Nach meinen ersten sieben Etappen auf dem Jakobsweg Camino Primitivo von Oviedo in Asturien nach Santiago de Compostela in Galicien, schildere ich hier kurz und knackig mit ein paar wichtigen Fakten und Highlights meine Erlebnisse während den finalen Etappen 8 - 14.
Etappe 8: Castro - A Fonsagrada (20,7 km)
An meinem achten Tag auf dem Camino Primitivo überquerte ich die Grenze zwischen den Autonomen Gemeinschaften (vergleichbar mit einem deutschen Bundesland) von Asturien nach Galicien. Den Grenzstein erreichte ich ab Castro nach ca. 8 km. In Galicien angekommen, zeigen die Wegsteine des Jakobsweges die verbleibende Kilometerangabe bis nach Santiago de Compostela an. Offiziell lagen nun noch genau 166,098 km vor mir und meinen Mitpilgern. Darunter der deutsche Pilger Guido aus dem Rheinland den ich am Abend meiner 5 Etappe in Pola de Allande kennengelernt hatte. Dazu kamen inzwischen auch zwei französische Rentner mit ihrer Albergue movil (Mobile Herberge), so nannten sie liebevoll ihr Wohnmobil, das von Fred gesteuert wurde. Sein Partner Alain lief den Camino und gestellte sich auf dem Weg gelegentlich zu uns. Der Weg bis zur Asturisch-Galicischen Grenze verlief bergauf bis zu zahlreichen Windrädern bei rund 1.100 hm. Dies war nachdem Pass Puerto del Palo, der zweithöchste Punkt des Primitivo. Die restliche Etappe verlief dann wenig spektakulär bis nach A Fonsagrada.
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Morgendlicher Ausblick nahe Castro
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Zweithöchster Anstieg des Camino Primitivo |
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Erster Wegstein mit KM-Angabe in Galicien
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Etappe 9: A Fonsagrada - O Cadavo (25,5 km)
Ab A Fonsagrada zählte auch Emma aus Madrid, neben Guido zu meiner kleinen Pilgergruppe. Das wechselhafte auf und ab der vorherigen Etappen blieb bestehen. Vorbei an kleinen Dörfern, Feldern und der Ruine einer Herberge aus dem 14. Jahrhundert, danach durch Wälder bis zum eher tristen Ort O Cadavo.
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Weg raus aus A Fonsagrada |
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Ausblick während der 9. Etappe
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Ruine Hospital Montouto
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Emma und Guido machen Pause
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Etappe 10: O Cadavo - Lugo (30,7 km)
Die längste Etappe während dieser Tour waren die 30,7 km zwischen O Cadavo und Lugo. Hier gibt es kaum Alternativen, nur etwa eine Herberge auf halber Strecke. Bis dorthin verläuft der Weg einmal steil bergauf und danach die restliche Etappe über Castroverde und A Pociña de Muñiz eher gleichmäßig flach bis in die Provinzhauptstadt Lugo. Kurz nach erreichen von Lugo findet sich die 100 km-Marke. Von hieran sind es nur noch 100 km bis Santiago de Compostela. Dies wird in Lugo mit einem großen, bronzenen Denkmal gewürdigt.
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Morgendlicher Ausblick nahe Castroverde
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Kirche entlang des Weges
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100 km Denkmal in Lugo
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Lugo ist mit 100.000 Einwohnern die erste große Stadt auf dem Camino Primitivo und mit seinen ganzen Cafes, Restaurants, Einkaufs- und Handwerksläden ein echtes Kontrastprogramm. Aber mit der römischen Stadtmauer und der großen Kathedrale bietet Lugo auch ein paar Sehenswürdigkeiten die erkundet werden wollen. Was nach 30 km in den Beinen, an diesem Tag nicht so einfach war.
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Bodentafel in Lugo
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Kathedrale von Lugo
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Ausblick von der Stadtmauer
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Etappe 11: Lugo - Ferreira (28,0 km)
An nächsten Morgen ließ ich Lugo hinter mir. Der Weg führt hier über eine schöne römische Brücke aus dem Ort raus. Danach folgt der Camino leider fast ausschließlich entlang verschiedener Landstraßen bis zum Bauerndorf Ferreira.
