Meine erste Station in Nordmazedonien war die Stadt Ohrid am gleichnamigen Ohridsee. Diese erreichte ich nach 3,5 Std. Busfahrt von der albanischen Hauptstadt Tirana. Der Grenzübergang wurde dabei nach 2 Std. erreicht und binnen einer halben Stunde problemlos passiert. Vom Busbahnhof waren es nur ein paar Minuten zum meinem Guesthouse in einem Wohnviertel etwas außerhalb vom Stadtzentrum. Dieses erkundete ich anschließend auf einem abendlichen Spaziergang. Dabei genoss ich die ersten Blicke auf den mit ca. 360 km², zweitgrößten See des Balkans.
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Ohrid am Ohridsee |
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Blick auf den Ohridsee |
Am nächsten Vormittag lernte ich die Stadt Ohrid bei der 3-stündigen Walking Tour von Apostolis etwas intensiver kennen. Neben den sehenswerten Gebäuden der osmanischen Konak-Architektur, die das Bild der Ohrider Altstadt prägen und gemeinsam mit dem Ohridsee seit 1980 zum UNESCO Weltkulturerbe gehören, führte uns Apostolis im ersten Teil der Tour zu einzigartigen Handwerksbetrieben.
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Typische Konak-Architektur |
Der erste Laden gehört einer Familie, welche Schmuckstücke aus den berühmten Ohrid-Perlen herstellen. Nicht wenige denken fälschlicherweise, dass diese Perlen aus Muscheln gesammelt werden, aber dem ist nicht so. Alle werden künstlich aus einer speziellen Emulsion von Schuppen vom Plashica-Fisch aus dem Ohridsee hergestellt.
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Ohrid-Perlen vom Plashica-Fisch |
Außerdem schauten wir noch im einzigen Betrieb für handgemachtes Papier auf dem Balkan hinein. Welcher uns zur Verkaufsförderung einige Prozesse der Papierherstellung demonstrierte. Letzter Handwerksbesuch der Tour war bei der kleinen Holzschnitzerei von Tron. Dieser fertigt aus dem Bäumen der Umgebung filigrane Schnitzereien ausschließlich in Handarbeit.
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Papier schöpfen
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Holzschnitzerei von Tron |
Nachdem wir die Geschäftige Tsar Samoli Straße hinter uns gelassen hatten, schauten wir uns die Sophienkirche aus dem 11. Jahrhundert an. Danach ging es hinauf zum Alten mazedonischen Theater, einem klassischen Amphitheater aus der Zeit um 200 v. Chr., welches im Sommer weiterhin als Freilichtbühne genutzt wird.
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Sophienkirche Ohrid |
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Altes mazedonisches Theater Ohrid |
Unser Weg führte uns mit schönen Ausblicken auf den Ohridsee durch das Kaneo-Viertel bis hin zur Kirche des Heiligen Johann von Kaneo, einer orthodoxen Kirche aus dem 15. Jahrhundert. Abschließend folgten wir der Ohrid Promenade, teils über Holzplanken, vorbei am Kieselstrand Potpesh zurück zum Ohrid Hafen, wo die Tour endete.
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Ausblick auf Ohrid |
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Kirche des Heiligen Johann von Kaneo |
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Kieselstrand Potpesh |
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Holzplanken der Ohrid Promenade |
Im Anschluss ging ich mit den beiden Polen Kami aus Lodz und Wojtek aus Danzig, die ich während der Tour kennengelernt hatte, noch etwas Essen. Da wir uns gut verstanden, verbrachten wir noch etwas Zeit zusammen, bevor wir uns für den Abend zu einer Sunset Tour über den Ohridsee verabredeten. Das Ausflugsschiff Armada fuhr uns in gemütlicher Atmosphäre 1,5 Std. über den See. Der nur zu 2/3 zu Nordmazedonien gehört. Das übrige Drittel gehört zu Albanien. Anschließend ging ich mit meinen polnischen Begleitern noch zum Abendessen, bevor dieser intensive Tag sein Ende nahm.
