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Donnerstag, 31. August 2017

Zugabe Florida II: Florida Keys und Miami Beach

Neben dem Everglades Nationalpark hatte ich mir auf meiner Zugabe-Woche in Südflorida noch die Florida Keys vorgenommen. Die Keys sind eine Inselgruppe im Südosten der USA, dabei bedeutet der Name "Keys" übersetzt nicht das englische Wort für Schlüssel, sondern entstammt dem spanischen Wort für Insel "cayo". Von meinem Ausgangspunkt in Florida City fuhr ich mit meinem Mietwagen bis ans Ende des berühmten Overseas Highway 1 nach Key West. Auf der rund 200 km langen Strecke nahm ich mir 3 Haltepunkte vor. Den ersten erreichte ich nach gut einer Stunde Fahrt mit Robbie's Pier. Dort kann man Tarpune füttern oder sich wie ich das ganze Spektakel um die großen Knochenfische vom Steg aus anschauen. Mit einem kleinen Eimer toter Fische bewaffnet knien die Besucher auf dem Steg und halten den Tarpune deren Leckerei hin. Darüber hinaus kann man auch Pelikane beobachten oder Kajaks ausleihen, letzters habe ich aus Zeitgründen nicht gemacht. Schließlich hatte ich noch zwei Stopps und weitere 2 Stunden Fahrt vor mir.

Robbie's Pier auf dem Weg nach Key West
Besucher füttern die Tarpune
Tarpun fängt die Leckerei
Pelikane lauern an Robbie's Pier
Den nächsten erwähnenswerten Halt legte ich im Bahia Honda State Park, auf der gleichnamigen Insel, ein. Der Park liegt ein Stück hinter der Seven Miles Bridge, der mit offiziell 6,79 Meilen (10,9 Kilometer) längsten Brücke auf des Overseas Highways. Durch die Lage auf den Lower Keys, weiter entfernt vom Festland ist die Natur einiges ursprünglicher. Ich besichtigte zunächst den Calusa Beach und anschließend den Bridge Trail, einem kleinen Wanderweg mit Blick auf die alte Eisenbahnbrücke.

Blick auf die alte Eisenbahnbrücke von Calusa Beach
Unterbrochene Eisenbahnbrücke
Blick auf Calusa Beach
Blick auf den Overseas Highway
Damit nicht genug, hat der Bahia Honda State Park am Nordende noch etwas mehr zu bieten. Dort besichtigte ich den Silver Palm Nature Trail und den langen Sandspur Beach, bevor ich zurück auf den Highway 1 fuhr.

Silver Palm Nature Trail im Bahia Honda State Park
Sandspur Beach
Meinen letzten Halt auf der Fahrt nach Key West legte ich auf Big Pine Key ein. Auf dieser Insel leben die stark bedrohten Key-Weißwedelhirsche, der kleinsten Hirschfamilie ihrer Art. Auf der gesamten Insel befinden sich entlang der Straßen Warnzeichen vor kreuzenden Hirschen. Ich verließ den Highway und bog in Richtung National Key Deer Refuge ab. Dort besichtigte ich zunächst das Blue Hole, einem Wasserloch in mitten des Naturschutzgebietes. Anschließend vertrat ich mir die Beine auf den beiden kurzen Wanderwegen, dem Mannillo Trail und Watson Trail. Dort entdeckte ich dann auch eines der scheuen Tiere.

Blick auf das Blue Hole
Anhinga beim Blue Hole
Wanderweg im National Key Deer Refuge
Key-Weißwedelhirsch
Danach waren es noch knapp 1 Stunde Fahrt bis nach Key West, welches ich am frühen Abend erreichte und eine Übernachtung eingeplant hatte. Am darauffolgenden Morgen erkundete ich die Gegend zu Fuß. Entlang der geschäftigen Einkaufsstraße Duval Street gelangte ich zum Aushängeschild des Ortes, dem bunten Betonklotz in Form einer Boje, als Symbol für den Southernmost Point (dem südlichsten Punkt der Kontinentalen USA).

