Im Juni 2023 reiste ich erstmals nach Montenegro, mit dem Ziel von hieraus weitere spannende Orte auf dem Balkan zu erleben. Der erste Ort auf dieser Reise war die 10.000 Einwohner Stadt Tivat an der Bucht von Kotor. Die Anreise erfolgte über den internationalen Flughafen der Kleinstadt, der nach weniger als 2 Stunden Flugzeit von Frankfurt aus erreicht wurde. Nach meiner Ankunft am frühen Abend, spazierte ich durch das Zentrum von Tivat und entlang des prachtvollen Yachthafen namens Porto Montenegro. Dieser war im sozialistischen Jugoslawien eine militärische Schiffswerft. Der kanadische Unternehmer Peter Munk hat den Hafen seither für gehobene Gäste umgebaut.
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Porto Montenegro von Tivat |
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Hafenpromenade von Tivat |
Am nächsten Tag mietete ich mir ein Fahrrad bei der Touristeninformation von Tivat. Mit diesem fuhr ich entlang der Bucht von Kotor bis in die gleichnamige Stadt. Dabei wählte ich die längere, aber dafür flache und sehr schöne Route via Lepetane und Stoliv.
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Lepetane an der Bucht von Kotor |
Nach 18 Radkilometern und kleineren Stopps entlang der Strecke erreichte ich Kotor. Die Stadt und die samt ihren bis zu 1.894 Meter hohen Bergketten (Orjen und Lovćen) umrahmte tiefe Bucht sind die bekannteste und meistbesuchte Tourismusregion Montenegros. Dies machte sich auch während meiner Zeit in Kotor deutlich bemerkbar. Die Gassen der Altstadt waren sehr gut besucht und ein Kreuzfahrtschiff lag vor den Toren der Stadt auf Reede.
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Ankunft in der Altstadt von Kotor |
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Auf der Stadtmauer von Kotor |
Um den Massen etwas zu entfliehen, begab ich mich zur Befestigungsanlage von Kotor auf dem San Giovanni Hügel (St. John Hügel), rund 260 Meter über der Stadt. Dabei sind ca. 1350 Stufen zu meistern. Während des Weges und natürlich von der Anlage selbst hat man einen herrlichen Ausblick auf Kotor und die Bucht. Die schweißtreibenden 45 min. Aufstieg sind die Anstrengung definitiv wert.
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Ausblick auf Kotor |
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Aufstieg auf den San Giovanni Hügel |
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Aussicht auf die Bucht von Kotor |
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Befestigungsanlage von Kotor |
Auf demselben Weg ging es wieder hinab nach Kotor, wo auch am Nachmittag noch viel Trubel herrschte. Nach einer Stärkung machte ich mich anschließend wieder auf den 18 km Radweg zurück nach Tivat für eine weitere Nacht. Am nächsten Morgen brachte ich mein Leihfahrrad zurück und begab mich samt Gepäck zum Busbahnhof. Dort nahm ich den nächstmöglichen Bus ins 23 km entfernte Budva. Nach etwas mehr als einer halben Stunde Fahrt erreichte ich die Stadt an der Budva Riviera, direkt am Adriatischen Meer.
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An der Bucht von Kotor |
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Hafen von Budva |
Budva verfügt ebenfalls über einen Yachthafen, allerdings weniger pompös. Zudem finden sich hier gleich mehrere Sandstrände. Im Zentrum der 19.000 Einwohner Stadt liegen der Slovenska, Greco, Pizana und der Ričardova Glava Strand. Mich zog es allerdings an das südliche Ende der Stadt zu den ruhigeren Stränden Mogren und Mogren 2, die durch einen Felsdurchbruch miteinander verbunden sind. Bei Mogren 2 fand ich dann auch einen Aussichtspunkt, der bei Klippenspringern beliebt ist.
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Sandstrand Morgen 2 |
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Aussichtspunkt |
Am späten Nachmittag ging ich dann in Richtung Altstadt. Von den Venezianern erbaute Steinmauern umgeben hier die engen Straßen der mittelalterlichen Altstadt (Stari Grad). In dem historischen Viertel befinden sich eine Zitadelle am Meer und religiöse Stätten wie die aus dem 9. Jahrhundert stammende Kirche Santa Maria in Punta. Als Begleitung wählte ich die Stadtführerin Marijana von Guruwalk und vier weitere Individualreisende. Zusammen ging es 1,5 Stunden informativ durch die Gassen von Budva. Danach gab es für mich noch ein leckeres Abendessen, bevor ich mich in mein vorab gebuchtes Guesthouse begab.
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Gasse in Budva |
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St. Johan Kirche von Budva |
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Ausblick von der Stadtmauer |
Den zweiten Tag an der Budva Riviera begann ich etwas gemütlicher, bevor ich im Stadtzentrum von Budva einen Linienbus zur kleinen Adria-Insel Sveti Stefan nahm. Nach einer halben Stunde erreichte der Bus sein Ziel. Von der Haltestelle waren es nur wenige Meter bis zum begehbaren Damm, der die Insel mit Häusern aus dem 15. Jahrhundert mit dem Festland verbindet. Die gesamte 1,46 Hektar große Insel befindet sich seit 2007 in Privatbesitz und darf nur von Hotelgästen der Insel betreten werden. Dennoch ist es ein besonderer Anblick der einen Besuch hier lohnend macht.
