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Montag, 29. Mai 2017

Atemberaubende Atacama Wüste

Nach meinem Stadtaufenthalt in Santiago zog es mich wieder in die Natur. Dazu flog ich zunächst einmal 1400 km nach Calama im Norden Chiles. Am Flughafen angekommen fuhr ich mit dem Sammeltaxi weitere 100 km bis nach San Pedro de Atacama, einem kleinen Oasendorf in mitten der Atacama Wüste, der trockensten Wüste der Welt. Während meiner vier Tage wurde ich von der Schweizerin Nathalie begleitet, die ich während meiner Zeit in der Sprachschule kennen gelernt hatte. Zunächst organisierten wir auf der Hauptstraße Caracoles die Aktivitäten der nächsten Tage, ehe es am Nachmittag in das Valle de la Luna ging.

Hauptstraße Caracoles
Das Valle de la Luna besichtigte ich im Rahmen einer Halbtagestour. Das sogenannte Mondtal verdankt seinen Namen natürlich seinem Aussehen. Große Teile des Parks sind mit einer feinen, weißen Schicht aus Salz überzogen und erinnert daher an Bilder von der Mondoberfläche. Während der Tour stoppten wir an verschiedenen Felsformationen und Aussichtspunkten.

Formation "Tres Marias"
Mondlandschaft im Valle de la Luna
Valle de la Luna 
Das weiße ist das Salz der Wüste
Den Abschluss der Tour bildete ein leider durch Wolken verhangener Sonnenuntergang mit Blick auf die Cordillera de la Sal.

Cordillera de la Sal
Sonnenuntergang mit Wolken
Am nächsten Tag wollte ich zusammen mit Nathalie die Gegend per Rad erkunden, doch am Morgen war der Himmel bereits Wolkenverhangen und das Wetter ziemlich windig. So entschieden wir uns kurzerhand an den angebotenen Free Walking Touren in und um San Pedro teilzunehmen. Die morgendliche Tour dauerte ca. 2 Stunden und führte duch die Oasenstadt und enthielt Informationen über den Ort, dessen Pflanzenwelt und die Tourismusindustrie.

Kirche von San Pedro
Die Free Walking Tour am Nachmittag behandelte dich Geschichte und Anekdoten von San Pedro. Auch hierfür waren 2 Stunden eingeplant. An diesem Nachmittag passierte dann auch das, was sich den ganzen Tag über angedeutet hatte. Es begnn erstmals seit fast einem Jahr in San Pedro de Atacama und über der Atacama Wüste zu regnen. Was zunächst nur ein paar Tropfen waren, entwickelte sich im Laufe des Abends zu einem Wolkenbruch.

Plaza de Armas von San Pedro
Die für den nächsten Tag gebuchte Tour ins Gebirge wurde wegen des Regenfalls schonmal abgesagt. Am nächsten Morgen schien zum Glück wieder die Sonne, doch der Boden war aufgeweicht, weshalb keine Räder verliehen wurden. Also machte ich mich mit Nathalie zu Fuß auf den Weg ins Valle de la Muerte. Den Checkpoint am Beginn des Tals erreichten wir nach gut 2 km. Nachdem wir das notwendige Eintrittsgeld gezahlt hatten, wanderten wir 4 km Tal einwärts bis zu einem höher gelegenen Aussichtspunkt.

Valle de la Muerte
Wanderung durch das Todestal
Das Valle de la Muerte erinnert strak an die Marsoberfläche und hieß ursprünglich Valle de la Marte, also Marstal, wurde aber kurzerhand aufgrund von Marketing in Valle de la Muerte, also Todestal umbenannt. Nach den insgesamt 6 km Rückweg waren wir nicht Tod, nur etwas außer Atem, schließlich befindet sich San Pedro auf 2450 m Höhe und die Akklimatisation war noch in vollem Gange. Sträkung brachte ein leckers Mittagessen in einem der festen Foodtrucks im Zentrum. Dort werden großzügige Mittagsmenüs zu kleinem Preis angeboten.

