohalo

Anschließend ging die Reise weiter in Richtung Antsirabe rund 170 km südlich. Die Route Nationale 7 ist umgeben von terrassierten Reisfeldern, Bergketten und den sogenannten „Lavakas“, bei denen es sich um eine spezielle Form erodierter Hügel handelt. Auf etwa halbem Weg besuchten wir bei einem Stopp eine Aluminium-Werkstatt. Ein Betrieb, in dem das von Autofriedhöfen stammende Material recycelt und in reiner Handarbeit und ohne Arbeitsschutz größtenteils zu Kochtöpfen weiterverarbeitet wird.

Güterzug auf der Fahrt nach Antsirabe 

Reisfelder entlang der RN7

Stopp bei einer Aluminium-Werkstatt

Herstellung von Kochtöpfen aus Aluminium

Am späten Nachmittag erreichten wir Antsirabe, dort angekommen, bekamen wir noch eine lokale Blech- und Hornwerkstatt (Verarbeitung von Zebu Horn) gezeigt, in der Souvenirs und Besteck hergestellt werden. Ein bisschen komme ich mir hier vor wie bei einer Kaffeefahrt. 

Arbeitsvorführung in der Hornwerkstatt

Altes Bahnhofsgebäude von Antsirabe

Der nächste Tag startet nachdem Frühstück mit einem Spaziergang durch die koloniale Altstadt von Antsirabe. Danach verlassen wir die RN7 und fahren rund 25 km westlich nach Betafo. Von hier aus wandern wir in rund 3 Stunden bis in das Dorf Fiadanana. Dort begrüßt uns exemplarisch eine der zahlreichen Bauernfamilien des Landes für eine Nacht für ein vorab organisiertes Homestay. 

Unabhängigkeitsdenkmal in Antsirabe

Felder hinter Betafo

Ausblick auf das Dorf Fiadanana.

Stopp bei einem lokalen Schmid

Am Nachmittag nimmt uns der Organisator des Homestay-Projekts mit in die örtliche Schule und erklärt uns das durch die Besucher u.a. die Schule finanziert werden konnte. Wir spazieren noch entlang der Felder, bevor ein leckeres Abendessen mit Musikdarbietung auf uns wartet. 

Klassenzimmer des Dorfes

Schulgebäude mit Pausenhof

Reisfelder des Dorf Fiadanana.

Abendliche Musik bei der Gastfamilie

Nachdem Frühstück am Folgetag verabschieden wir uns schon wieder von der Gastfamilie und wandern auf einem anderen Wege zurück nach Betafo, wo uns unser Fahrer Heri bereits empfing. Danach fuhren wir rund 120 km weiter nach Ambositra. Auch wenn die Kilometer nicht allzu viele sind, so zieht sich die Fahrt auf den mit Schlaglöchern übersäten Straßen Madagaskars. So erreichten wir am späten Nachmittag Ambositra im zentralen Hochland. Ich gestattete mir eine Pause und verzichtete auf den obligatorischen Spaziergang vor dem Abendessen. 

Gruppenfoto während einer Pause

Am nächsten Vormittag stand in Ambositra noch die Besichtigung einer Holzwerkstatt an. Hier wurde mir nochmals die Mangelverwaltung und Kreativität in Sachen Recycling in Madagaskar deutlich. So erklärte uns ein Mitarbeiter das zum Erstellen eines Laubsägeblattes ein Draht aus alten Autoreifen genommen wird und feinste Zacken eingeschlagen werden um anschließend damit Holz sägen zu können. 

Laubsägearbeiten in der Holzwerkstatt

Danach kauften wir noch Brot und Snacks für den späteren Mittagstopp auf dem lokalen Markt, bevor wir weitere 150 km nach Süden in den Angriff nahmen. Tagesziel war ein schönes Hotel am See Farihy Sahambavy, nahe des gleichnamigen Ortes Sahambavy. Nach unserer Ankunft blieb noch etwas Tageslicht übrig für eine erfrischende Runde im Hotelpool, bevor uns vom Hotelbesitzer geschossene Ente serviert wurde. 

