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Montag, 7. November 2022

Städtetrip in Serbien - Belgrad und Novi Sad

Ende Oktober reiste ich für ein langes Wochenende nach Serbien, mein mittlerweile 106. Land. Dazu flog ich Freitagabends nach Belgrad, der Hauptstadt Serbiens. Nach der Landung kurz vor Mitternacht ging es für mich nur noch ins Hostel im Zentrum der Altstadt Stari Grad. Den ersten Tag in der 1,4 Millionen Einwohner Stadt begann ich nachdem Frühstück mit einer Free Walking Tour. Diese begann am zentralen Republic Square am Fuße des berühmten Reiterstandbildes von Fürst Mihailo. 

Reiterstandbild von Fürst Mihailo
Republic Square Belgrad

Die Tour führte dann entlang der Hauptstraße, vorbei am altehrwürdigen Hotel Moskau, zum Andricev Park mit dem Alten und Neuen Palais zu seinen Seiten.Danach schauten wir uns die 1940 fertiggestellte imposante serbisch-orthodoxe Kirche des heiligen Markus an. Auf dem Weg dorthin passierten wir das Parlamentsgebäude der serbischen Republik. 

Parlamentsgebäude der serbischen Republik
Kirche des heiligen Markus
Innenraum der Kirche

Nach der Markuskirche gingen wir durch den Tašmajdan Park und anschließend durch den Stadtteil Vračar bis wir den Dom des Heiligen Sava erreichten. Vor diesem monumentalen Kirchenbau, der erst 2019 fertiggestellt wurde, endete nach etwas mehr als 2,5 Stunden die interessante Führung. Im Anschluss schaute ich mir den Dom auch von Innen an. 

Dom des Heiligen Sava
Innenraum des Dom
Wandmalereien

Am Nachmittag spazierte ich noch etwas durch die Altstadt von Belgrad, bevor ich am frühen Abend den Bus zum Stadion Shopping-Center nahm. Hierbei handelt es sich um ein Einkaufszentrum und zugleich das Stadion des Fußballclubs FK Voždovac. Im Einkaufszentrum kaufte ich mir ein Ticket für das Spiel der serbischen Super Liga zwsichen Gastgeber FK Voždovac und Napredak Kruševac. Danach ging ich auf das Dach des Gebäudekomplexes wo das Stadion FK Voždovac errichtet wurde. Es bietet bis zu 5.200 Zuschauern Platz. Gespielt wurde auf Kunstrasen, wo das Ligaspiel in diesem einmaligen Stadionbau 0:0 endete. 

Stadion Shopping-Center
Stadion FK Voždovac

Den zweiten Tag in Belgrad begann ich mit einem Spaziergang durch die Fußgängerzone Kneza Mihaila. Diese verbindet den zentralen Republic Square mit dem Kalemegdan Park im Nordwesten von Stari Grad. Vom höher gelegenen Kalemegdan Park hat man eine großartige Aussicht auf den Donauzufluss Save und den neuen Stadtteil Novi Beograd.

Fußgängerzone Kneza Mihaila
Fluss Save und Novi Beograd

Der Kalemegdan Park beherbergt u.a. im Ostteil den Belgrader Zoo und in seiner Mitte die historische Festung von Belgrad. Bei einer Besichtigung der Festung kann man auch die Außenflächen des Militärmuseums bestaunen. Darunter viele Waffen und Panzer. 

Festung mit Uhrturm
Aussblick von der Festung
Kalemegdan Park
Zufluss der Save in die Donau

Nachdem ich mir den weitläufigen Kalemegdan Park angeschaut hatte, stieg ich hinab zum Donauufer und spazierte an der Donau entlang. 

Spaziergang entlang der Donau

Am Nachmittag war ich wieder an meinem Ausgangspunkt am Republic Square angekommen. Dort besichtigte ich dann das Serbische Nationalmuseum. Dieses ist jeden Sonntag für Besucher eintrittsfrei. Das Nationalmuseum erstreckt sich über drei Ebenen. Im Erdgeschoss finden sich antike Exponate aus der Frühgesichte der Menschheit. In den beiden oberen Stockwerken ist eine Kunstsammlung vorwiegend europäischer Maler ausgestellt. 

