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Sonntag, 26. Juli 2020

Roadtrip durch Slowenien Teil 2 - Vršič-Pass, Soča-Tal und Bovec

Meine Fahrt von Lesce am Bleder See nach Bovec war ein klassischer Roadtrip-Tag mit mehreren Stopps entlang der Route über den Vršič-Pass. Auf diesem Abschnitt wurde ich von den beiden Norddeutschen Mädels Tasja und Janine begleitet, die ebenfalls mit ihrem eigenen Fahrzeug unterwegs waren und ich zuvor in Lesce kennen gelernt hatte. Der erste Haltepunkt war der Peričnik Wasserfall im Triglav-Nationalpark, nach rund einer halben Stunde Fahrt. Vom Parkplatz an der Hütte Koča pri Peričniku erreichten wir den mit 52 m, einen der höchsten Wasserfälle Sloweniens nach rund 10 Minuten bergauf. Das Besondere, hier kann man sogar hinter bzw. um den Wasserfall herumlaufen. Dank der hohen Temperaturen machte uns die kühlende Gischt zum Glück nichts aus.

Ankunft am Peričnik Wasserfall
Rückseite vom Wasserfall
Blick auf den Peričnik Wasserfall
Gruppenbild mit Tasja und Janine
Ein weitere halbe Stunde benötigte die Fahrt zum Naturreservat Zelenci kurz vor der italienisch-slowenischen Grenze. Vom dortigen Parkplatz führt ein kleiner Wanderweg zur beeindruckend blauen Save-Quelle samt Aussichtstrum. Nur unweit von hier entspringt der Fluss Save, der größte Fluss von Slowenien und Nachbarland Kroatien.

Naturreservat Zelenci
Ausblick vom Aussichtsturm
Danach fuhren wir auf die Passstraße des höchsten Gebirgspasses Sloweniens. Der 1.611 m hohe Vršič-Pass stellt dabei die Verbindung zwischen Kranjska Gora und dem Dorf Trenta im Soča-Tal her. Für die Überwindung des Passes müssen 50 Haarnadelkurven gemeistert werden, sie bestehen im nördlichen Teil der Passstraße teilweise aus Kopfsteinpflaster. Um die Naturschönheit zu genießen und um unseren Fahrzeugen eine Pause zu gönnen, stoppten wir mehrmals entlang der Passüberquerung, insbesondere für eine Mittagspause an der höchstgelegenen Stelle.

Halt auf der Fahrt über den Vršič-Pass
Helikopter-Einsatz auf 1.611 m
Ausblick mit Infotafel
Im Soča-Tal angekommen, legten wir auch dort entlang des Soča Flusses drei kleinere Stopps ein, um einige der markanten tiefblauen Stellen des Flusses zu bestaunen. Somit erreichten wir am frühen Abend unser Tagesziel Bovec in den Julischen Alpen.

Soča Fluss
Soča Fluss in der Schlucht
Altes Bauernhaus im Soča-Tal
Ankunft in Bovec
In und um Bovec bieten sich viele Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten (u.a. Rafting, Kayaking, Wandern) in der Natur. Ich startete an meinem Tag in Bovec mit einer Runde Zipline, dass ich bereits zuvor im Mindo Valley, Ecuador ausprobiert hatte. Dazu wurde ich vom Anbieter an der Unterkunft abgeholt, mit Schutzausrüstung ausgestattet und mit sieben weiteren Teilnehmern etwa eine halbe Stunde lang in die Berge gefahren. Beim Ziplining von Zipline Slovenia überquert man nach einer Einweisung samt Übungs-Seilrutsche eine Schlucht auf 1.300 m Höhe. Dies funktioniert über eine Seilverbindung, welche man mit einer Rolle und Karabinerhaken entlang fährt. Während der gesamten Tour überquerte ich insgesamt 7 mal die Schlucht auf unterschiedlichen, 600 bis 800 m langen Seilverbindungen.

Übungs-Seilrutsche
Zipline in Slowenien
In voller Montur
Am Nachmittag besichtigte ich zwei österreichische Festungswerke. An der Straße von Bovec zum Predilpass befindet sich direkt an der Straße die 1881–1882 erbaute Flitscher Klause (Kluže Fortress) und etwas oberhalb das Fort Hermann. Die Flitscher Klause befindet sich heute in gutem Zustand und beherbergt ein kleines Museum über die Geschichte der Region und die Bedeutung der Festung im Ersten Weltkrieg.

Außenansicht der Flitscher Klause (Kluže Fortress)
Eingangstor
Gang im inneren des Museumsbereich
Oberhalb der Flitscher Klause liegt das 1906 fertiggestellte Fort Hermann das im Ersten Weltkrieg stark zerstört wurde und heute nur noch als Ruine erhalten ist. Über einen Versorgungsweg der samt Tunnel durch den Fels angelegt wurde, erreichte ich nach einer halbstündigen Wanderung Fort Hermann. Die Ruine kann auf eigene Faust und Gefahr besichtigt werden. Ich traute mich in diesen Lost Place und genoss die Stille an diesem Ort.

Versorgungsweg
Tunnelabschnitt
Ruine von Fort Hermann
Im Inneren von Fort Hermann
Nach meiner Rückkehr an den Parkplatz der Flitscher Klause fuhr ich zum Abschluss des Tages noch zum Virje Wasserfall im Soča-Tal. Er zählt zu den schönsten Wasserfällen des Landes und lädt zum schwimmen ein. Mir war das Gletscherwasser jedoch viel zu kalt. Darum hielt ich es nicht allzu lange dort aus und machte mich bald auf die Rückkehr in mein Hostel. Es folgte noch ein gemeinsames Abendessen mit Tasja und Janine, bevor sich unsere Reisewege am nächsten Morgen trennen sollten.

Virje Wasserfall
Am folgenden Tag fuhr in die rund 140 km entfernte Slowenische Hauptstadt Ljubljana. Auf der etwas mehr als 2,5-stündigen Fahrt stoppte ich unterwegs in Kobarid um mir die Kirche des Heiligen Anton oberhalb der Stadt anzusehen. Die Kirche ist umgeben vom Militärdenkmal "Italienisches Beinhaus". Es erinnert angefallene italienische Soldaten und wurde 1938 eröffnet. Die Kirche auf der Spitze stammt bereits aus dem 17. Jahrhundert.

Italienisches Beinhaus samt Kirche des Heiligen Anton
Ausblick auf Kobarid
Anschließend setzte ich meine Fahrt nach Ljubljana fort. Bereits vor meiner Ankunft setzte ein heftiges Gewitter ein, das im Laufe des Nachmittags in anhaltenden Regen überging. So verschob ich meine Unternehmungen in Ljubljana auf den nächsten Tag und hier auf den folgenden Beitrag.

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