Im Anschluss an meine Tage auf den Hauptinseln der Malediven reiste ich zum zweiten Mal nach Indien, nun nach Kochi im Südindischen Bundesstaat Kerala. Da der Flughafen von Kochi leider sehr weit außerhalb liegt, dauerte es mit dem Taxi fast 1,5 Stunden bis zu meiner Unterkunft in Fort Kochi. Von dort aus unternahm ich nach meiner Ankunft noch einen Spaziergang zum Sonnenuntergang über dem Indischen Ozean.
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Sonnenuntergang in Fort Kochi |
Am nächsten Tag erkundete ich den charmanten Stadtteil Fort Kochi zu Fuß. Noch heute finden sich verteilt, zahlreiche Gebäude der niederländischen, portugiesischen und britischen Kolonialarchitektur, die über die Jahrhunderte Kerala besiedelt hatten. Genauer schaute ich mir die Kathedralbasilika Santa Cruz aus dem 16. Jahrhundert, das Pepper House, heute eine Kunstgalerie und einst das Auktions- und Warenhaus der Pfefferhändler, sowie das Indo-Portuguese Museum mit Objekten und Ausstellungen zum portugiesischen Einfluss auf Kunst und Kultur der Region an. Auch schaute ich am Kochi Beach den Fischern bei ihrer Arbeit mit den Fischernetzen im chinesischen Stil zu. Die an langen Bambusstangen aufgehängten Netze werden dabei bis zu 500-mal pro Tag ins Wasser gelassen.
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Kathedralbasilika Santa Cruz |
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Kolonialarchitektur von Kochi |
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Pepper House |
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Chinesische Fischernetze von Kochi |
Auch den folgenden Morgen verbrachte ich in der 600.000 Einwohner Stadt. Nun aber als Teil einer kleinen internationalen Reisegruppe. Mit unserem lokalen Guide Justin schauten wir uns zunächst die Franziskanerkirche aus dem 15. Jahrhundert an. Sie ist die älteste europäische Kirche Indiens und beherbergte die ersten 14 Jahre nach seinem Tod die Gebeine des portugiesischen Entdeckers Vasco da Gama.
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Franziskanerkirche Kochi |
Danach ging es zum öffentlichen Wäscherei-Park, wo wir einen Einblick in die tägliche Arbeit der Wäscher bekamen. Besonders empfand ich die Bügeleisen, welche mit gepressten Kokosnussschalen (ähnlich der Holzkohle) befeuert werden.
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Wäsche hängt zum Trocknen aus |
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Bügeleisen beheizt mit Kokosnussschalen |
Anschließend fuhren wir mit dem Minibus noch in den Stadtteil Mattancherry um dort das Dutch Palace, ein von den Portugiesen im Jahr 1555 im Keralastil erbauter Palast, der später von den Holländern renoviert wurde, zu besichtigen. Direkt nebenan schauten wir uns abschließend die Paradesi-Synagoge aus dem Jahr 1568 an. Bis heute das bedeutendste jüdische Gotteshaus in Indien.
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Malerei im Dutch Palace |
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Paradesi-Synagoge |
Danach ließen wir Kochi hinter uns. Mit unserem Minibus samt Fahrer setzte ich mit meiner Gruppe die Reise durch Kerala fort. Tagesziel war die Hafenstadt Alappuzha rund 60 km südlich. Aufgrund des chaotischen indischen Straßenverkehrs dauerte die Fahrt fast 2 Stunden. Auf etwa halber Strecke gab es Mittagessen bei einer Kooperative welche die dortigen Dorffrauen dabei unterstützt Berufe zu erlernen.
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Mittagessen serviert auf einem Bananenblatt |
Alappuzha, früher Alleppey, ist bekannt für seine verzweigten Wasserstraßen, die sogenannten Backwaters. Von unserem Gastgeber an diesem Abend wurden wir auch gleich nach der Ankunft zu einer Bootsfahrt durch die Backwaters mitgenommen. Das Wasserstraßennetz reicht bis nach Kochi und erstreckt sich über insgesamt 1.900 km².