Innenraum des Serbischen Nationalmuseum
Kunstsammlung im Nationalmuseum

Am Abend war dann nochmals Fußball angesagt. Ich schaute mir in Belgrad ein weiteres Spiel der ersten Serbischen Liga (SuperLiga) an. Im mit 32.710 Plätze aktuell zweitgrößten Stadion Serbiens, dem Stadion Partizana empfing FK Partizan Belgrad den FK Radnički Niš. Vor 4.000 Zuschauern endete die Partie mit einem 4:0 Heimsieg für Partizan. 

Stadion Partizana

Für den dritten Tag in Serbien hatte ich mir einen Tagesausflug in die zweitgrößte Stadt des Landes, nach Novi Sad vorgenommen. Dazu fuhr ich mit dem Trolleybus zuerst zum neuen Bahnhof von Belgrad, nur unweit des Stadion Partizana vom Vorabend. Vom Bahnhof Belgrad Center nahm ich dann die neue Schnellzugverbindung nach Novi Sad. Die Schnellbahnstrecke wurde erst Mitte 2022 eröffnet und verbindet die beiden größten Städte des Landes nun binnen 36 min. Reisezeit in neuen Doppelstockwagen. 

Schnellzug zwischen Belgrad und Novi Sad

In der 232.000 Einwohner Stadt angekommen, ging ich zu Fuß vom Bahnhof Novi Sad in die Innenstadt der europäischen Kulturhauptstadt 2022. Im Zentrum von Novi Sad weißen viele Plakate und Banner auf den aktuellen Titel und Veranstaltungen im Rahmen der Kulturhauptstadt hin. Zu den bedeutendsten Gebäuden der Stadt, zählen das serbische Nationaltheater und die neugotische Marienkirche am Slobode Platz. 

Ankunft in Novi Sad
Marienkirche am Slobode Platz
Fußgängerzone von Novi Sad

Danach verließ ich das Zentrum durch den Donaupark am Donauufer und die Varadin Brücke die über die Donau führt. Denn mein nächstes Ziel war die Festung Petrovaradin im gleichnamigen Ortsteil. Sie war die größte Festung Europas im 17. Jahrhundert. Von den beiden Festungsanlagen Ludwigs Bastion und St. Leopold Bastion hatte ich dann jeweils einen großartigen Ausblick auf das Stadtzentrum von Novi Sad und die Donau. 

Festung Petrovaradin
Treppenaufgang zur Festung
Aussichtspunkt zur Donau

Die Gesamte Anlage ist durch ein einzigartiges System an unterirdischen Gängen unter der Festung mit einer Gesamtlänge von 16 km miteinander verbunden. Außerdem ist die Festung mit 5 Pforten, einem sehenswerten Uhrturm, 12.000 Schießscharten und Orten für 400 Feldkanonen ausgestattet. Dies macht die Festung Petrovaradin für mich absolut sehenswert in Novi Sad. 

Gegen Mittag kam die Sonne raus
Großartiger Ausblick auf Novi Sad und die Donau

Im Anschluss lief ich von der Festung zurück in die Innenstadt und am Nachmittag ebenso zurück zum Bahnhof. Mit dem Schnellzug in gleicherweise zurück nach Belgrad. Denn am Abend wartete noch ein Halloween Dinner in meinem El Diablo Hostel Belgrad auf mich. Die Gastgeber Dragan und Nikola hatten über zwei Tage hinweg ein Gemeinsames Abendessen für alle Gäste zubereitet. Außerdem war das Hostel zu dieser Zeit mit vielen Details schaurig geschmückt. 

Halloween Dinner im El Diablo Hostel Belgrad

Dies war ein schöner Abschluss meines Städtetrips in Serbien. Denn bereits am nächsten Morgen ging es für mich zurück nach Deutschland. Vom Flughafen Belgrad, benannt nach dem serbisch-kroatischen Erfinder Nikola Tesla flog ich nach Frankfurt am Main.