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Adria-Insel Sveti Stefan |
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Blick auf die Budva Riviera |
Für den Rückweg von Sveti Stefan nach Budva entschied ich mich für den Wanderweg entlang der Adriaküste. Dieser 8,5 km lange Trail verläuft dabei vorbei an Sandstränden, kleineren Orten mit Cafes, Restaurants, Bars und Shops und durch einen Fußgängertunnel zwischen Kamenovo und Rafailovici.
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Trail nach Budva vorbei am Przno Beach |
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Blick auf Budva und den Slovenska Strand |
In Budva verbrachte ich noch einen entspannten Abend. Denn schon am nächsten Morgen nahm ich den Bus in die Hauptstadt von Montenegro. Für die rund 70 km lange und teils sehr kurvenreiche Strecke nach Podgorica benötigte der Bus 1,5 Stunden. Dort angekommen machte ich mich zunächst auf den Weg in mein Hostel etwas außerhalb vom Zentrum. Vom Hostel konnte ich an diesem Tag kostenfrei ein Fahrrad ausleihen. Mit dem Leihrad fuhr ich dann zuerst zu den ca. 10 km entfernten Niagarafällen von Podgorica. Auf der Fahrt durchquerte ich ein Wohngebiet, danach folgten Felder und zahlreiche Weinreben, bis ich den Cijevna Canyon erreichte.
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Fahrradweg von Podgorica zum Cijevna Canyon |
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Ankunft am Cijevna Canyon |
Durch den Cijevna Canyon fließt der Cijevna Fluss. Dieser entspringt in Nordalbanien und mündet im Skutarisee. Bei Podgorica stürzt den Fluss dann einige Meter in die Tiefe und erzeugt so die Niagarafälle von Cijevna. Ich schaute mir das Naturspektakel an, lief ein wenig in den Canyon hinein und gönnte mir dann ein leckes Mittagessen im direkt am Fluss befindlichen Ausflugslokal Niagara.
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Restaurant Niagara direkt am Cijevna Fluss |
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Niagarafälle von oben |
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Niagarafälle von Cijevna |
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Unterwegs bei den Niagarafälle von Cijevna |
Von den Niagarafällen fuhr ich anschließend ins Zentrum der 150.000 Einwohner Hauptstadt. Ich schaute mir auf meiner Tour die wichtigsten Bauwerke von Podgorica an, darunter der jahrhundertealte Uhrturm, der von den Türken errichtet wurde, die moderne Millennium-Brücke über den Fluss Morača und die Orthodoxe Kathedrale der Auferstehung Christi.
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Millennium-Brücke über den Fluss Morača |
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Orthodoxe Kathedrale der Auferstehung Christi
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Auf meiner Rückfahrt ins Hostel stoppte ich noch am kostenfreien Podgorica Stadt- und Kunstmuseum. Auf zwei Etagen sind Kunstwerke und historische Ausstellungsstücke wie Kleidung, Münzen und Töpfereien zu sehen. Rund 26 km kamen bei meiner Rundtour durch Podgorica zusammen.
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Podgorica Stadt- und Kunstmuseum |
Im Hostel lernte ich dann den gebürtigen Dortmunder Merlin kennen. Gemeinsam verbrachten wir den kommenden Tag zusammen. Nachdem Frühstück fuhren wir mit seinem Mietwagen zu einem Aussichtspunkt auf Podgorica und einer nahegelegenen Gedenkstätte für die gefallen Soldaten der Weltkriege.
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Aussichtspunkt auf Podgorica und Umgebung |
Danach fuhren wir weiter zu unserem Tagesziel an den Skutarisee, dem mit 368 km² größten See des Balkans. In Virpazar, rund 30 km südlich von Podgorica starten für die Besucher diverse Bootstouren über den See. Mit Merlin unternahm ich eine 2-stündige Tour. Unser Fahrer und Guide zeigte uns die schönsten Ecken und dabei immer wieder diverse Vögel (u.a. Reiher und Pelikane) die im Seegebiet heimisch sind. Durch den See verläuft die Staatsgrenze zwischen Montenegro und Albanien, wobei rund 60 % zu Montenegro gehören.
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Boote in Virpazar |
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Seerosen auf dem Skutarisee |
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Bootsfahrt auf dem Skutarisee |
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Mit 368 km² größter See des Balkans |
Im Anschluss an die Bootstour verbrachten wir noch etwas Zeit vor Ort, bevor wir am Abend zurück nach Podgorica fuhren. Dort verbrachte ich noch den letzten meiner sechs Abende in Montenegro. Am nächsten Morgen nahm ich dann den nächsten Bus dieser Reise, nun über die Landesgrenze in die albanische Stadt Shkodra, namensgebende für den Skutarisee.
Obwohl ich selbst um die 40 Mal in Montenegro war, sehr viel Neues gelesen hier - Oli for Thourismis-President 🙃🎉 Grüßle, Vicky
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