Duval Street in Key West 
Boje symbolisiert den südlichsten Punkt der Kontinentalen USA
Hier stehen die Besucher Schlange um ein Bild mit der Boje zu machen. Ich verzichtete darauf mich für eine Viertelstunde für ein Foto anzustellen. Zumal die Boje geographisch gesehen gar nicht der südlichste Punkt darstellt. Dieser befindet sich 14 km weiter südlich auf der Privatinsel Ballast Key. Selbst in Key West gibt es einen südlicheren Punkt im U.S. Navy Stützpunkt Fort Zachary Taylor. Ich verbrachte meine Zeit anschließend lieber auf dem Leuchtturm von Key West, von wo aus ich einen tollen Blick auf die Stadt hatte.

Key West Leuchtturm
Im Inneren des Leuchtturm
Ausblick auf Key West
Museum neben dem Leuchtturm
Nachdem ich noch das kleine Musem neben dem Leuchtturm besichtigt hatte, ging ich zu meinem Wagen und verließ Key West auf der Fahrt in Richtung Norden. Nach 3 Stunden Fahrt erreichte ich wieder Florida City wo ich nochmals übernachtete. Am nächsten Tag fuhr ich zurück zur Mietwagen Station, nahe dem Flughafen von Miami um den Wagen nach 563 Meilen (906 Kilometer) abzugeben. Anschließend fuhr ich mit dem Bus nach Miami Beach. In dieser trubeligen Stadt verbrachte ich noch zwei wenig aktive Tage.

Strand von Miami Beach
Trubeliges Miami Beach
Regenbogen-Zebrastreifen
Palmengesäumte Grünanlage
Danach war meine Zugabe-Woche in Südflorida auch schon vorbei und ich fuhr mit dem Shuttleservice zurück zum Flughafen von Miami (IATA-Code: MIA). Von dort aus brachte mich Eurowings auf meinem 207. Flug binnen 9 Stunden erfolgreich zurück nach Deutschland. Nach insgesamt etwas mehr als 8 Monaten, genau 36 Wochen bzw. 252 Tagen erreichte ich meine Heimat nach meiner zweiten Welt-/Langzeitreise wieder. Großen Dank an dieser Stelle an alle Personen die ich während dieser Zeit kennen lernen durfte. Durch euch wurde diese Reise erst besonders.
Sonntag, 27. August 2017

Zugabe Florida I: Everglades Nationalpark

Eigentlich hätte nach meiner Zeit in Südamerika Schluss sein können. Doch als sich mir die Möglichkeit bot, bei entsprechender Flugbuchung ein paar Tage Florida anzuhängen, konnte ich nicht wiederstehen. So verließ ich Medellín in Richtung Miami. Der Flughafen wurde nach 3 Stunden in der Luft pünktlich erreicht. Nach problemloser Einreise ging es mit dem Flughafen-Shuttle zur Mietwagenstation um meinen vorab reservierten Mietwagen in Empfang zu nehmen. Mit einem blauen Hyundai Elantra SE ausgestattet, verließ ich kurz daruf die 5,5 Millionen Einwohner Metropole Miami in Richtung Süden. Ausgangspunkt für die ersten Tage meiner Woche in Südflorida war Florida City.

Mein gemieteter Hyundai
Stand am ersten Tag noch die Besichtigung eines Outlet-Shoppingcenters an, folgte am zweiten Tag das erste eigentliche Highlight mit der Fahrt in den Everglades Nationalpark. Nach 15 min. Fahrt von meinem Hostel in Florida City erreichte ich den südlichen Eingang am Ernest F. Coe Visitor Center.

Gemütlicher Ausblick am Ernest F. Coe Visitor Center
Spiegelung im Teich
Ein paar Meilen weiter erreichte ich das Royal Palm Center. Hier warteten zwei Wanderwege auf mich. Neben den beiden populärsten Trails im Nationalpark warten hier auch eine Menge Geier auf dem Parkplatz, die sich genüsslich über die parkenden Wagen hermachen. Deshalb liegen hier blaue Plastikplanen zur Abdeckung bereit. Weshalb manche diese Vorkehrung als nicht wichtig erachten, konnte ich beim Anblick der Tiere in Aktion, nicht verstehen.

Geier belagern die parkenden Autos
Geier in Aktion
So verpackt man seinen Wagen Geiger sicher
Nachdem ich meinen Mietwagen eingepackt hatte, lief ich zunächst über den Anhinga Trail. Hier entdeckte ich auch einen Anhinga (Amerikanischer Schlangenhalsvogel). Das sind Wasservögel die fast wie Komorane aussehen.

