Dank einer neuen Nachtzugverbindung von Baden-Württemberg nach Sylt, wurde die größte nordfriesische Insel plötzlich ein Thema. Der private ALPEN-SYLT Nachtexpress brachte mich und meinen guten Freund Paddi, der mich auf dieser Reise begleitete, sowie unsere beiden Fahrräder, binnen 17 Stunden von Ludwigsburg (bei Stuttgart) bis nach Westerland auf Sylt.
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ALPEN-SYLT Nachtexpress |
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Reisende Riesen im Wind am Bahnhof Westerland(Sylt)
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Entspannt erreichten wir also den Hauptort der Nordseeinsel. Von Westerland im Westen der Insel unternahmen wir nach der Ankunft eine erste kleine Fahrradtour bis nach Morsum im Osten der Insel. Nach etwa 12 km erreichten wir einen kleinen Parkplatz am Morsum-Kliff. Die Kliffküste erstreckt sich hier über 2.000 Meter und beeindruckt durch seine vielen sichtbaren geologischen Schichten.
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Das Morsum-Kliff vom Aussichtspunkt
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Das Morsum-Kliff von unten
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Nach einem ausgedehnten Spaziergang durch das Naturschutzgebiet fuhren wir wieder in den Westen von Sylt bis in den Ort Tinnum in dem unsere Ferienwohnung in einem Sylter Reetdachhaus lag. Hier wird das Dach mit getrocknetem Schilfrohr eingedeckt.
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Unsere Ferienwohnung mit frischem Reetdach
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Haus in Tinnum mit älterem Reetdach |
Am Abend fuhren wir dann nochmals nach Westerland um dort den Sonnenuntergang am Strand mitzuerleben. Wir fanden sogar noch einen freien Strandkorb der am Abend kostenfrei benutzt werden kann. Damit hatten wir bereits Sylt von Ost nach West durchquert. Was bei einer maximalen Breite der Insel von nur 12,6 km keine allzu große Herausforderung war.
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Sonnenuntergang am Strand von Westerland
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An Tag zwei starteten wir früh in die Pedale. Diesmal fuhren wir in den Norden von Sylt, genauer in den Ort List. Nach etwas mehr als einer Stunde und rund 19 km erreichten wir den Hafenort. Um 9 Uhr begann die Wattführung mit Guide Marcus. Ausgestattet mit Gummistiefeln betrat unsere kleine Gruppe das UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer, das nur zur Ebbe freigelegt wird. Während unseres mehr als 2-stündigen Rundgangs lehrte uns Marcus über Flora und Fauna im Watt.
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Fahrradweg zwischen Kampen und List
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UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer
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Wattführung in kleiner Gruppe und Guide
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Durch die Ebbe freigelegte Muschelbank
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Danach setzten wir unsere Fahrradtour durch Nord-Sylt fort. Nächster Punkt war der sogenannte Ellenbogen. Eine Landzunge in etwa in Form des Namengebenden Ellenbogen. Dort befindet sich an einem langen Sandstrand, nordöstlich des Leuchtturms List West, der nördlichste Punkt Deutschlands.
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Natur des Sylter Ellenborgen
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Nördlichste Landesstelle Deutschlands
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Ein anderes Extrem besichtigten wir auf der Rückfahrt zur Ferienwohnung. Auf Höhe des Ortes Kampen erklimmen wir den mit 52,5 Meter höchsten Punkt der Insel Sylt, die Uwe-Düne. Benannt ist die Düne nach dem Juristen Uwe Jens Lornsen (1793–1838). Sie bietet entsprechend ihrer Dominanz einen Rundumblick über die Insel.
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Ausblick von der Uwe-Düne in Richtung Westen
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Ausblick von der Uwe-Düne nach Kampen
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Nach insgesamt 55 km kehren wir an diesem Tag zurück. Etwas weniger Kilometer sollten am nächsten Tag auf der Fahrradtour in den Süden von Sylt zusammenkommen. Rund 20 km betrug die einfache Entfernung bis nach Hörnum dem südlichsten Ort der Insel. Auf der Fahrt dorthin fuhren wir zunächst über den Damm des Rantumbecken, einem Naturschutzgebiet benannt nach dem Ort Rantum. Hierbei handelt es sich um ein Brackwassersee der durch die Wehrmacht 1936/1937 entstand. Ziel war ein Landeplatz für Wasserflugzeuge unabhängig von den Gezeiten. Heute ist es ein beliebtes Vogelerkundungsgebiet.
