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Donnerstag, 30. Mai 2013

Guatemala - Nach Antigua und Lago Atitlán

Wie bereits erwähnt führte mich meine Reise durch Zentralamerika nun in die Republik Guatemala. Über die 4 Millionen Einwohner Hauptstadt Guatemala City ging es entlang einer kurvenreichen Autobahn von der Grenze Honduras bis nach Antigua Guatemala im Hochland Guatemalas. Antigua Guatemala das in Kurzform nur Antigua genannt wird, war von 1543 bis nach einem schweren Erdbeben 1773 Hauptstadt der spanischen Kolonien in Zentralamerika. Trotz des Bebens sind noch einige Gebäude aus dieser Zeit erhalten, was Antigua noch heute zu einer der schönsten Städte des Landes macht.

Arco de Santa Catalina in Antigua
Antigua Guatemala
Blick auf Antigua
Antigua ist auch der Ort an dem ich vergangenen Samstag das mit Spannung erwartete Champions League Finale 2013 verfolgt habe. Mit Fan-Shirt schlenderte ich am Finaltag über den Markt und erhielt viel Zuspruch für meinen BVB. Das Spiel selbst verfolgte ich zusammen mit Einheimischen und Andrew aus Kanada, der mit dem BVB sympathisiert in der einzigen echten Sportsbar von Antigua. Über das Ergebnis und meine anschließende Gefühlslage verbleibe ich an dieser Stelle Stillschweigend.

Die Markthändler witterten großes Geschäft
Andrew und ich auf dem Markt von Antigua
Vorfreude auf ein tolles Fußballspiel
Nachdem Wochenende in Antigua machte ich einen 2-Tagestrip an den 90 km entfernten Lago Atitlán bevor ich für einen weiteren Tag nach Antigua zurückkehrte. Mein Backpack blieb für diese Zeit in Antigua, was die Anreise mit den guatemaltekischen Chicken-Bussen etwas einfacher gestaltete. Am Lago Atitlán besuchte ich diverse kleinen Städte und deren Märkte. Außerdem unternahm ich eine Halbtageswanderung entlang des Seeufers um die Natur besser zu erkunden.

Chicken-Bus in Guatemala
Lago Atitlán
Wanderung entlang des Seeufers
Der See wird von 3 Vulkanen umgeben
Der letzte Tag in Antigua diente dann hauptsächlich zur weiteren Organisation. Außnahme stellte ein Salsa-Tanzkurs da, zu dem mich meine Mitreisenden spontan überredet hatten.

Salsa-Tanzkurs in Antigua
Dienstag, 28. Mai 2013

Abstecher nach Copán

Von El Salvador führte mich meine Reise für knapp 2 Tage nach Copán in Honduras. Bekannt ist die Stadt Copán Ruinas wie sie offiziell genannt wird, wegen der gleichnamigen Ruinenstätte der Maya aus dem 8. Jahrhundert. Da Copán nur 10 km von der Grenze zu Guatemala entfernt liegt, was mein nächstes Land ist, bot sich auf dem Weg dorthin ein Abstecher nach Honduras an.

Willkommen in Honduras
Da es nach meiner Ankunft in Copán am frühen Nachmittag, schon ein wenig zu spät für die Ruinenbesichtigung war, erkundete ich erstmal mit meinem Mitreisenden Gerald die Stadt und die honduranische Spezialität Baleadas. Baleadas sind große Mehltortillas und erinnern von ihrer Konsistenz und Aussehen stark an Pfannenkuchen. Gefüllt werden die Baleadas traditionell mit Bohnenmus, Käse und Créme fraiche, zudem sind zusätzliche Füllungen üblich.

Plaza Principal in Copán
Baleada zum Mittagessen
Am Abend stand dann Geralds Geburtstag an, den wir in den nahe gelegenen Hot Springs (Heiße Quellen, vulkanischen Ursprungs) begannen. Neben einem Geburtstagskuchen der am Nachmittag organisiert wurde, gab es für ihn die Lateinamerikanische Tradition der Pinata. Bei einer Pinata handelt es sich um eine bunte Papfigur die mit Süßigkeiten gefüllt ist und vom Geburtstagskind und dessen Gästen, mit verbundenen Augen solange mit einem Stock geschlagen wird, bis die Pinata platzt und die Süßigkeiten auf den Boden fallen. Nicht nur Gerald hatte sehr viel Spass dabei.