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Bootsfahrt durch die Backwaters |
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Boot auf den Backwaters |
Um zu einem schmaleren Kanalsystem zu gelangen, unterbrachen wir der Fahrt mit einem kurzen Spaziergang durch eines der Dörfer am Rande eines Kanals. Danach setzten wir die Tour mit einem kleineren Boot fort, bis wir wieder unser Ausgangsboot erreichten und für den Abend zurückfuhren.
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Kanal in den Backwaters |
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Boote der Dorfbewohner |
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Unterwegs auf einem Kanal der Backwaters |
Am nächsten Morgen fuhren wir binnen 2,5 Stunden weitere rund 80 km nach Süden bis nach Kollam. Dort bestiegen wir zunächst den rot-weiß gestreiften Thangassery Leuchtturm aus dem frühen 20. Jahrhundert. In 41 Metern Höhe hatte ich dann eine großartige Aussicht auf die Küste und das Meer.
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Thangassery Leuchtturm in Kollam |
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Aussicht vom Thangassery Leuchtturm |
Nach einer Mittagspause erkundeten wir zu Fuß das Zentrum von Kollam, inkl. dem lokalen Obst- und Gemüsemarkt. Zum anschließenden Abendessen gab es in einem unscheinbaren Lokal, lecker Curry mit verschiedenen indischen Teigkomponenten wie Dosa, Puri, Chapati und Paratha.
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Obst- und Gemüsemarkt in Kollam |
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Straßenzug in Kollam |
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Curry und indische Teigkomponente |
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Herstellung von Chapati |
Am nächsten Tag fuhren wir ein letztes Mal mit unserem Minibus in Richtung Süden. Nach etwas mehr als einer Stunde erreichten wir Varkala Beach, einer kleinen Touristenoase oberhalb eines Kliffs mit herrlichem Ausblick auf den gleichnamigen Strand und den Ozean. In Varkala hatte ich zwei sehr entspannte Tage. So verbrachte ich den ersten Mittag am Hotelpool und ging am Nachmittag ins Ayurvedic Center für eine Ayurveda Massage. An Tag zwei in Varkala schloss ich mich am Morgen einer Yoga-Stunde meiner Gruppe an und verbrachte dann noch etwas Zeit am vorgelagerten Black Sand Beach.
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Mittags am Hotelpool in Varkala |
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Yoga-Stunde in Varkala |
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Ausblick auf den Black Sand Beach |
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Badespaß in Varkala |
Dafür war am nächsten Morgen dann frühes Aufstehen angesagt. Mit dem Morgendlichen Zug der Indischen Eisenbahn fuhren wir binnen 4 Stunden von Varkala zurück nach Kochi. Dort bestaunten wir die Vorbereitungen des indischen Lichterfest Diwali. Auch wir zündeten ein paar leuchtende Kracher.
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Zug der Indischen Eisenbahn |
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Vorfreude auf das Lichterfest Diwali |
Am letzten Abend mit der Gruppe besuchten wir in Fort Kochi noch eine Darbietung des indischen Tanzdramas Kathakali, das vor allem in Kerala gepflegt wird. Normalerweise dauern die Inszenierungen mehrere Stunden. Um Besuchern einen Einblick zu gewähren, gibt es spezielle Veranstaltungen, in denen der Aufbau und die Vorbereitung des Kathakali mit einem anschließenden Akt angeboten wird. Dies dauert dann lediglich 90 Minuten.
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Vorbereitungen der Kathakali Darsteller |
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Kathakali Show in Fort Kochi |
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Viele Lichter durch Diwali |
Zum Ausklang der Tour gab es noch ein letztes gemeinsames Abendessen und ein letztes Bier in einer westlichen Kneipe. Für mich und vier weitere Mitreisende ging es am nächsten Morgen auch schon wieder sehr früh weiter mit einer Taxifahrt zurück zum Flughafen Kochi. Nun wartete ein neues Land auf mich.
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Letztes gemeinsames Bier in Kerala |
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