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Sundowner mit Wojtek und Kami aus Polen |
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Sonnenuntergang über dem Ohridsee |
Am nächsten Morgen machte ich dann einen Spaziergang zur Festung Ohrid, einer in großen Teilen restaurierten Befestigungsanlage in und um die Altstadt. Die Festung thront auf einem Hügel mit grandiosem Blick auf Ohrid und den gesamten Ohridsee.
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Festung Ohrid mit Seeblick |
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Blick auf Ohrid |
Danach holte ich mein Gepäck im Guesthouse ab und machte mich auf den Weg zum Busbahnhof. Dort nahm ich einen der Minibusse, um in die nordmazedonische Hauptstadt Skopje zu kommen. Die Fahrt in die rund 175 km entfernte Hauptstadt dauerte dabei 3,5 Std. Auch in der 570.000 Einwohner Stadt nahm ich an einer Free Walking Tour teil. Treffpunkt war am Nachmittag unterhalb der 24,5 Meter hohen Statue von Alexander dem Großen auf dem Platz Mazedoniens. Dort wo laut Guide Vazko Alexander der Große wirklich Groß ist.
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Statue von Alexander dem Großen in Skopje |
Vazko lebt seit über 50 Jahren in Skopje und war hoch motiviert uns seine Heimatstadt binnen 2,5 Stunden näher zu bringen. Die erste Hälfte der Tour verbrachten wir auf der linken Seite des Flusses Vardar, welcher durch Skopje fließt. Auf dieser Seite sahen wir das Parlamentsgebäude, einen Triumphbogen, das Stadtmuseum und zahlreiche Statuen, von denen es in Skopje mehre Hundert gibt.
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Monument „Pitu Guli“ beim Parlamentsgebäude |
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Steinbogenbrücke über der Vardar |
Nach überqueren der Steinbogenbrücke aus dem 15. Jahrhundert gelangten wir in den Nordteil von Skopje. Dort zeigte uns Vazko weitere Stauten, das Holocaust Museum, den Alten Bazar, die ehemalige Karawanserei Kuršumli An und beendeten die Tour nahe der Festung von Skopje, die an diesem Abend schon geschlossen hatte.
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Fußweg über die Steinbogenbrücke |
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Ehemalige Karawanserei Kuršumli An |
Im Anschluss an die Tour ging ich mit weiteren Teilnehmern zum Abendessen und später in mein Hostel nahe dem Busbahnhof von Skopje. Dorthin führte mich dann mein erster Weg am nächsten Morgen. Dort war ich verabredet mit meinen polnischen Begleitern Kami und Wojtek aus Ohrid. Gemeinsam fuhren wir mit einem der roten Doppeldecker Busse von Skopje auf den Hausberg Vodno. Die alten Busse wurden einst aus London importiert. Da sie mittlerweile ebenso das Stadtbild von Skopje prägen, wurden neuere Modelle ebenfalls als Rote Doppeldecker gekauft. Die Haltestelle auf dem Vodno befindet sich auf etwa halber Höhe. Die übrigen Höhenmeter bis zum Gipfel mit dem Milleniumskreuz auf 1.066 m legten wir mit der Seilbahn zurück.
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Roter Doppeldecker Bus von Skopje |
Vom Vodno-Gipfel aus wanderten wir über den Bergrücken 11,5 km hinab bis zum Matka-Canyon. Der abwechslungsreiche Wanderweg bot zu Beginn schöne Ausblick auf Skopje und das Hinterland. Danach führte der Weg abwechselnd durch bewaldetes Gebiet, über kargen Schutt, teilweise durch Gestrüpp und dann hauptsächlich über einen schmalen Pfad bis zum Kloster „Sveti Nikola Šiševski“, oberhalb der Matka Schlucht. Dort verbrachten wir unsere Mittagspause.
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