Marslandschaft
Schneebedeckter Vulkan Licancabur
An Tag vier war der Himmel erneut Wolkenverhangen, doch unsere Tour zu den Lagunen des Altiplano konnte mit Einschränkungen stattfinden. Anstatt der beliebten Lagunen Miscanti und Miniques besichtigten wir zwei andere Lagunen die zugänglich waren. Der Regen in der, ich wiederhole: "trockensten Wüste der Welt", hatte auf über 4000 m für Schnee gesorgt und die Straße zu den beiden Lagunen unpassierbar gemacht. Die dennoch sehenswerten Ersatz Lagunen erblickten wir deshalb im Schneegewand. Auch wenn es auf 4200 m und mit Schnee unter den Füßen eiskalt war, genossen wir und auch unsere Guides diesen einzigartigen und absolut seltenen Anblick der Lagunen mit Schnee.

Lagune im Schnee
Seltenes Schneegewand
Am Ufer der ersten Lagune mit Chile Flagge
Lagune im Altiplano
Auf der Fahrt in niedrigere Höhe besichtigen wir nach den Lagunen die Piedras Rojas, einer roten Steinformation, die normalerweise knallrot leuchtet. Aber wie Ihr sehen könnt war das auch an diesem Tag anders.

Lagune bei den Piedras Rojas
Rote Steinformation Piedras Rojas 
Piedras Rojas im Schnee
Zum Abschluss der Tour besichtigen wir die Chaxa Lagune im Nationalpark Los Flamencos mit ihren drei unterschiedlichen Flamingo Arten und das Andendorf Toconao mit der ältesten Kirche Chiles.

Flamingos in der Chaxa Lagune
Aussblick auf die Chaxa Lagune
Zwei weitere Flamingos 😃
Glockenturm der ältesten Kirche von Chile in Toconao
Für den nächsten Tag hatte ich eine dreitägige Tour nach Uyuni in Bolivien gebucht. Weil die Passstraße wegen Schneefall gesperrt war, wurden zuvor schon Touren abgesagt. Aber mit einem 4-stündigen Umweg und einem sehr frühen Start in den Tag gab es für mich glücklicherweise eine Alternativroute.

XXL 1 kg Empanada am letzten Abend in Chile
Montag, 22. Mai 2017

Santiago - Sprachschule und Sehenswertes

Nach 4 Monaten und somit zur Hälfte meiner zweiten Langzeitreise legte ich eine Pause ein. Ich verbrachte 3 Wochen am Stück in Santiago de Chile, der 8 Mio. Einwohner Hauptstadt von Chile. Während meines Aufenthaltes besuchte ich einen Sprachkurs in der ECELA Sprachschule im Mittelschicht Stadtteil Providencia. Auch meine über Airbnb gebuchte Unterkunft im Haus des Marrokaners Driss befand sich in diesem ruhigen und sicheren Stadtteil. Der Unterricht fand zwischen Montag und Freitag mit jeweils 4 Unterrichtseinheiten, aufgeteilt in Konversation und Grammatik statt. Die Gruppen unterschieden sich nach bisherigen Kenntnissen der spanischen Sprache und waren zwischen 2 und 6 Personen groß.

Gruppenbild am Abschlusstag
Aufenthaltsraum der ECELA Sprachschule in Santiago
Die Schüler an der Sprachschule waren international und mit einigen von Ihnen verbrachte ich regelmäßig meine Freizeit. Neben gemeinsamen Mittag- und Abendessen besuchten wir auch Clubs und Bars in der Umgebung.

Mittagessen im Garten der Sprachschule
Außerdem besuchte ich mit meinen neuen Freunden zwei Fußballspiele in Santiago. Zunächst ging es ins Estadio Nacional de Chile, dem mit 48.665 Zuschauer Fassungsvermögen, größtem Stadion in Chile. Dort trägt der Club Universidad de Chile seine Heimspiele aus. Das Ligaspiel gegen Cobresal gewannen die Hausherren vor 38.000 Zuschauern mit 4:0.