Dienstag, 25. Oktober 2022

Zagreb & Wien - unterwegs in zwei Hauptstädten

Nach meinem Roadtrip entlang der Jadranska Magistrala von Rijeka bis nach Dubrovnik mit Abstecher nach Bosnien und Herzegowina war die Hauptstadt Zagreb der letzte Ort während meiner Kroatien-Rundreise. Vom Flughafen ins Zentrum nahm ich den Shuttle-Bus. Dort angekommen ging ich zunächst in mein Hostel und anschließend zur Free Walking Tour, die an diesem Nachmittag am zentralen Ban-Jelačić-Platz begann. 

Ban-Jelačić-Platz im Zentrum von Zagreb

Die Tour folgte dann entlang der Einkaufsstraße Radićeva und durch das Steinerne Tor, mit seinem Marienschrein, an dem Betende Kerzen anzünden, hinauf zur St.-Markus-Kirche. In der Radićeva stoppten wir kurz vor dem Krawatten-Geschäft Kravata. Dies ist eines der verbliebenen traditionellen Geschäfte der Stadt die heute noch die kroatische Erfindung, die Krawatte, verkaufen. 

Krawatten-Geschäft Kravata
Marienschrein im Torbogen
Steinerne Tor
St.-Markus-Kirche

Weiter ging die Tour zum Lotrščak-Turm. Den ehemaligen Festungsturm aus dem 13. Jahrhundert kann man nicht nur nicht übersehen, sondern auch nicht überhören. Jeden Tag um Punkt 12 Uhr Mittag wird ein Kanonenschuss aus einem der beiden obersten Fenster abgegeben. Dies diente einst zur Abstimmung der exakten Uhrzeit. Auch wenn bei dem Schuss selbstverständlich keine Kanonenkugel im Lauf ist, ist die Lautstärke enorm. 

Straße zum Lotrščak-Turm
Ausblick auf die Unterstadt von Zagreb
Lotrščak-Turm

Danach gingen wir über Treppenstufen zurück in die Altstadt und beendeten die Walking Tour nach 2 Stunden nahe der derzeit wegen Renovierung geschlossenen Kathedrale von Zagreb. Diese wurde bei einem Erdbeben im März 2020 beschädigt. Nach der Tour ging ich noch Abendessen und hatte einen ruhigen Abend. 

Kathedrale von Zagreb

Am zweiten Tag in Zagreb ging ich zunächst auf den Dolac-Markt, den größten Markt der Stadt. Danach kaufte ich mir bei der Touristeninformation die ZagrebCard. Wie in vielen anderen Metropolen gibt es auch in Zagreb eine Karte, die kostenlose Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs garantiert und kostenlosen Eintritt in einige Museen verspricht. In weitere Museen, Restaurants und Hotels gibt es Rabatt. Es gibt sie in zwei Versionen: Mit 24 Stunden oder 72 Stunden Geltungsdauer. Mir genügten die 24 Stunden. So besuchte ich an diesem Mittag mit der ZagrebCard drei inkludierte Museen. 

Dolac-Markt

Das erste Museum, das ich besichtigte, war das Stadtmuseum Zagreb. Ausgestattet mit Artefakten und Exponaten von der Antike bis zur Neuzeit erfährt man über zwei Etagen, entlang eines Rundgangs, viel Wissenswertes über die Geschichte der Stadt. 

Antiker Keller
Artefakte aus dem Mittelalter
Info zu Feldherr Ban Josip Jelačić
Stadtmuseum Zagreb

Danach ging ich zum Museum der zerbrochenen Beziehungen, nur unweit des Lotrščak-Turms gelegen. Die Idee zu diesem außergewöhnlichen Museum hatte ein Pärchen, das sich 2007 getrennt hatten. Sie wollten einen Platz schaffen, an denen sie Erinnerungsstücke der verflossenen Liebe aufbewahren konnten. Im Laufe der Zeit kamen immer mehr Exponate von anderen zerbrochenen Beziehungen hinzu. 

Museum der zerbrochenen Beziehungen
Gebrauchtes Fahrrad erinnert an eine zerbrochene Beziehung

Am Nachmittag fuhr ich mit der Straßenbahn zum Museum für zeitgenössische Kunst. Dieses befindet sich etwas außerhalb vom Zentrum in einem extra für das Museum konzipierten Neubau. Die Kunstwerke im Inneren werden durch teilweise provokative Multimediawerke ergänzt. 