Wanderweg entlang des Anhinga Trail
Weißer Anhinga im hohen Gras
Viel Wasser im Feuchtgebiet Everglades
Seerosen
Der zweite Wanderweg war der Gumbo Limbo Trail. Einer wie ich finde eher unspäktakulärer Weg durch einen bewaldeten Abschnitt mit vielen Moskitos.

Wanderweg des Gumbo Limbo Trail
Moskito Meter
Anschließend fuhr ich bis ans Ende der Nationalparkstraße zum Flamingo Visitor Center. Für die relativ Lange Strecke bis ans Südende benötigte ich eine Dreiviertelstunde. Doch die Fahrt hat sich gelohnt. Im Hafenbecken des Flamingo Center tummelten sich gerade eine Gruppe von Manatees. Die Seekühe bevorzugten hier das Frischwasser aus einer Ableitung die in das Becken fließt.

Pier beim Flamingo Visitor Center 
Manatees spielen im Hafenbecken
Seekuh beim trinken
Flamingo Visitor Center
Nach dieser netten Mittagspause fuhr ich die Strecke zurück in Richtung Florida City. Auf dem Rückweg stoppte ich noch an zwei weiteren Trails entlang der Nationalparkstraße. Zunächst besichtigte ich den 700 m langen Mahogany Hammock Trail und nur wenig später den 300 m langen Trail um den Pa-hay-okee Overlook.

Ausblick beim Mahogany Hammock Trail
Eine von zahlreichen Echsen
Trail entlang des Pa-hay-okee Overlook
Grasland
Am folgenden Tag stand für mich noch der nördliche Everglades Nationalpark auf dem Programm. Dazu fuhr ich zum Shark Valley Visitor Center am Tamiami Trail, dem einzigen öffentlich zugänglichen Parkteil im Norden. Die Fahrt dorthin dauerte etwas mehr als eine Stunde. Am Besucherzentrum angekommen, kann ein 24 km langer Rundweg besichtigt werden. Ich leihnte mir dazu am Parkeingang ein Fahrrad aus. Zur Hälte der Runde gelangt man an einen Aussichtsturm. Von hier konnte ich bis tief in den Nationalpark blicken. Doch leider konnte ich wie tagszuvor kaum Tiere beobachten, was an der regenreichen Nebensaison liegt.

Mit dem Fahrrad durch das Shark Valley
Graslandschaft im Shark Valley
Aussichtsturm
Grauer Reiher im Shark Valley
Inklusive Stopp an der Aussichtsplattform, beendete ich die Parkrunde am Besucherzentrum nach 2 Stunden. Dort besichtigte ich noch einen kleinen Brückentrail bevor ich am Nachmittag die Everglades verließ und zurück nach Florida City fuhr.
Mittwoch, 23. August 2017

Medellín und Umgebung

Medellín war meine letzte Station in Kolumbien und nach 4 Monaten in Südamerika auch Endstation auf diesem Kontinent. Nach kurzem Flug von Bucaramanga erreichte ich den Innenstadt Flughafen Olaya Herrera (IATA-Code: EOH) und von dort aus binnen 15 min. mein Hostel im Stadtteil Poblado. Mit 2,5 Millionen Einwohner ist Medellín heute die zweitgrößte Stadt des Landes und seit den letzten Jahren im starken Wandel von der einstigen Drogenhochburg und gefährlichsten Stadt Kolumbiens, hin zur trendigen und sicheren Großstadt. Einen Überblick samt historischer Fakten verschaffte ich mir zu Beginn mit der hervorragenden Free Walking Tour.

Medellín - zweitgrößte Stadt Kolumbiens
Auch weil das Zentrum der Stadt wenig Sehenswürdigkeiten zur Verfügung hat, überzeugte die Walking Tour durch die vielen Erzählungen über die Kolumbianische Politik nach dem Tod Pablo Escobars bis hin zu den Friedensverhandlungen mit den Militanten Gruppen des Landes wie der FARC unter dem aktuellen Präsidenten und Friedensnobelpreisträger Juan Manuel Santos. So dauerte die Tour insgesamt 4 Stunden. Zu den sehenswerten Punkten der Tour zählte u.a. der Platz der Lichter, die Fußgängerzone Carabobo, das Palacio Nacional ein ehemaliges Justizgebäude und heutiges Shoppingcenter und der beeindruckende San Antonio Park mit seinen Vogelstatuen die den Wandel der Stadt symbolisieren.

