Mein Fernreiseziel für das Jahr 2024 war Madagaskar, die viertgrößte Größte Insel der Welt. Die bei weitem größte Landfläche des Staates Madagaskar wird hier durch die gleichnamige Insel eingenommen. Rund 11 Flugstunden lagen zwischen Frankfurt am Main und Antananarivo der Hauptstadt von Madagaskar. Nach Einreise und Transfer zum Hotel im Zentrum von Antananarivo (abgekürzt Tana), blieb noch Zeit für einen kleinen Spaziergang durch den Finanz- und Verwaltungsdistrikt, über den lokalen Markt im Zentrum und die Unabhängigkeitsstraße samt Rathaus der mit geschätzten 3 Millionen Einwohnern zugleich größten Stadt des Landes.
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Ausblick vom Hotel auf Antananarivo |
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Gedenken an die Unabhängigkeit von Frankreich 1960 |
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Ausblick auf Tana und den Markt |
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Kunst am Rathaus |
Am nächsten Morgen startete dann meine Rundreise auf dem „8. Kontinent“ mit einer Kleingruppe (insgesamt 5 Teilnehmende) samt Einheimischem Guide Harentsoa und Fahrer Heri. Madagaskar wird der achte Kontinent genannt, weil durch eine lange isolierte Entwicklung eine sehr eigenständige Natur entstanden ist. Madagaskar wurde dabei vor 150 Millionen Jahren von Afrika und vor 90 Millionen Jahren vom indischen Subkontinent getrennt. Unsere Route folgte fortan ab Tana entlang der Nationalstraße RN7 in Richtung Süden. Auf der Fahrt in unserem Minibus raus aus der Stadt stoppten wir noch an einem Aussichtspunkt der Oberstadt nahe der Kathedrale Andohalo.
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Ausblick von der Oberstadt |
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Kathedrale Andohalo |
Anschließend ging die Reise weiter in Richtung Antsirabe rund 170 km südlich. Die Route Nationale 7 ist umgeben von terrassierten Reisfeldern, Bergketten und den sogenannten „Lavakas“, bei denen es sich um eine spezielle Form erodierter Hügel handelt. Auf etwa halbem Weg besuchten wir bei einem Stopp eine Aluminium-Werkstatt. Ein Betrieb, in dem das von Autofriedhöfen stammende Material recycelt und in reiner Handarbeit und ohne Arbeitsschutz größtenteils zu Kochtöpfen weiterverarbeitet wird.
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Güterzug auf der Fahrt nach Antsirabe |
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Reisfelder entlang der RN7 |
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Stopp bei einer Aluminium-Werkstatt |
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Herstellung von Kochtöpfen aus Aluminium |
Am späten Nachmittag erreichten wir Antsirabe, dort angekommen, bekamen wir noch eine lokale Blech- und Hornwerkstatt (Verarbeitung von Zebu Horn) gezeigt, in der Souvenirs und Besteck hergestellt werden. Ein bisschen komme ich mir hier vor wie bei einer Kaffeefahrt.
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Arbeitsvorführung in der Hornwerkstatt |
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Altes Bahnhofsgebäude von Antsirabe |
Der nächste Tag startet nachdem Frühstück mit einem Spaziergang durch die koloniale Altstadt von Antsirabe. Danach verlassen wir die RN7 und fahren rund 25 km westlich nach Betafo. Von hier aus wandern wir in rund 3 Stunden bis in das Dorf Fiadanana. Dort begrüßt uns exemplarisch eine der zahlreichen Bauernfamilien des Landes für eine Nacht für ein vorab organisiertes Homestay.
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Unabhängigkeitsdenkmal in Antsirabe |
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Felder hinter Betafo |
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Ausblick auf das Dorf Fiadanana. |
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Stopp bei einem lokalen Schmid |
Am Nachmittag nimmt uns der Organisator des Homestay-Projekts mit in die örtliche Schule und erklärt uns das durch die Besucher u.a. die Schule finanziert werden konnte. Wir spazieren noch entlang der Felder, bevor ein leckeres Abendessen mit Musikdarbietung auf uns wartet.
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Klassenzimmer des Dorfes |
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Schulgebäude mit Pausenhof |
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Reisfelder des Dorf Fiadanana. |
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Abendliche Musik bei der Gastfamilie |
Nachdem Frühstück am Folgetag verabschieden wir uns schon wieder von der Gastfamilie und wandern auf einem anderen Wege zurück nach Betafo, wo uns unser Fahrer Heri bereits empfing. Danach fuhren wir rund 120 km weiter nach Ambositra. Auch wenn die Kilometer nicht allzu viele sind, so zieht sich die Fahrt auf den mit Schlaglöchern übersäten Straßen Madagaskars. So erreichten wir am späten Nachmittag Ambositra im zentralen Hochland. Ich gestattete mir eine Pause und verzichtete auf den obligatorischen Spaziergang vor dem Abendessen.
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Gruppenfoto während einer Pause |
Am nächsten Vormittag stand in Ambositra noch die Besichtigung einer Holzwerkstatt an. Hier wurde mir nochmals die Mangelverwaltung und Kreativität in Sachen Recycling in Madagaskar deutlich. So erklärte uns ein Mitarbeiter das zum Erstellen eines Laubsägeblattes ein Draht aus alten Autoreifen genommen wird und feinste Zacken eingeschlagen werden um anschließend damit Holz sägen zu können.
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Laubsägearbeiten in der Holzwerkstatt |
Danach kauften wir noch Brot und Snacks für den späteren Mittagstopp auf dem lokalen Markt, bevor wir weitere 150 km nach Süden in den Angriff nahmen. Tagesziel war ein schönes Hotel am See Farihy Sahambavy, nahe des gleichnamigen Ortes Sahambavy. Nach unserer Ankunft blieb noch etwas Tageslicht übrig für eine erfrischende Runde im Hotelpool, bevor uns vom Hotelbesitzer geschossene Ente serviert wurde.
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Mittagstopp auf der Fahrt nach Sahambavy |
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Ausblick auf das Hochland während der Fahrt |
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Blick auf den Pool während des Aufenthaltes |
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Ausgemusterter Bahnwaggon |
Am folgenden Tag wollten wir eigentlich mit der Eisenbahn durch den Dschungel an die Ostküste fahren. Leider ist der Zug vor ein paar Monaten entgleist und auf unbestimmbare Zeit nicht mehr verfügbar. Stattdessen besichtigen wir zunächst die einzige Teefabrik und Teeplantage des Landes. Lediglich 20 min. Fußweg vom Lac Hotel entfernt. Dort führte uns ein Mitarbeiter über die Plantage und durch die Fabrikhalle. Dort wird Tee für 80 % Export und 20 % Inlandskonsum produziert. Dies verdeutlicht das Madagaskar keine Teetrinkernation ist. Zum Abschluss der Führung durften wir den Grünen und Schwarzen Tee probieren. Doch kannten wir den Geschmack bereits vom Frühstück.
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Anstatt mit dem Zug nun zu Fuß über die Gleise |
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Einzige Teeplantage des Landes |
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Maschine in der Teefabrik |
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Lagerhalle der Teefabrik |
Anschließend liefen wir zurück ins Hotel und hatten noch etwas Zeit zum Relaxen am Pool, bevor wir gegen Mittag in Richtung des ersten Nationalparks auf dieser Reise aufbrachen.
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Stelzenbungalow am See Farihy Sahambavy |