Mittagstopp auf der Fahrt nach Sahambavy

Ausblick auf das Hochland während der Fahrt

Blick auf den Pool während des Aufenthaltes

Ausgemusterter Bahnwaggon

Am folgenden Tag wollten wir eigentlich mit der Eisenbahn durch den Dschungel an die Ostküste fahren. Leider ist der Zug vor ein paar Monaten entgleist und auf unbestimmbare Zeit nicht mehr verfügbar. Stattdessen besichtigen wir zunächst die einzige Teefabrik und Teeplantage des Landes. Lediglich 20 min. Fußweg vom Lac Hotel entfernt. Dort führte uns ein Mitarbeiter über die Plantage und durch die Fabrikhalle. Dort wird Tee für 80 % Export und 20 % Inlandskonsum produziert. Dies verdeutlicht das Madagaskar keine Teetrinkernation ist. Zum Abschluss der Führung durften wir den Grünen und Schwarzen Tee probieren. Doch kannten wir den Geschmack bereits vom Frühstück. 

Anstatt mit dem Zug nun zu Fuß über die Gleise

Einzige Teeplantage des Landes

Maschine in der Teefabrik

Lagerhalle der Teefabrik

Anschließend liefen wir zurück ins Hotel und hatten noch etwas Zeit zum Relaxen am Pool, bevor wir gegen Mittag in Richtung des ersten Nationalparks auf dieser Reise aufbrachen. 

Stelzenbungalow am See Farihy Sahambavy
Montag, 14. Oktober 2024

Vereinsausflug nach Darmstadt

Bereits zum 8. Mal in Folge organisierte ich in diesem Herbst den Jahresausflug meiner Vereinsgruppe. Als Ziel wurde vorab die Südhessische Großstadt Darmstadt ausgewählt. Diese erreichten wir nach über 2 Stunden Fahrt in zwei Minibussen rechtzeitig zum ersten Programmpunkt. Dieser war eine 1,5 Std. geführte Tour über das Gelände des in Darmstadt ansässigen Europäischen Raumflugkontrollzentrum (ESOC), einem Teil der Europäische Weltraumorganisation (ESA). Dort wurde uns einiges zur Raumflugtechnik und dem Ablauf im Vorfeld und Nachgang zu Satellitenmissionen erklärt. Wir bekamen außerdem Einblick in die verschiedenen Kontrollräume der Organisation. 

Führung bei der ESA Darmstadt

Gelände der ESA Darmstadt

Kontrollzentrum der ESOC 

Anschließend fuhren wir zu unserem nahegelegenen Hotel und gingen von dort aus in einem spanisch-peruanischen Restaurant lecker Tapas zu Abendessen. Den weiteren Abend ließen wir in einer gemütlichen Kneipe im Zentrum der Stadt ausklingen.

Erstes Gemeinsames Abendessen in Darmstadt

Am nächsten Morgen fuhren wir nachdem Hotelfrühstück mit der Straßenbahn in den Darmstädter Stadtteil Mathildenhöhe. Dort begann unser gemütlicher Stadtbummel. Die Mathildenhöhe, ist mit 180 Metern die höchste Erhebung der Darmstädter Innenstadt, war schon im 19. Jahrhundert eine Gartenanlage des großherzoglichen Hofes und wurde 1833 im Stil eines Englischen Landschaftsparks umgestaltet. Die Bebauung der südlichen Mathildenhöhe durch die von Großherzog Ernst Ludwig gegründete Künstlerkolonie führte ab 1900 zu der heutigen Gestalt. Der Hochzeitsturm und das Ausstellungsgebäude vom Architekten Joseph Maria Olbrich beherrschen das Gesamtbild. 

