Für den Rest des Tages musste Conor wieder an die Arbeit. So dass ich fortan allein die Stadt erkundete. Zunächst ging ich ins nahegelegene Castel Sant’Elmo, einer sternförmigen Festung aus dem 14. Jahrhundert. Auf der obersten Etage der Festung kann man rundum auf Neapel und den Golf von Neapel blicken. Zudem befindet sich dort noch ein kleines Kunstmuseum mit Malereien und Skulpturen.
Im Anschluss an Sant’Elmo, nahm ich die Treppen hinab in den belebten Stadtteil Quartieri Spagnoli, in dem sich auch mein Hostel befand. Nach einer ersten Pizza Napoletana zu Mittag, schlenderte ich noch etwas durch das Übersetzt spanische Viertel, bevor ich im Hostel eincheckte und mir eine kurze Pause gönnte.
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Treppen hinab in den Stadtteil Quartieri Spagnoli |
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Fußball Deko überall im Quartieri Spagnoli |
Danach lief ich zur nahegelegenen Piazza Dante um dort an einer 2,5-stündigen Free Walking Tour durch die Altstadt von Neapel teilzunehmen. Treffpunkt mit Guide Raffaele war unterhalb der Statue des mittelalterlichen Poeten Dante Alighieri.
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Dante Alighieri Skulptur auf der Piazza Dante |
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Bücherverkauf auf der Piazza Dante |
Zu meinen favorisierten Stopps während der Tour gehörte die Piazza Vincenzo Bellini mit ihren Ruinen alter Stadthäuser, die ruhige Oase des Park Giardino di San Marcellino und der abschließende Halt am Duomo di Napoli, der Kathedrale der Heiligen Maria Assunta mit Mosaiken und Relikten aus dem 4. Jahrhundert.
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Piazza Vincenzo Bellini |
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Park Giardino di San Marcellino |
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Altar des Duomo di Napoli |
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Straße in der Altstadt von Neapel |
Nach der Tour lief ich zurück ins Hostel, denn dort hatte ich mich für den Abend zum organisierten Abendessen mit weiteren Gästen angemeldet. Es gab klassisch Pasta und dazu neue Bekanntschaften. Mit den Engländern Lizzy, Alex und Steve ließ ich den Abend anschließend in den engen Gassen des Quartieri Spagnoli bei ein paar Spritz ausklingen.
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Belebte Gassen des Quartieri Spagnoli |
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Auf ein Spritz mit neuen Reisebekannten |
Der nächste Tag startete für mich lehrreich. Denn ich hatte mich im Vorfeld für einem 4-stündigen Pizzabäcker Kurs der Associazione Verace Pizza Napoletana (AVPN), der Vereinigung der Neapolitanischen Pizzabäcker, angemeldet. Unter Aufsicht des erfahrenen Pizzabäckers lernten wir die korrekte Zubereitung, Teigknettechnik und Rezeptur des Neapolitanischen Pizzateiges. In den Pausen in denen unser Teig ruhen musste, befassten wir uns mit den verwendeten Zutaten für eine Pizza Margherita und Pizza Marinara. Danach lehrte uns der Kursleiter das belegen der Pizza und das backen im Steinofen. Dort verbringt die Pizza gerade einmal 60-90 Sekunden, je nach Temperatur. Nachdem backen, durfte jeder Teilnehmer eine Pizza des Chefs und später seine eigene probieren. Zum Abschluss gab es noch eine Urkunde und ein paar Unterlagen wie dem Rezept nach AVPN-Standard.
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Pizzakurs der AVPN |
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Perfekter Pizzateig |
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Pizza backen mit Steinofen |
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Erste selbstgebackene Pizza Margherita |
Vom Kursort, einem Schulungsgebäude der AVPN, etwas außerhalb des Zentrums lief ich anschließend für eine kurze Pause ins Hostel. Danach machte ich mich mit der Vorort-Bahn auf ins Stadio Diego Armando Maradona. Das 54.726 Plätze fassende Stadion wurde 2020 nach dem argentinischen Weltstar und Vereinslegende des SSC Neapel Diego Armando Maradona benannt. Ich besuchte dort des Ligaspiel der italienischen Serie A zwischen SSC Neapel und dem FC Bologna. Vor 42.000 Zuschauern gewannen die Gäste aus Bologna mit 0:2. Nach Schlusspfiff begab ich mich für einen entspannten Abend zurück ins Hostel.
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Stadio Diego Armando Maradona in Neapel |
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Ligaspiel des SSC Neapel in der Serie A |
Am nächsten Morgen nahm ich den Bus zum höhergelegenen Stadtpark Parco di Capodimonte. Ich unternahm einen ausgedehnten Spaziergang durch den weitläufigen und schönangelegten Park mit Aussichtspunkt und Liegewiesen.
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Stadtpark Parco di Capodimonte |
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Ausblick von Capodimonte |
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Weg im Parco di Capodimonte |
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Wiese im Stadtpark Parco di Capodimonte |
Zum Mittagessen war ich dann erneut mit Conor verabredet. Nach einer Portion Pasta liefen wir über die Piazza del Plebiscito, dem vermutlich berühmtesten Platz von Neapel. Denn an den Platz angrenzend befindet sich die im Stil des Pantheons errichtete Basilika San Francesco di Paola. Vom Platz führte uns unser Weg an die Uferpromenade mit Blick auf die Festung Castel dell'Ovo und den Golf von Neapel.
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Viel los auf der Piazza del Plebiscito |
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Blick auf die Festung Castel dell'Ovo |
Unser Ziel war der Park Villa Comunale. Denn dort war an diesem Tag die Zielankunft der 9. Etappe des Giro d’Italia 2024, eine der drei großen Landesrundfahrten im Straßenradsport. Wir kamen etwa 1,5 Stunden vor Zielankunft der Profisportler an. Die Zeit verbrachten wir mit einem Rundgang über das Gelände und einer Portion Eis, bei der auch Lizzy und Alex zu uns stoßen. Gemeinsam verfolgten wir die letzten Kilometer des Rennens auf einem der Großleinwende im Zielbereich. Den Zielsprint gewann an diesem Tag der Niederländer Olav Kooij. Mit etwas eingeschränkter Sicht bekamen wir die Fahrer etwa 40 Meter vor der Ziellinie nur kurz zu sehen. Zu schnell rasten sie an uns vorbei.
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Werbekarawane des Giro d’Italia 2024 |
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Zielstrich der 9. Etappe |
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Zielbereich des Giro d’Italia |
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Letzte Fahrer treffen in Neapel ein |
Nachdem alle Fahrer im Ziel waren, wurden von den fleißigen Helfern auch prompt die Barrieren abgebaut. Wir verließen daraufhin das Gelände zurück in unser Hostel. Nach einer kurze Pause ging ich zusammen mit Lizzy, Alex und Conor zum gemeinsamen Pizza essen in einer kleinen Pizzeria um die Ecke. Mit guter Gesellschaft und lecker Pizza Napoletana endete damit auch schon mein langes Wochenende in Neapel.
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Lecker Pizza Napoletana in Neapel mit Lizzy, Alex und Conor |
Nach einer weiteren Nacht machte ich mich nachdem Frühstück direkt auf zum Flughafen von Neapel um meine Heimreise anzutreten. Mit etwas mehr Zeit im Gepäck hätte ich gerne noch die Umgebung von Neapel erkundet.