Platz der Lichter
Fußgängerzone Carabobo
Vogelstatuen im San Antonio Park
Palacio Nacional
Die bei Touristen beliebteste Sehenswürdigkeit Medellíns ist laut Tripadvisor Rangliste die Seilbahn zum höher gelegenen Stadtteil Santo Domingo. Wie schon im bolivianischen La Paz zählt ein Verkehrsmittel zu den Sehenswürdigkeiten. Auch ich machte mich mit der einzigsten Metro Kolumbiens auf den Weg zur Seilbahnstation. In Santo Domingo hat man dann einen leider etwas verbauten Blick auf das Zentrum der Metropole.

Seilbahn nach Santo Domingo
Blick von Santo Domingo hinunter zum Zentrum
Seilbahn im Stadtteil Santo Domingo
Seilbahn zum Naturschutzpark Arví
Direkt an der Station in Santo Domingo gibt es noch eine weitere Seilbahn zum Naturschutzpark Arví. Diese Seilbahn gehört nicht zum eigentlichen Nahverkehrssystem und kostet für die rund 20 minütige Fahrt extra. Doch die Fahrt über den bewaldeten Hang ist es wert. Im Arví Park angekommen gibt es mehrere kleinere Wanderwege. Ich entschied mich für eine rund Dreiviertelstündige Wanderung zum Picknickbereich Chorro Clarín mit gemächlichem Fluss und Wasserfall. Alles in allem ein sehr schöner und ruhiger Park.

Fluss im Arví Park
Großes Waldgebiet
Picknick Hütten
Wanderweg in Chorro Clarín 
Ebenfalls eine grüne Oase in mitten der Großstadt ist der Botanische Garten von Medellín. Hier verbrachte ich nach einem Stadtbummel etwas Zeit zum entspannen. Der Botanische Garten legt allerdings weniger Wert auf Informationen zu den einzelnen Pflanzen- und Baumarten. Daher ist es in meinen Augen eher ein etwas größer und hübscher Stadtpark.

Sonnenschutz im Botanischen Garten
See im Botanischen Garten
Das Herz des kolumbianischen Vereinsfussballs schlägt nach zahlreichen Berichten in Medellín. So ließ ich mir die Gelegenheit nicht entgehen auch in Medellín ein Spiel der Kolumbianischen Categoría Primera A zu besuchen. Zusammen mit zwei Holländern aus meinem Hostel fuhr ich ins 52.872 Zuschauer fassende Estadio Atanasio Girardot. Dort sahen wir ein Spiel des erfolgreichen Atlético Nacional gegen Alianza Petrolera. Der amtierende Meister aus Medellín gewann vor 13.733 Zuschauern mit 4:0.

Fans von Atlético Nacional im Estadio Atanasio Girardot
Zusammen mit zwei Holländern beim Spiel 
An meinem letzten Tag in Medellín und vorerst letzten Tag in Südamerika unternahm ich einen Tagesausflug in die Umgebung nach Guatapé. Die Fahrt vom Medellín in die knapp 100 km entfernte Gemeinde dauerte rund 2 Stunden. Ziel war eines der Highlights des Landes, der 220 m hohe Monolith El Peñon de Guatapé. Über 659 schweißtreibende Treppenstufen erreicht man den Gipfel des Granitfelsens. Vom Gipfel hatte ich einen tollen Blick auf die umgebene Landschaft, welche vom Stausee Guatapé y El Peñol dominiert wird.

659 Stufen bis zum Gipfel
Ausblick auf den Stausee
Herrlicher Ausblick 
Entspannen am Gipfel 
Im Anschluss an den etwas entspannteren Abstieg wanderte ich die restlichen 3 Kilometer bis nach Guatapé. Dort besichtigte ich die kleine farbenfrohe Gemeinde mit ihren bunten Häusern und schöner Kirche.

Blick auf den Monolith El Peñon de Guatapé
Eingangsschild von Guatapé
Farbenfrohe Häuser 
Gegen Nachmittag nahm ich dann den Bus zurück nach Medellín. Ich hatte noch eine letzte kurze Nacht bis zu meinem Frühen Flug vom 45 min. Fahrt entfernten Internationalen Flughafen José María Córdova (IATA-Code: MDE). Damit schließt sich nach 4 Monaten das Kapitel Südamerika auf meiner Langzeitreise 2017.