Gerald versucht seine Pinata zu treffen
Alle Gäste hatten einen riesen Spass dabei
Dann hatten wir es geschafft - die Pinata war zerstört
Dann am nächsten Morgen stand die Besichtigung der Maya Ruinen von Copán an. Die Ruinen sind seit 1980 Unesco Weltkulturerbe und auf einer Fläche von 12 Hektar verteilt. Bei Copán handelt es sich nicht um eine Wohnsiedlung der Maya, sondern um eine religiöse Stätte in der sich die Maya zu Zeremonien und Gesellschaftlichen Anlässen einfanden. Eines der rituale war ein heiliges Ballspiel in dem fünf gegen fünf gespielt wurde und der Kapitän der Siegermannschaft geopfert wurde.

Plaza der Copán Ruinen
Der Hauptopferplatz
Der Ballspielplatz
Maya Pyramide
Von den Ruinen aus ging es per Minibus weiter ins nur 10 km entfernte Guatemala wo ich nun voraussichtlich wieder etwas mehr Zeit verbringen werde.
Samstag, 25. Mai 2013

El Salvador - klein aber fein

Als nächstes stand El Salvador auf dem Plan. El Salvador ist mit 21.041 km² das kleinste Land in Zentralamerika. Wer auf die Karte schaut und meinen Blog verfolgt, wird sich Fragen wie ich denn nun von Nicaragua nach El Salvador gekommen bin obwohl beide Länder keine gemeinsame Grenze haben. Die Antwort ist einfach. Mit einem relativ kleinen Motorboot ging es 2 1/2 Std. über den Pazifik ehe ich in La Union im Osten El Salvadors an Land ging. Da das Boot trotz seiner geringen Größe eine ordentliche Geschwindigkeit hervorbrachte, wurde ich und mein Handgepäck sehr nass, da das Wasser nur so ins Boot spritzte. Das war mit Abstand die außergewöhnlichste Grenzüberschreitung die ich bisher mitgemacht habe. Und nach der Ankunft ging es außergewöhnlich weiter. Da ich und meine Mitreisende sehr hungrig waren, machten wir Halt am nächsten Schnellrestaurant, da noch ein paar Stunden im Bus vor uns warteten. Das außergewöhnliche hierbei war, das der Burger King in einem Truckanhänger untergebracht war. Der Whopper schmeckte hingegen gleich gut wie überall.

Mit diesem Boot ging es über den Pazifik nach El Salvador
Wir alle wurden ziemlich nass
Nach 2 1/2 Std. war diese außergewöhnliche Grenzüberschreitung vorbei
Burger King in El Salvador, in einem Truckanhänger
Erste Übernachtung war in Suchitoto im Nordwesten El Salvadors. Suchitoto liegt am gleichnamigen See Lago Suchitoto, welcher am zweiten Tag bei einer Bootsfahrt über den See erkundet wurde. Der See beheimatet zahlreiche Vogelarten, aber wie schon mal erwähnt, ich tauge nicht zum Ornithologen und kann daher nichts weiteres zu den einzelnen Vögeln sagen. Die Fahrt über den See war dennoch sehr schön, zumal an einer kleinen Insel angelegt wurde, von wo aus ich einen tollen Überblick auf den See hatte.

Lago Suchitoto
Vögel im Lago Suchitoto
Ausblick von einer kleinen Insel auf den See
Im Anschluss an die Bootsfahrt ging es per Bus noch weiter in den Westen El Salvadors nach Concepción de Ataco, einem hübschen Bergdorf in mitten des größten Kaffeeanbaugebietes des Landes gelegen. Hier kam ich natürlich auch nicht umher eine Tour durch eine der Kaffeefabriken zu unternehmen, wo ich alles über den Verarbeitungsprozess des Kaffees erklärt bekam. Zum Abschluss gab des den örtlichen Kaffee auch zur Probe im Garten der Fabrik. Auch wenn ich sonst keinen Kaffee trinke, kann ich behaupten das dieser Kaffee schon ein gutes Aroma hatte.

