Blogger Widgets
Donnerstag, 6. Juli 2023

Shkodra und Valbona-Tal (Albanische Alpen)

Gerade einmal 60 km liegen zwischen Podgorica, der Hauptstadt von Montenegro und Shkodra, der mit 140.000 Einwohnern fünftgrößten Stadt Albaniens. Die Fahrt mit dem Bus dauerte 2 Stunden, dabei nahm die Grenzkontrolle für den gesamten Bus eine halbe Stunde in Anspruch. In Shkodra verbrachte ich einen Tag bevor es danach in die Berge ging. Das Zentrum schaute ich mir nach meiner Ankunft zu Fuß an. Zu den wichtigsten Gebäuden zählt die Zentralmoschee Ebu Bekr von 1995. Sie befindet sich am Ende der Fußgängerzone und bietet mit ihrer Fläche von 622,72 m² ausreichend Platz für 1300 Beter.

Luigj Gurakuqi Monument

Fußgängerzone von Shkodra

 Zentralmoschee Ebu Bekr

Ein weiteres wichtiges Gebäude ist die Burgruine der Burg Rozafa am südlichen Rand der Stadt Shkodra. Zu dieser nahm ich am Nachmittag ein Taxi, dass mich direkt zum Ticketschalter, einen Großteil des 130 m hohen Hügel hinaufbrachte. Die Burg wurde an strategisch günstiger Stelle, am Abfluss des Skutarisees erbaut. Den Abfluss bilden die drei Flüsse Buna, Drin und Kir, die allesamt von der Burg Rozafa einsehbar sind.  

Burg Rozafa

Ausblick auf Shkodra

Blick auf den Skutarisee und den Fluss Buna

Flussdelta Drin und Kir

Nachdem ich die sehenswerte Burg ausgiebig erkundet hatte, lief ich binnen einer Stunde zurück ins Zentrum von Shkodra. Dort lernte ich am Abend bei einem ersten gemeinsamen Abendessen meine Wandergruppe für die nächste Woche kennen. 

Abendessen mit der Wandergruppe

Mit den beiden Lokalen Wanderführern Gerry und Bledi ging es am nächsten Morgen für mich und meine 16-köpfige Wandergruppe sehr früh los. Unser Tagesziel war Valbona, ein Dorf in den Albanischen Alpen ganz im Nordosten des Landes. Zunächst fuhren wir mit einem Minibus 2,5 Std. in den Ort Koman im Tal des Drin am südlichen Rand vom Gebirgsmassiv das offiziell Prokletije heißt. Dies bedeutet übersetzt so viel wie „Verwunschene Berge“, werden aber respektive Albanischen Alpen genannt und das, obwohl die Alpen über 1.000 km entfernt sind. 

Gebirgsmassiv Prokletije

In Koman angekommen ging es zunächst zu Fuß 500 Meter durch einen Tunnel zum Fähranleger. Dort bestiegen wir eine Fähre für die Weiterfahrt auf dem Koman-Stausee. Der See zieht sich hier als langer Schlauch über 34 Kilometer durch das schmale Tal des Drin und ist kaum je mehr als 400 Meter breit. Die Personenfähre brachte uns schließlich binnen 2,5 Std. nach Fierza. 

Zu Fuß durch den Tunnel zum Fähranleger

Fähranleger in Koman

Fährfahrt über den Koman-Stausee

Ab Fierza waren es dann nochmals 1,5 Std. Fahrt mit einem weiteren Minibus, bis das Dorf Valbona, im Tal des gleichnamigen Flusses Valbona erreicht wurde. Meine Gruppe und ich kamen für zwei Nächte bei einer netten Gastfamilie unter, die uns jeweils ein leckeres Abendessen und Frühstück servierte. Vor dem ersten Abendessen vertraten wir uns nach der langen Anreise auf einer rund 2-stündigen Wanderung durch das Valbona-Tal die Beine. 

Wanderung durch das Valbona-Tal

Valbona Fluss

Liqeni i Xhemës (James Lake)

Am nächsten Tag wanderten wir von Valbona bis nah an die Gebirgsgrenze zu Montenegro. Der Weg führte uns vorbei an kleinen Hütten der Hirten und einem Flussbett, dann zwei Kilometer steil durch bewaldetes Gebiet. Nachdem wir alpines Terrain erreicht hatten, wurde es etwas weniger steil bis wir auf etwas über 1.700 m eine Wanderhütte erreichten. 

Schafhirte

Blick auf das Valbona-Tal

Wandern in den Albanischen Alpen

Wanderhütte auf 1.700 m

Dort genossen wir die schöne Berglandschaft und machten eine Mittagspause. Dabei aßen wir unsere selbst zubereiteten Sandwiches. Leider wurde das unbeständige Wetter an diesem Mittag Zunehmens ungemütlicher und so setzte ich bei einsetzendem Regen die Tour nicht weiter gen Grenze fort. Stattdessen ging es nach der Pause denselben Weg zurück ins Valbona-Tal. Unterwegs gab es noch eine Erfrischung beim Guesthouse Rosi in der Siedlung Kukaj, bevor ich nach 10,5 km und 1500 hm bei unserer Gastfamilie ankam. 

Natürliche Getränkekühlung bei Rosi

Nach einem weiteren gemütlichen Abend in Valbona, stand am nächsten Morgen die Passüberquerung ins Tal von Theth an. Um etwas Zeit und Energie zu sparen, wurden wir per Minibus von unserer Unterkunft bis zum Startpunkt der Wanderung gefahren. Danach ging es sofort in den Berg, zunächst erneut durch bewaldetes Gebiet, bis nach rund einer Stunde ein Café neben dem Wanderweg erreicht wurde. 

Beginn der Wanderung vom Valbona-Tal nach Theth

Café Pause auf dem Weg zu Passhöhe

Danach wurde es etwas steiniger und steiler. Denn kurz nach dem Café teilt sich der Weg in zwei Routen auf. Da Mitte Juni noch ein großes Schneefeld auf der etwas Längeren, aber flacheren „Sommer-Route“ lag, wählten unsere Guides die steile „Winter-Route“ um den Pass auf 1.800 m zu erreichen. Auch wenn zunehmender Nebel und kurzzeitig einsetzender Nieselregen die Sicht trübten, ist die schöne Landschaft diese Anstrengung wert. 

Wandergruppe in den Albanischen Alpen

Aufstieg über die Winter-Route

Blick hinab ins Valbona-Tal

Auf der Theth zugewandten Bergseite kam dann kurzdarauf die Sonne raus und wir begannen beschwingt den rund 6,5 km langen Abstieg hinab nach Theth. Auch auf diesem Teil des Weges erfreuten wir uns über einen Zwischentopp an einer Bar entlang der Strecke. 

Kurz nach Passüberquerung

Wenig später freie Sicht auf die Albanischen Alpen

Zwischenstopp auf dem Weg nach Theth

Marlon, Basti, Basti und Oli

Danach galt es nur noch die Sonne und die Aussichten zu genießen, bis wir nach insgesamt 10 km und 1.700 hm das Dorf Theth erreichten. Auch im Tal von Theth erwartete unsere Gruppe eine nette Gastfamilie für weitere zwei Nächte. 

Ballspiel mit den Kindern der Gastfamilie

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen