Blogger Widgets
Mittwoch, 26. August 2015

Mongolei - Orkhon-Tal

Der letzte Abschnitt meiner Mongolei Reise führte mich in das Orkhon-Tal. Dort übernachteten wir erneut bei einer Nomadenfamilie in bereitgestellten Jurten in unmittelbarer nähe des Orkhon. Der Fluß ist Namensgeber der Region und mit 1124 km der längste Fluß der Mongolei.

Bereitgestellte Jurte
Orkhon Fluß
Vor Ort wanderten wir zum nahegelegenen Orkhon-Wasserfall. Auf einer Breite von 10 Metern stürtzt das Wasser des Ulaan Gol 20 Meter in die Tiefe. Am Fuße des Wasserfalls staut sich das Wasser bevor es gemächlich in den Orkhon fließt. Dieß läd trotz eisiger Temperaturen für ein erfrischendes Bad in diesem Naturpool ein.

Orkhon-Wasserfall
Wanderung zum Wasserfall
Abkühlung am Wasserfall
Auch das Yak badet im Orkhon
Nachdem ich Trocken war ging es wieder zurück in die Jurte um den Nachmittag entspannt anzugehen. Denn am zweiten Abend bei der Nomadenfamilie stand ein großer Lagerfeuer an. Nach einem guten Abendessen sagen und tanzten wir bis in die Nacht.

Party am Lagerfeuer
Party mit den Mongolen bis in die Nacht
Am nächsten Morgen wanderten wir noch ein paar Kilometer durch das schöne Orkhon-Tal bevor uns unsere Fahrzeug einsammelten und wir weitere 120 km durch unwegsammes mit Vulkansteinen gepflastertes Gelände fuhren. Danach stand unsere letzte Nacht im Zelt an. Dafür wählten wir einen gemütlichen Platz in der nähe eines Flusslaufes.

Wanderung durch das Orkhon-Tal
Ein der zahlreichen Ziegen im Orkhon
Lauf des Orkhon-Flusses
letzes Camping in der Steppe
Von dort aus fuhren wir zurück in die Zivilisation in die einstige Hauptstadt des mongolischen Großreiches Chinggis Khans: Karakorum. Im 14. Jahrhundert wurde die Stadt fast komplett durch die Ming Dinastie zerstört. Dort besichtigten wir das Karakorum-Museum welches Exponate verschiedenen Epochen der mongolischen Geschichte von der Steinzeit bis hin zum mongloischen Reich ausstellt. Weiterhin besichtigten wir das Kloster Erdene-Zuu welches im Jahre 1586 gegründet wurde.

Mittagessen vor dem Kloster Erdene-Zuu
Innenhof des Klosteres Erdene-Zuu
Nach Karakorum blieben noch zwei letzte Nächte in der Steppe. Dazu hieß uns eine weitere Nomadenfamilie willkommen. Diese lebt in der nähe der hügeligen Landschaft um die Sanddüne Elsen Tasarkhai welche am Folgetag besichtigt wurde. Die Düne ist relativ klein und unspektakurlät im Vergleich mit der zuvorbesichtigten Sanddüne Chongor Els aus der Wüste Gobi. Dennoch genoss ich die letzten Stunden in der Steppe bevor es über 311 km zurück nach Ulaanbaatar ging.


Abenddämmerung in der Steppe
Sanddüne Elsen Tasarkhai
Ulaanbaatar erreichten wir nach exakt 2191 km Fahrstrecke druch die mongolische Steppe wieder. In UB blieb noch ein letzter Tag für Besorgungen und die Hauptstadt zu erkunden. Als letzte Sehenswürdigkeit besichtigte ich das Zaisan-Denkmal auf dem Zaisan-Hügel. Der Hügel befindet sich etwas ausserhalb des Zentrums und ist bei klarer Sicht ein toller Aussichtspunkt mit Blick auf die Stadt.

Zaisan-Denkmal
Aussicht vom Zaisan-Hügel auf UB
Damit war mein Sommerurlaub in der Mongolei letztendlich vorbei. Wir fuhren zurück zum Chinggis Khaan International Airport und die MIAT Mongolian Airlines flog in etwas mehr als 8,5 Std. zurück nach Frankfurt. Als Fazit bleibt mir nur zu sagen, wer weite und großartige Landschaften sehen möchte oder etwas über das beschauliche Leben der Nomaden erfahren möchte, der sollte eine Reise in die Mongolei unternehmen.
Freitag, 21. August 2015

Mongolei - Khangai Nuruu National Park

Nachdem wir die Wüste Gobi hinter uns gelassen hatten fuhren wir nach Norden ins Gebirge. Erstes Ziel auf diesem Weg war der Ort Arwaicheer, der das Zentrum des Öwörchangai Aimags ist. Dort angekommen stand erstmal wieder duschen auf dem Programm bevor es frisch geduscht auf den örtlichen Markt ging wo es allerlei zu kaufen gab.

Marktstraße in Arwaicheer
Zentralplatz mit sowjetischer Prägung
Im Anschluss an die Stadtbesichtigung fuhren wir über unwegsammes Gelände in den Khangai Nuruu National Park. Unser Tagesziel war eine Nomadenfamilie in der Nähe des Naiman-Sees. Auf der Fahrt dorthin hielten wir bei einer weiteren Nomadenfamilie die gerade dabei war eine Jurte aufzubauen. Die Jurte ist das tradizionelle Zelt der Nomaden. Sie besteht aus Scherengittern die als Wand dienen. Diese werden mit zwei Pfosten, einem Dachkranz und Dachstangen in Form gebracht. Anschließend wird die Jurte zuerst mit einem Baumwolltuch, dann mit einem Wollfilz zur Dämmung und als drittes mit einem impregnierten Segeltuch bedeckt.

Grundgerüst einer Jurte
Die Kinder spieler derweil mit den Möbeln
Mongolin beim zusammennähen des Filz
Nach diesem spontanen und herzlichen Abstecher bei dieser Nomadenfamilie freuten wir uns schon auf unsere Gastgeber für die nächsten beiden Nächte auf rund 2200 m Höhe. Schon nach unserer Ankunft nahe eines Gebirgsbach merkten wir den deutlichen Temperaturunterschied von der Gobi mit täglich über 30 Grad auf unter 20 Grad. Vorallem in den beiden Nächten mussten die warmen Klamotten heruasgeholt werden und die bereit gestellten Öfen in den Jurten befeuert werden. Dabei wurde mit getrockneten Kuh- und Yakfladen geheitzt.

Unsere Jurten für zwei Nächte
Gebirgsbach in der Nähe
Bei dieser Nomadenfamilie bekamen wir das kompletten Willkommensprogramm. Zuerst wird den Gästen eine Schüssel voll Rahm gereicht, gefolgt von einer Schale mit Süßigkeiten wie getrocknetem Quark aus der sich jeder ein Stückchen zu nehmen hat. Danach folgt eine oder mehrere Schalen mit leicht gesalzenem Tee mit Milch, bevor das inoffizielle Nationalgetränk, vergohrene Stutenmilch serviert wird. Diese schmeckt leicht säuerlich und erfrischend. Die Schale wird dabei immer wieder neu befüllt bevor der nächste an der Reihe ist. Grund hierfür ist der Glaube das eine volle Schale für ein volles Leben steht. Je später es wird folgt noch eine Runde Schnupftabak aus einer edlen Flasche die ein Statussymbol unter den monglischen Männern darstellt, sowie die ein oder andere Runde Yak-Schnaps.

Rahm und Tee Runde
Rahm
Vergorene Stutenmilch schmeckt leicht säuerlich und erfrischend
Nach dieser tollen und herzlichen Erfahrung hieß es ausschlafen für eine Wanderung zum Naiman See. Hierzu liefen wir von 2685 m hinuter zum See auf rund 2200 m Höhe und wieder zurück. Dies nahm fast den ganzen Tag in Anspruch.

Blick auf den Naiman-See
Am Ufer des Naiman-Sees
Spontane Einladung am Naiman-See
Am zweiten Abend folgte erneut eine Einladung bei den Nachbarn unserer Gastfamilie. Dort wiederholte sich das Willkommens-Szenario vom Vorabend. Außerdem bekamen wir noch vorgeführt wie aus Stutenmilch Yak-Schnaps gewonnen wird. Zu guter Letzt zeigte uns unsere Gastgeberin ihre selbstgefretigte traditionelle mongloische Mäntel in die kurzerhand jeder von uns eingekleidet wurde und sich angenehm wohl fühlte.

Vorführung der Destilation von Yakmilch
Mongolenmantel
Touristen in mongolischen Mäntel
Damit endete ein weiterer toller Tag im Khangai Nuruu National Park von dem wir uns am nächsten Morgen verabschiedeten.
Dienstag, 18. August 2015

Mongolei - Wüste Gobi

Es ging weiter in die Wüste Gobi hinein. Anfangs war der Boden noch mit einem grünen Flaum bedeckt, hierbei handelte es sich meist um wilden Schnittlauch, wurde er immer trockener und sandiger. Auf der Fahrt in Richtung Süden fuhren wir letztmals für lange Zeit auf asphaltierter Straße. Trotz gerader Strecke und geringem Verkehrsaufkommen ist dort nur 80 km/h erlaubt. Nach kurzem Halt in der Wüstenhauptstadt Dalandsadgad wo wir unsere Vorräte auffüllten und ich erstmals seit UB wieder duschen konnte, fuhren wir in den Nationalpark Gobi Gurwan Saichan.

Auf dem Weg nach Dalandsadgad
Ortseingang von Dalandsadgad
Dort zelteten wir zwei Nächte. Nach der ersten Nacht wanderte ich durch die sogeannte Geierschlucht (Yolin Am). Die Geierschlucht ist eine 15 km lange grüne Bergoase in der Gobi. Auf den Gipfeln der Gipfel wohnen die Geier, im Tal kann man gemütlich entlang einem kleinen Fluss wandern. In einem schattigen Abschnitt gab es sogar mitten im mongolischen Sommer noch Eis.

Beginn der Geierschlucht
Auf den Gipfeln der Berge leben die Geier
Eis in der Geierschlucht
Insgesamt 15 km lang
Am Nachmittag kehrten wir zu unseren Zelten zurück, so blieb mir noch etwas Zeit die Gegend ebenfalls zu erkunden und die umliegenenden Hügel zu erklimmen. Diese Weite läd einen regelrecht dazu ein.

Hügel in der Umgebung
Die Weite läd zu wandern ein
Wilder Schnittlauch
Blick auf unseren "Campingplatz"
Nach der zweiten Nacht fuhren wir 170 km westwärts zum Tagesziel Chongor Els, einer großen Sanddüne die ca. 160 km lang und zwischen 3 und 10 km breit ist. Dort angekommen lernten wir unsere Gastfamilie für diesen Tag kennen. Erstmals hatten wir die Gelegenheit bei einer Nomadenfamilie zu schlafen. Einige der Nomaden stellen zusäzliche Jurten für Touristen auf um sich ein Zubrot zu verdienen. Leider war die Familie an diesem Tag schlecht drauf und wir fühlten uns das einzige mal auf unserer Reise nicht wirklich willkommen. Dafür war die 2-stündige Wanderung zur Sanddüne um so schöner.

Wanderung zu Chongor Els
Sanddüne
Bis zu 160 km lang
Auch Kamelreiten war möglich
Nach einer kühlen Nacht in mitten der Gobi fuhren wir nun wieder in Richtung Norden. Etwa 236 km legten wir an diesem Tag zurück. Das Highlight an diesem Tag war die sich stetig verändernde Landschaft auf dem Weg nach Arwaicheer.

Steiniger Abschnitt der Gobi
Danach wurde es sandiger und trockener
Am Ende des Tages wurde die Gobi wieder grün