Im Anschluss an meinen Camino Primitivo wanderte ich nach einem Ruhetag in Santiago de Compostela weiter bis zum Ende der Welt am Kap Fisterra. Auf dieser Verlängerung bis an die Galicische Atlantikküste wurde ich von der Spanierin Angela aus der Nähe von Valencia begleitet, die ich zuvor auf dem Primitivo kennengelernt hatte. Dabei gehört der Camino de Fisterra streng genommen gar nicht zu den Jakobswegen, weil er nicht Santiago de Compostela zum Ziel hat. Er stand und steht jedoch in engem Zusammenhang zu diesem Pilgerweg. Der Camino wird schon in den Chroniken des 12. Jahrhunderts erwähnt, wo beschrieben wird, dass viele Pilger nach der Ankunft und kurzem Aufenthalt in Santiago nach Fisterra, dem damaligen Ende der Welt weiterzogen, was heute so noch praktiziert wird. Wie zuvor schildere ich auch hier kurz ein paar wichtige Fakten, Highlights und meine Erlebnisse zu den 4 Etappen. Die Kilometerangaben entsprechen der Aufzeichnung mit meiner verwendeten Wander-App Komoot.
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Ich lasse Santiago hintermir
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Etappe 1: Santiago de Compostela - Negreira (23,1 km)Der Camino führt die ersten 3 km durch den Westlichen Teil von Santiago. Danach lässt man die Stadt hinter sich und der Weg schlängelt sich durch kleinere Orte, Felder und Waldabschnitte bis nach Negreira. Zu den Sehenswürdigkeiten auf diesem Abschnitt zählt eine Mittelalterliche Brücke in Augapesada. Diese liegt heutzutage in einem Hinterhof und führt sozusagen ins nichts. Viel schöner und ein echtes Highlight war wenige Kilometer später die Ponte Maceira. Hier führt die Brücke über den Fluss Tambre mit Blick auf ein kleines Schloss am Ufer.
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Mittelalterliche Brücke in Augapesada |
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Ponte Maceira |
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Ausblick auf den Fluss Tambre
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Ankunft in Negreira |
Etappe 2: Negreira - Lago (28,1 km)
Die zweite Etappe führte mich bis in das kleine Bauerndorf Lago und der schönen Herberge Albergue Monte Aro. Da es sich hier um den längsten geplanten Abschnitt auf diesem Camino für mich handelte, begann ich mit einem frühen Start in den Tag. Was nach einem ersten Anstieg nach Negreira mit tollen Ausblicken belohnt wurde. Der Weg verläuft danach relativ eben an großen Maisfeldern vorbei.
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Camino de Fisterra
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Morgendlicher Ausblick auf Negreira |
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Morgennebel auf dem Camino
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Weg entlang der Maisfelder
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Erst im letzten Abschnitt steigt der Weg hinauf zum Monte Aro an. Dort gibt es dann wieder einen tollen Blick auf die umgebende Landschaft. In Lago angekommen, gibt es nicht mehr viel zu erkunden, außer vielleicht noch den Blick in die Ställe der Bauern.
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Ausblick vom Monte Aro
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Kälber in Lago
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Etappe 3: Lago - Cee (26,7 km)
Auf der dritten Etappe durchquert man zunächst den etwas größeren Ort Oliveiroa. Danach verläuft der Weg wieder abseits der Straße. Mit einem kleinen Umweg kann man die Sehenswerte Felsformation Pedra Cabalgada besichtigen. Wenig später erreicht man die letzte Bar vor dem Ort Cee und kurz danach die Abzweigung nach Fisterra und Muxía.
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Wegweiser nach dem Ort Oliveiroa |
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Landschaft auf Etappe 3
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Felsformation Pedra Cabalgada |
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Abzweigung nach Fisterra und Muxía |
Neben Fisterra ist Muxía ein weiteres Ziel auf dem Weg von Santiago Richtung Atlantik. Ich bog nach links und steuerte Fisterra von nun direkt an. Oberhalb von Cee erhält man erstmals einen Blick auf das Meer. Danach führt der Weg ziemlich steil hinab bis in die Bucht von Cee. In dem kleinen Ort verbrachte ich anschließend noch einen entspannten Nachmittag am Stand und Hafen.
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Camino de Fisterra zwischen der Abzweigung und Cee
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Ausblick auf die Bucht von Cee
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Strand von Cee
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Hafen in Cee
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Etappe 4: Cee - Kap Fisterra (16,7 km)
Meine letzte Etappe auf dem Jakobsweg 2021 verlief zunächst auf die Andere Seite der Bucht zum Ort Corcubión. Danach wurde noch ein kleiner Hügel überquert und von da an folgt der Weg nur noch der Küste entlang bis nach Fisterra. In dem Ort angekommen, ging es für mich erstmal zur Plaza Constitución. Dort befindet sich das Tourismusbüro in dem man die Fisterrana erhält. Die Fisterrana ist die Urkunde die man erhält wenn man den Camino de Fisterra erfolgreich abgeschlossen hat. Sie ist quasi das Pendant zur Compostela in Santiago. Anschließend ging ich in einem nahegelegenen Lokal Mittagessen.
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Kirche in Corcubión |
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Ausblick auf das Kap Fisterra
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Strand Praia da Langosteira
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Ankunft an der Plaza Constitución |
Nach der Stärkung nahm ich die letzten 3,5 km Anstieg bis zum Leuchtturm am Kap Fisterra auf mich. Der Weg verläuft hier entlang der Küstenstraße mit Ausblick auf den Atlantik. Am Leuchtturm angekommen läuft man zunächst am Km 0 Wegstein vorbei, der natürlich ein beliebtes Fotomotiv darstellt. Wenige Meter weiter passiert man den Leuchtturm und das Kap ist erreicht. Hier endet der Camino dann endgültig. Damit standen 94,6 km zwischen Santiago und dem Kap Fisterra zu buche. Mit den 326,8 km aus dem Camino Primitivo waren es für mich insgesamt 421,4 km an 18 Wandertagen.
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Anstieg auf den letzten 3,5 km
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Letzte 1000 Meter
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Ab hier nur noch das Meer
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Erfolgreiche Ankunft am Kap Fisterra
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Beliebt ist dieser Ort auch für den Sonnenuntergang. Deshalb gönnte ich mir das exklusive Hotel O Semaforo direkt am Kap mit Blick auf den Atlantik, quasi als Belohung nach fast 3 Wochen pilgern und Übernachten in Herbergen. Nachdem Sonnenuntergang verabschiedete ich mich noch von Angela die zurück nach Fisterra ging und weiterreiste. Für mich endete hier die beeindruckende Camino Erfahrung.
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Km 0 Wegstein mit Leuchtturm im Hintergrund
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Speisebereich im Hotel O Semaforo |
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Ausblick auf die Küstenlinie
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Sonnenuntergang am Kap Fisterra
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Am nächsten Morgen begab ich mich dann auf den Rückweg. Zunächst nach Fisterra die 3,5 km zu Fuß, dann mit einem geteilten Taxitransfer nach Santiago und von dort per Bahn nach Madrid. Nach einer letzten Nacht in Spanien ging es dann am frühen Morgen mit dem Flieger zurück nach Deutschland.
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