Nach meinen ersten fünf Etappen auf dem Jakobsweg Camino Portugues von Porto in Portugal nach Santiago de Compostela im Nordwesten von Spanien, schildere ich hier mit ein paar wichtigen Fakten und Highlights meine Erlebnisse während den finalen Etappen 6 - 11.
Etappe 6: São Pedro da Torre - O Porriño (24,8 km)
Was den Camino Portugues ausmacht, ist die Möglichkeit, zwei Länder auf einem Camino kennenzulernen. Die erste Hälfte verläuft durch Portugal, der zweite Teil geht durch Spanien und endet schließlich in Santiago de Compostela. Auf meiner 6. Etappe überquerte ich schließlich die Grenze zwischen Portugal und Spanien. Dazu lagen noch 5,5 km auf portugiesischer Seite vor mir. Zuvor führte mich der Jakobsweg durch die Grenzstadt Valença mit ihrer malerischen mittelalterlichen Festungsanlage. Von der Festungsmauer erhält man dann auch einen schönen Ausblick.
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Auf dem Weg nach Valença
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Festungsanlage von Valença
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Ausblick auf die Internationale Brücke zwischen Valença und Tui
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Brücke zwischen Valença und Tui
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Der Weg führt dann hinab über die schöne Internationale Brücke über den Fluss Miño. Die erste Stadt in Spanien ist Tui mit ihrer Romanisch-gotischen Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert. An der Kathedrale angekommen traf ich zufällig die Pilger Agda aus Polen und Valentin aus Heidelberg wieder. Beide hatte ich zuvor in Caminha, am Abend meiner 4. Etappe kennengelernt. Von hieran liefen wir einen Großteil der Etappe zusammen, bis sich unsere Wege an einer Weggabelung kurz vor O Porriño trennten. Ich hatte eine andere Herberge reserviert als die beiden.
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Übertritt nach Spanien
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Kathedrale von Tui
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Pilger Valentin und Agda
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Camino auf dem Weg nach O Porriño
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Etappe 7: O Porriño - Redondela/Cesantes (18,7 km)
Immer wieder neue und alte Bekanntschaften entlang des Weges machten für mich diesen Jakobsweg zu einem nochmals anderen Erlebnis im Vergleich zum Camino Primitivo zuvor. So wurde ich an Tag 7 zunächst von Matthias aus Lörrach und später von Laura aus den Niederlande begleitet. Der Weg war auf diesem Abschnitt etwas mehr hügelig, was sich leicht dadurch begründen ließ, dass wir nun Abseits der Küste unterwegs waren. Die Länge von rund 19 km war gut gewählt, da uns einige Regenschauer begleiteten.
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Laura und ich bei einem Jakobsweg-Denkmal
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Ausblick bis nach Redondela |
In Redondela angekommen, durfte ich noch etwa 2 km bis zur nächsten Ortschaft Cesantes weiter gehen um meine Herberge für diesen Abend zu erreichen. Leider gab es in der Nähe dieser neuen und gemütlichen Herberge keine Gastronomie. Deshalb lief ich am Abend zurück nach Redondela, dass sich nun von seiner sonnigen Seite zeigte. Dort traf ich dann meine Mitpilger Agda, Valentin und Conor zu einem gemeinsamen Abendessen wieder. Später am Abend überraschend auch noch Anna von meiner ersten Etappe.
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Herberge A Dársena do Francés
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Strand von Cesantes
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Viadukt von Redondela
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Etappe 8: Redondela/Cesantes - Pontevedra (17,8 km)
Am nächsten Morgen ging es mit dem insgesamt dritten und zugleich letzten Regentag auf diesem Camnio feucht weiter. Mit Conor erreichte ich nach 7,5 km die schöne mittelalterliche Steinbrücke Ponte Medieval de Pontesampaio. Danach zog sich die Etappe in leichtem auf und ab bis in die Provinzhauptstadt Pontevedra mit ihren 83.000 Einwohnern.
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Zwischen Cesantes und Ponte Sampaio
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Zusammen mit Conor an der Ponte Medieval de Pontesampaio
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Ponte Medieval de Pontesampaio |
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Ankunft in Pontevedra
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Die sehenswerte Altstadt schaute ich mir nach einer Pause am frühen Abend etwas genauer an. Zu den drei beliebtesten Sehenswürdigkeiten zählen die Igrexa da Virxe Peregrina (jungfräuliche Pilgerin), eine Kapelle mit muschelförmigem Grundriss, zu Ehren der Jakobspilger. Außerdem die Ruínas de San Domingos, Ruinen eines ehemaligen Klosters und die Basilika Santa María La Mayor aus dem 15. Jh. mit einzigartiger Architektur und Überresten einer Moschee aus dem 13. Jh, dazu einem begehbaren Kirchturm mit kleinem Museum und Aussicht über Pontevedra. |
Igrexa da Virxe Peregrina |
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Ruínas de San Domingos |
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Basilika Santa María La Mayor |
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Ausblick auf Pontevedra
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Etappe 9: Pontevedra - Caldas de Reis (22,0 km) Der Jakobsweg führt über die Brücke Ponte do Burgo raus aus Pontevedra. Kurz danach gibt es erneut zwei Varianten. Eine davon ist die Variante Espiritual, diese führt den Jakobsweg mit einem Umweg und einem zusätzlichen Tag zurück ans Meer. Auch wenn diese Möglichkeit sehr schön gewesen sein soll, hatte ich diesen Extra Tag im Gegensatz zu Conor und Valentin nicht übrig. Also folgte ich dem regulären Weg auf der Via Romana XIX. Dies ist eine der Römerstraßen, die in der Zeit des Römischen Reiches erbaut und unterhalten wurden und teilweise bis heute existieren. Am frühen Nachmittag erreichte ich dann Caldas de Reis, eine gemütliche Stadt mit Thermalquellen.