Ausblick über die Mathildenhöhe

Mathildenhöhe Darmstadt

Von der Mathildenhöhe liefen wir anschließend hinab in die Innenstadt und gönnten uns eine Pause auf dem Marktplatz. Danach teilte sich unsere Gruppe vor erst auf. Ich besichtigte das nahegelegene Schloss, den Herrengarten und den Prinz-Georg-Garten. 

Marktplatz Darmstadt

Schlossgartentor

Prinz-Georg-Garten

Am Nachmittag trafen wir uns am Hotel wieder, denn von nun an ging es um die Wurst. Wir fuhren in die direkte Nachbarstadt Griesheim. In der dortigen Metzgerei Hamm erwartete uns das Team um Metzgermeister Matthias Hamm für einen 5-stündigen Wurst-Kurs. Zu Beginn zeigten uns die Metzger wie man ein halbes Schwein korrekt zerteilt. 

Startklar für den Wurst-Kurs in Griesheim

Metzger Rainer erklärt den Aufbau eines Schweins

Metzger Rainer demonstriert verschiedene Schnitte

Anschließend wurden wir in sechs Teams eingeteilt, die jeweils ein Wurstprodukt unter Anleitung herstellen durfte. Wir produzierten Hessische Bratwurst, italienische Salsiccia, rauchige Käsegriller, mediterrane Geflügelbratwurst, Fleischkäse Fein und Dosenbratwurst. Dazu wogen wir vorbereitete Fleischstücke und Gewürze ab, wolften und vermengten diese, füllten die Masse in Därme, Dosen und Backschalen ab. 

Metzgermeister Matthias bedient den Kutter 

Abfüllen der Wurstmasse in Därme

Abwickeln der selbstgemachten Würste

Horst präsentiert stolz die Würste

Nach der jeweiligen finalen Zubereitungszeit im Backofen, Räucherofen oder Garkammer wurden die Selbsthergestellten Würste auf Ihre Tauglichkeit für den Grill direkt im Anschluss geprüft. Als Trophäe und zum Beweis bekam jeder von uns rund drei Kilo der eigenen Wurstwaren und ein Zertifikat mit. Nach diesem Highlight fuhren wir zurück nach Darmstadt und stoßen nochmals auf das Erlebte an.

Abschließendes Gruppenbild

Grill- und Geschmackstest der hergestellten Wurstwaren

Der dritte und letzte Tag unseres Gruppenausflugs begann nachdem Hotelfrühstück mit einer 20-minütigen Fahrt zum UNESCO-Weltnaturerbe Grube Messel. Die Grube ist ein stillgelegter Ölschiefer-Tagebau. Wegen der hervorragenden Qualität und Quantität der dort geborgenen Fossilien aus dem Eozän wurde sie 1995 zum UNESCO-Weltnaturerbe ernannt. Unsere hervorragende Führerin Grit führte uns auf einem 3 km Rundweg einmal binnen 2 Std. durch die Grube. Dabei stoppten wir an einigen lehrreichen Stationen und bekamen dort ein paar Funde aus dem Ölschiefer gezeigt. 

Bekundung des Ölschiefer

Unterwegs in der Grube Messel

Guide Grit lässt für uns Grundwasser sprudeln

Ausblick auf das UNESCO-Weltnaturerbe Grube Messel

Danach fuhren wir zurück ins Zentrum von Darmstadt und verbrachten dort entspannte 4 Stunden beim erholsamen Baden und Schwitzen im Darmstädter Jugendstilbad. Das Schwimm- und Wellnessbad entstand 1909 und wird durch Dekorelemente im Jugendstil charakterisiert, die für den heutigen Namen verantwortlich sind.  

Schwimmbecken im Jugendstilbad Darmstadt

Im Anschluss an den Thermenbesuch gönnten wir uns noch ein letztes gemeinsames Abendessen in einem nahegelegenen im amerikanischen Stil gehaltenen Western BBQ-Restaurant. Abschließend stand dann die knapp 2-stündige Rückfahrt an. Mit vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen ging ein weiterer erfolgreicher Gruppenausflug zu Ende.