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Fahrrad- und Fußweg auf dem Damm des Rantumbecken |
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Rantumbecken (rechts)
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Anschließend durchquerten wir den Ort Rantum und fuhren zunächst weiter bis zum Bunker Hill. Eine Erhebung mit militärisches Messstation, sowie einem tollen Aussichtspunkt über den Weststrand und dem Wattenmeer bis hinunter nach Hörnum.
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Ausblick auf dem Weststrand von Bunker Hill
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Nur wenig später erreichten wir Hörnum. Hier besichtigten wir den Ort, dessen Strand und die Hörnum-Odde Düne. An dessen Ende befinden sich einige Tetrapoden als Wellenbrecher und der Südlichste Punkt der Insel Sylt. Damit hatten wir Sylt mit seinen 39 km Länge nun auch von Nord nach Süd durchquert. Auf insgesamt 40 Fahrradkilometer kamen wir bei dieser Tour in den Süden.
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Tetrapoden als Wellenbrecher |
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Möwe im Hafen von Hörnum
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Nachdem wir Sylt nun durchquert hatten, unternahmen wir am nächsten Tag einen Tagesausflug ins benachbarte Dänemark. Dafür fuhren wir zunächst wieder in den Hafenort List um dort die Fähre auf die nördliche Nachbarinsel Rømø zu nehmen. Die Fährfahrt dauerte dabei rund 45 min. und ist die einzige Verbindung zwischen Sylt und Rømø.
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Fähre zwischen Sylt und Rømø |
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Ankunft in Rømø |
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Mittagspause auf Rømø |
Rømø ist mit 16,8 km Länge und 5,7 km Breite deutlich kleiner als Sylt und daher schon nach einer halben Stunde abgefahren. Wir fuhren anschließend über den 9,2 km langen Rømø Damm (Rømødæmningen) zurück aufs Festland.
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9,2 km langer Rømø Damm (Rømødæmningen) |
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Extra Fahrradspur auf beiden Seiten
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Auf dem dänischen Festland angekommen folgten wir der nationalen Fahrrad-Route Nr. 1, einem Abschnitt der Nordseeküsten-Route (EV12). Diese Route brachte uns entlang der dänischen Nordseeküste und durch einige kleinere Dörfer zurück nach Deutschland. Vom Grenznahen Ort Klanxbüll nahmen wir anschließend die Regionalbahn über den Hindenburgdamm zurück nach Sylt. Im Gegensatz zu Rømø ist Sylt nur durch einen Eisenbahndamm mit dem Festland verbunden. Diese empfehlenswerte Tagestour war insgesamt 91 km lang, wobei ca. 15 km Fahrfahrt enthalten sind.
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Entlang der Fahrrad-Route Nr. 1 |
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Kleine dänische Dörfer entlang der Strecke
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Unser fünfter und letzter Tag in Sylt war dann schon ziemlich nass und stürmisch so das wir in und um unsere Ferienwohnung einen entspannten Tag verbrachten. Danach wollten wir mit dem Fahrrad ins rund 210 km entfernte Hamburg fahren. Die erste Etappe fiel witterungsbedingt flach und wir nahmen die Bahn bis nach Heide (Holstein). Am darauffolgenden Tag war das Unwetter verzogen und die finale Etappe nach Hamburg über Wacken und Elmshorn konnte in 113 km bewältigt werden. Besonderes Highlight der Strecke war eine kurze Fährfahrt über den Nord-Ostsee-Kanal.
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Innenstadt von Heide (Holstein)
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Überquerung vom Nord-Ostsee-Kanal
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Stopp im populären Wacken
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Ankunft in Hamburg
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Von den Hansestadt Hamburg fuhren wir danach mit der Deutschen Bahn binnen 6 Stunden zurück in die Heimat.
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