Kaffeefabrik in Concepción de Ataco
Kaffeebohnen sortieren ist hier noch Handarbeit
Kaffeeprobe im Garten der Fabrik
Das kulinarische Highlight El Salvadors, war zugleich auch mein bisheriges kulinarisches Highlight in Zentralamerika. Und zwar war ich gleich zweimal in Ataco in einer Pupuseria, einem speziellen El Salvadorischen Restaurant in dem es ausschließlich Pupusas gibt. Eine Pupusa ist eine Art Tortilla aus Maismehl mit eingebackener Füllung. Dabei reicht die Füllung vom traditionellen Bohnenmus mit Käse und Schweinefleisch bis hin zu zahlreichen Varianten mit diversen Gemüsen. Abgerundet wird das Ganze durch den unschlagbaren Preis von 50 US-Cent, also einem halben US-Dollar, der Nationalwährung von El Salvador seit 2001.

Handarbeit in der Pupuseria
Lecker Pupusas für 50 US-Cent
Das Nationalgericht El Salvadors ist echt eine Empfehlung wert. Damit endet auch mein Abenteuer El Salvador und ich mache weiter Landgewinn in Zentralamerika.
Dienstag, 21. Mai 2013

Granada & Pazifikküste

Granada war mein zweites Ziel in Nicaragua. Granada ist eine Kolonialstadt am Lago Nicaragua gelegen. Für die rund 2-stündige Fahrt von Rivas bei San Jorge nach Granada wurde auf einen landestypischen Chicken-Bus zurück gegriffen. Chicken-Busse sind in ganz Mittelamerika verbreitet. Dabei handelt es sich um ausgediente Schulbusse aus den USA, die hier für den Personentransport weiter verwendet werden. Der Name Chicken-Bus hat zwei Gründe, zum einen werden immer noch Hühner mit transportiert und zum anderen geht es teilweise eng zu in den Bussen, so dass man sich fühlen muss wie in einem Hühnerkäfig.

Chicken-Bus
Granada und seine zahlreichen Kolonialgebäude wurden am ersten Tag zu Fuß erkundet, was im überschaubaren Stadtzentrum problemlos möglich ist. Überallem thront die Kathedrale von Granada, die fast von überall aus zu sehen ist. Einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt bekam ich vom Kirchturm der La Merced-Kirche aus. Ansonsten erinnert mich das nicaraguanische Granada sehr an Kolonialstädte aus Kuba, was aufgrund der zeitnahmen Eroberung beider Länder zu Beginn des 16. Jhr. durch Spanien nicht allzu verwunderlich ist.

Buntes treiben in Granada
Kathedrale von Granada
Ausblick auf die Stadt vom Kirchtrum der La Merced-Kirche
Die Kathedrale vom Kirchturm aus gesehen
Am nächsten Tag machte ich einen Ausflug an die 15 km entfernte Laguna de Apoyo, einem 43 km² großen Kratersee mit toller Wasserqualität. Neben entspannen in der Hängematte bot sich mir dort auch die Möglichkeit ein Kajak auszuleihen und ein bisschen den See zu erkunden. Und natürlich nach entsprechender Kajakfahrt auch im See zu baden.

Blick auf die Laguna de Apoyo
Tolle Wasserqualität
Meine letzten Tage in Nicaragua verbrachte ich mal wieder am Strand. Aber nicht irgendeiner, sondern der Privatstrand der Surfing Turtle Lodge nahe der Stadt Poneloya. Dorthin gelangt man nur mit kurzem Bootstransfer über einen See und anschließendem 15-minütigem Fußmarsch bei 32 Grad im Schatten. Damit die Gäste nicht völlig erschöpft in der Lodge ankommen, wird das Gepäck per Pferdekarren von der Bootsanlegestelle bis in die Lodge gebracht. Und so lassen sich ein paar entspannte Tage an der Pazifikküste von Nicaragua gut beginnen.