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Ausblick von der Ponte do Burgo auf den Fluss Rio Lérez
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Wegstein der Via Romana XIX neben dem Camino-Wegweiser |
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Fluss Rio Umia in Caldas de Reis
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Etappe 10: Caldas de Reis - Herbón (19,6 km)
Meine vorletzte Etappe führte mich über Felder und bewaldetes Gebiet bis zur Stadt Pontecesures. Dort nahm ich den Abzweig zum über einen 3,5 km Umweg erreichbaren Ort Herbón. In der dortigen Klosteranlage befindet sich mit dem Hospital de Peregrinos San Antonio de Herbón eine Art Kultherberge. Von Anfang April bis Ende Oktober finden täglich maximal 30 Pilger dort einen Schlafplatz. Untergebracht in 15 ehemaligen Mönchszimmern, kleine Nischen entlang eines langen Flures, ausgestattet mit je einem Stockbett.
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Camino zwischen Caldas de Reis und Pontecesures
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Roter Wegweiser nach Herbón
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Kloster von Herbón
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Schlafbereich im Hospital de Peregrinos San Antonio de Herbón |
Bis zum Einlass um 16:00 Uhr entspannte ich noch etwas in der Sonne. Danach schaute ich mich im Klostergarten um und nahm am alltäglichen, optionalen Gottesdienst in der kleinen Kapelle des Klosters teil. Am Abend wurde uns dann ein einfaches, gemeinsames Abendessen serviert. |
Gemeinsames Abendessen in der Pilgerherberge Herbón |
Etappe 11: Herbón - Santiago de Compostela (26,5 km)
Am nächsten Morgen gab es noch ein kleines gemeinsames Frühstück im Kloster. Gestärkt trat ich die letzten Kilometer bis Santiago an. Nach etwa 2 km war ich beim Ort Padrón zurück auf dem Hauptweg. Die finale Etappe führt nun abwechselnd durch kleinere Orte und bewaldetes Gebiet. Im letzten Ort O Milladoiro, ca. 7,5 km vor Santiago, traf ich meine Mitpilgerinnen Anna aus Bremen und Alice aus England wieder. Zusammen mit Kate aus Simbabwe beschlossen wir den letzten Abschnitt gemeinsam zu gehen. Die letzten rund 4 km ziehen sich durch Santiago, davon die letzten 2,5 km nur noch bergauf bis die Kathedrale am zentralen Platz Praza do Obradoiro erreicht wird.
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Galicische Kornspeicher
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Auf dem Weg nach Santiago
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Gruppenbild auf dem auf dem Praza do Obradoiro |
Auch beim zweiten Mal war es ein besonderes Gefühl die Kathedrale erreicht zu haben. Nun lagen 253,1 km zwischen mir und der portugiesischen Hafenstadt Porto. Nachdem ich eine Weile auf dem Platz verweilt hatte, ging ich zum nahegelegenen Pilgerbüro um mir meine Compostela zu besorgen. Die Urkunde, die das Ende der Wallfahrt auf dem Jakobsweg bescheinigt. Danach verbrachte ich einen entspannten Nachmittag und ein Abendessen mit Matthias aus Lörrach, der an diesem Tag ebenfalls in Santiago ankam.
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Zusammen mit Matthias aus Lörrach
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Auch den nächsten Tag verbrachte ich noch in Santiago bevor die Heimreise anstand. Da ich in der Innenstadt schon vieles gesehen hatte, lief ich an diesem Vormittag auf einen Hügel am Rande der Stadt. Dort befindet sich mit der Cidade da Cultura de Galicia ein moderner Gebäudekomplex mit Ausstellungen und Platz für kulturelle Veranstaltungen. Ich besichtigte das Eintrittsfreie Museum Museo Centro Gaiás. Dies hatte eine Sonderausstellung zum Thema Jakobsweg in Europa und eine Fotoausstellung zum Camino Portugues zu Gast. Neben dem Museum und der modernen Architektur lohnt sich der Aufstieg auch für den herrlichen Blick über Santiago de Compostela.
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Museo Centro Gaiás |
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Fotoausstellung zum Camino Portugues |
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Blick auf Santiago de Compostela |
Am Nachmittag ging ich zurück in die Altstadt und traf dort Conor und Valentin kurz nach ihrer Ankunft an der Praza do Obradoiro wieder. Grund genug auf unser Wiedersehen, nach all den Kilometern der letzten Tage anzustoßen.
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Weiteres Gruppenbild auf dem auf dem Praza do Obradoiro |
Doch dies sollte nicht unser letzter gemeinsamer Drink gewesen sein. Ich hatte für den letzten gemeinsamen Abend in Santiago einen Tisch im beliebten Pilgerlokal Casa Manolo reserviert. Zusammen mit meinen Mitpilgern und weiteren neuen Bekanntschaften hatte ich noch einen sehr schönen Abend in bester Gesellschaft.
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Abendessen im Pilgerlokal Casa Manolo
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Am nächsten Morgen ging es für mich dann mit einem Sammeltaxi zum Flughafen von Santiago de Compostela, rund 13 km außerhalb. Nach etwas mehr als zwei Flugstunden war ich zurück in Süddeutschland.
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