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Brücke am Ortsausgang von Lugo
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Symbolbild der Etappe - entlang der Landstraße |
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Straße nahe Ferreira |
Etappe 12: Ferreira - Boente (26,3 km)
Die 12 Etappe empfand ich landschaftlich wieder etwas schöner als die vorherigen. Damit ein versöhnlicher Abschied vom Camino Primitivo, der im Ort Melide in den populären Hauptweg Camino Francés übergeht. Mit der Ankunft in Melide setzte auch der erste heftige Regenschauer während meiner Wanderung ein. So war ich froh als ich in Boente die von einem Deutsch-Spanier geführte deutsche Herberge El Aleman erreicht hatte.
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Camino Primitivo hitner Ferreira |
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Strecke nahe Melide
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Deutsche Herberge El Aleman
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Etappe 13: Boente - Cerceda (25,9 km)
Die vorletzte Etappe auf dem Weg nach Santiago de Compostela führt abwechselnd durch kleinere Orte und bewaldetes Gebiet. Das ich mich nun auf dem Hauptweg befand, merkte man sofort an der deutlich größeren Anzahl an Pilgern und Einkehrmöglichkeiten auf diesem Abschnitt. Mit einhergehend wurde ich nun auch an jeder Ecke mit einem "Buen Camino", der typischen Begrüßung auf dem Jakobsweg gegrüßt. Dies bedeutet so viel wie "guten Weg". In einem der kleinen Orte, Cerceda endete für mich und meine Mitpilger diese Etappe. Wir wählten diesen Ort, da er ungefähr auf halber Strecke zwischen Boente und Santiago lag.
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Wandmalerei in Arzúa
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Eines der kleinen Dörfer entlang des Camino
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Eukalyptus Bäume entlang des Weges |
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Herberge Andaina in Cerceda |
Etappe 14: Cerceda - Santiago de Compostela (24,1 km)
Die finale Etappe führt mich zusammen mit Emma und Guido nach Santiago de Compostela. Der Sehnsuchtsort aller Jakobswegpilger. Die Flachetappe verläuft entlang des Flughafens und danach hauptsächlich entlang den Zufahrtsstraßen in die 100.000 Einwohner Stadt. Die letzten rund 5 km des Weges ziehen sich durch Santiago selbst. Bis man dann irgendwann erstmals die Spitze der Kathedrale erkennen kann. Danach zog mich die Kathedrale förmlich an. Eine Erleichterung verspürte ich als ich kurzdarauf erstmals den zentralen Platz Praza do Obradoiro betrat. Dort treffen sich alle ankommenden Pilger aus allen Himmelsrichtungen und von verschiedenen Jakobswegen. Zwischen Oviedo und Santiago lagen für mich persönlich 326,8 km. Abgerundet wurde das Ankommen dadurch, dass wir an besagtem Platz die beiden Franzosen Fred und Alain wieder trafen.
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Abschnitt auf der letzten Etappe
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Am Ortseingang von Santiago
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Nach 326,8 km Ankunft an der Kathedrale von Santiago
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Nach der Ankunft verweilte ich noch einige Zeit auf dem Praza do Obradoiro, bevor ich mich in meine vorab gebuchte Pension zurückzog und ein wenig entspannte. Am Abend traf ich meine Mitpilger für ein letztes gemeinsames Abendessen wieder.
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Gruppenbild auf dem auf dem Praza do Obradoiro |
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Letztes Abendessen mit meinen Mitpilgern
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Den nächsten Tag verbrachte ich dann ebenfalls in Santiago. Zunächst wollte ich mir meine Compostela besorgen. Die Urkunde über das Ende der Wallfahrt auf dem Jakobsweg bescheinigt. Dazu stellte ich mich mit Emma und Guido schon 1,5 Std. vor der Öffnung des Pilgerbüros an. Dies war notwendig um noch am Vormittag die Urkunde zu erhalten. Ansonsten bekommt man eine Wartenummer für im Laufe des Tages und wir wollten den restlichen Tag noch gemeinsam Santiago erkunden. Nach fast 2 Stunden hatte ich die Compostela in der Hand. Nachdem
anschließenden Frühstück ging es zur Pilgermesse in die Kathedrale von
Santiago de Compostela. Die Messe dauerte rund eine Stunde und fand in
spanischer Sprache statt. Danach verbrachte ich noch einen entspannten
Tag in Santiago.
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Anstehen für die Compostela im Pilgerbüro
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Pilgermesse in der Kathedrale von Santiago
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Blick auf die Kathedrale von Santiago
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Für viele Pilger ist Santiago das Ende ihrer Reise. Doch für mich fühlte es sich noch nicht wie das Ende an. Daher pilgerte ich nach meinem Ruhetag anschließend weiter auf dem Camino de Fisterra zum "Ende der Welt".
Ich freu mich schon!
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