Choreo im Estadio Nacional
Erstmals Groundhopping in Südamerika 
Das zweite Spiel schaute ich mir im 14.118 Zuschauer fassenden Estadio San Carlos de Apoquindo an. Die Begegnung zwischen dem Gastgeber Club Deportivo Universidad Católica und dem brasilianischen Verein Atlético Paranaense fand als letztes Gruppenspiel der Copa Libertadores, der südamerikanischen Ausgabe der Champions League statt. Die Brasilianer gewannen vor gut 12.000 Besuchern mit 2:3 und errichten damit das Achtelfinale.

Anpfiff im Estadio San Carlos de Apoquindo
Kinderspielplatz im Stadion 
An meinen beiden Wochenenden unternahm ich einen von der Sprachschule angebotenen Ausflug. Zunächst fuhr ich mit dem Schweizer Adrian und Sprachschülern anderer Schulen zum Staudamm Embalse el Yeso auf 2.568 m Höhe in den chilenischen Anden. Nach rund 2,5 Stunden erreichten wir den Damm und wanderten bis zum Nachmittag entlang des Ufers.

Yeso Fluss unterhalb des Staudamm
Embalse el Yeso umgeben von bis zu 5.000 m hohen Bergen
Der Stausee versorgt Santiago mit Trinkwasser und Energie
Beeindruckende Kulisse 
Am zweiten Wochenende fuhr ich zusammen mit Lynn, Nathalie, Scott, Adrian und fünf weiteren Sprachschülern anderer Schulen ins 100 km entferne Valparaiso. Dort bekamen wir eine Stadtführung durch die Hafenstadt inkl. Fahrt mit einer der Standseilbahnen für die die UNESCO-Weltkulturerbe Stadt bekannt ist.

Über 100 Jahre alte Standseilbahn
Aussblick auf Valparaiso
Eines von zahlreichen Graffiti in Valparaiso
Blick auf den größten Hafen Chiles
Im Anschluss fuhren wir in den Nachbarort Viña del Mar mit Blick auf den Pazifik und schönem Sandstrand, aber leider eiskaltem und stürmischen Wasser.

Küstenstraße in Viña del Mar
Viña del Mar 
Trotz Sprachunterricht, Hausaufgaben, lernen und Treffen mit anderen Schülern, blieb noch ein wenig Zeit Santiago zu erkunden. Dazu unternahm ich eine Free Walking Tour vom Zentralplatz Plaza de Armas durch die Innenstadt, vorbei an einem Straßenzug der New York City nachempfunden wurde, bis hin zum Ausgehviertel Bellavista.

Innenstadt von Santiago
Straßenzug Nueva York
Am Fuße von Bellavista befindet sich die Standseilbahn zum Hügel Cerro San Cristóbal. 300 m über der Stadt hat man insbesondere nach einem Regentag einen tollen Smogfreien Blick auf die Stadt, weshalb ich hier auch zweimal vorbeikam. Hoch und runter kommt man auch zu Fuß oder mit der neuen Seilbahn über den Park Metropolitano.

Auf dem Cerro San Cristóbal
Kunstvolle Kreuze auf dem Cerro San Cristóbal
Standseilbahn zum Hügel
Ausblick mit nur geringem Smog
Ebenfalls hoch hinaus kommt man auf dem Sky Costanera, dem mit 300 m höchsten Gebäude Chiles mit einem 360° Blick auf die Stadt und die umgebenen Berge.

Ausblick auf Santiago vom Sky Costanera Center
Blick auf den Cerro San Cristóbal
Nach tollen 3 Wochen in Santiago begab ich mich nun zurück in den Reisealltag um mit aufgefrischten Spanisch Kenntnissen weitere Orte in Südamerika zu erkunden.