Museum für zeitgenössische Kunst

Damit hatte ich die ZagrebCard schon gut genutzt und fuhr für eine Pause zurück in mein Hostel. Denn am Abend besuchte ich noch das Fußball-Länderspiel zwischen Kroaten und Dänemark. Gespielt wurde im Rahmen der UEFA Nations League 2022/2023 im Zagreber Stadion Maksimir mit 25.609 Plätzen. Gastgeber Kroatien gewann 2:1. 

Stadion Maksimir

Am nächsten Morgen reiste ich zum Ende meines Urlaubs noch in die österreichische Hauptstadt Wien. Vom Zagreber Bahnhof Glavni kolodvor nahm ich den täglichen Direktzug zum Wiener Hauptbahnhof. Die Fahrt im Eurocity dauerte 6,5 Stunden.

Zagreber Bahnhof Glavni kolodvor

In Wien spazierte ich nach meiner Ankunft noch über den bei meinem Hostel gelegenen Naschmarkt, mit seinen 120 Marktständen und Lokalen mit überwiegend kulinarischem Angebot. Am Abend stand dann anstelle von Fußball mal Eishockey auf meinem Programm. Die Vienna Capitals empfingen in der 7.022 Plätze großen Steffl Arena den EC KAC aus Klagenfurt. Der österreichische Eishockey-Rekordmeister EC KAC gewann die Partie der ICE Hockey League mit 4:0. 

Wiener Naschmarkt
Steffl Arena in Wien
Zu Gast bei den Vienna Capitals

Am zweiten Tag in Wien traf ich mich zum Frühstück mit dem Wiener-Jakobspilger Ernst, den ich während meines Camino Portugues kennengelernt hatte. Nachdem Frühstück in Ernst´s Lieblingslokal, dem Café Landtmann, führte er mich durch Wien. Als ehemaliger Deutsch- und Geschichtslehrer wusste er natürlich viel zu den unterschiedlichsten Gebäuden und Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt. Erst am späten Nachmittag musste Ernst weiter und ich schlenderte noch ein bisschen an der Donau entlang, bevor ich mir einen ruhigen Abend machte.

Frühstück im Café Landtmann

Mittagssnack im Trzesniewski Dorotheergasse

Lieber Augustin

Donau in Wien
Am nächsten Tag hatte ich nicht mehr viel geplant, da ich Wien bereits aus einer früheren Reise kannte. Also machte ich einen langen Spaziergang durch den Prater Park mit seinen Fahrgeschäften, Imbissen und den typischen langen Alleen. Über die Donaustadt- und Praterbrücke machte ich abschließend noch einen Abstecher auf die Donauinsel. 

Zugang zum Prater
Allee im Prater Park
Blick auf die Donau

Am Abend fuhr ich zusammen mit dem Inder Pawan aus meinem Hostel erneut in Richtung Prater Park. Wir hatten erst ein gemeinsames Abendessen und gingen dann zum Ernst-Happel-Stadion, dem mit 50.865 Zuschauerplätzen größten Stadion Österreichs. Dort traf ich nach über 5 Jahren meinen österreichischen Bekannten Stefan wieder. Wir hatten uns während eines Tagesausflug von Seoul an die Nordkoreanische Grenze kennen gelernt. Nun wollten wir zusammen das Fußball-Länderspiel zwischen Österreich und Kroatien im Rahmen der UEFA Nations League 2022/2023 schauen. Kroatien gewann das Länderspielt mit 3:1. 

Abendessen mit Pawan
Ankunft am Ernst-Happel-Stadion
Ernst-Happel-Stadion in Wien
Wiedersehen mit Stefan aus Österreich

Nachdem Spiel gab es noch Freibier von einem Sponsor der Nationalmannschaft von Österreich. Nach ein paar Bier mit Stefan fuhr ich zurück ins Hostel und machte mich am nächsten Morgen auf zum Wiener Flughafen. Von dort trat ich schließlich nach 2,5 Wochen meine Heimreise an.