Bootstransfer über einen kleinen See nahe Poneloya
Ein Pferdekarren transportiert einem das Gepäck in die Lodge
Privatstrand an der nicaraguanischen Pazifikküste
Freitag, 17. Mai 2013

Neues Land, neue Herausforderung

Per Bustransfer passierte ich die Grenze nach Nicaragua, meinem nächsten Reiseziel in Mittelamerika. An der Grenze angekommen, hieß es aussteigen und 300 Meter zur Grenzbehörde laufen. 13 US-Dollar ärmer gab es einen weiteren Stempel in meinen Pass und ich konnte die restlichen 200 Meter bis zum nächsten Bustransfer laufen. Der Bus brachte mich und meine Begleiter bis ins 45 Minuten entfernte San Jorge, einer Kleinstadt am Lago Nicaragua. Während der Fahrt dorthin bemerkte ich schon wie sich die Landschaft gegenüber Costa Rica verändert hat. Nicaragua ist viel trockener und dürrer, was mit ein Grund ist, warum Nicaragua als das ärmste Land Mittelamerikas gilt. Denn Landwirtschaft ist noch vor dem Tourismus die Haupteinnahmequelle des 6 Millionen Einwohner Landes.

Nicaragua - Neues Land, neue Herausforderung
Von San Jorge aus setzten wir per Bootsfähre auf die Insel Ometepe über. Ometepe ist eine 270 km² große Insel im Lago Nicaragua, dem mit 8157 km² zweitgrößten See Lateinamerikas. Die Insel Ometepe besteht hauptsächlich aus zwei Vulkanen. Dem erloschenen 1394 Meter hohen Maderas und dem noch aktiven Vulkan Concepcion mit einer Höhe von 1610 Metern. Beide Vulkane wahren vom Boot aus gut zusehen. Auf Ometepe standen zwei Übernachtungen bei einem Homestay-Programm an. Familien vor Ort beherbergen Reisende wie in einem Hotel, allerdings auf einfachem Niveau dafür mit einem Einblick in die Lebensweise. Eine weitere neue Erfahrung.

Die Insel Ometepe mit ihren zwei Vulkanen Concepcion (links) und Maderas (rechts)
Küche bei meiner Homstay-Familie
Eine neue Herausforderung stand nach der ersten Übernachtung auf Ometepe an. Ich entschied mich dazu den Vulkan Concepcion zu besteigen. Dafür ging es bereits früh aus den Federn. Um 6:30 Uhr wurde ich zusammen mit zwei weiteren taffen Jungs und unserem Guide Omar auf etwa 100 Höhenmeter abgesetzt. Also lagen nur noch weitere 1510 Meter bis zum Gipfel vor uns. Die ersten 1000 Höhenmeter führten durch eine dicht bewachsene und steile Landschaft. Wobei ich mir bis etwa 700 Meter richtig schwer getan habe, was u.a. an der sehr hohen Luftfeuchtigkeit in diesem Gelände lag. Nach etwa 2,5 Std. erreichten wir die 1000 Meter-Marke und machten Rast für einen kleinen Lunchstop.

Bei rund 900 Metern wurde die Sicht langsam schlechter
Lunchstop bei 1000 Höhenmetern
Danach wurde das Gelände steiniger und steiler. Rund 45 Grad Steigung hatte das Gelände ab 1200 Meter. Ab hier war ein Vorankommen nur noch mit Handschuhen und teilweise klettern möglich. Trotz starker Gischt, die mich bei Vulkanbesuchen immer einzuholen scheint, konnte man die unterschiedlichen Gesteinsschichten gut erkennen. Nach insgesamt 5 Stunden hatte ich es zusammen mit Shaun aus Australien und Andrew aus Kanada geschafft, wir waren am Kratergipfel des Concepcion auf 1610 m Höhe angekommen. Es war ein Wahnsinnsgefühl, den kraftraubenden Anstieg gemeistert zu haben.

Teilweise 45 Grad Steigung und mehr
Farbenspiel der Gesteinsschichten
Ich bei etwa 1300 Metern
1610 m - auf dem Kratergipfel angekommen
Auch die eingeschränkte Sicht ließ uns die Stimmung nicht vermiesen. Schon eher der starke Wind der uns um die Ohren bließ, weshalb wir nach 10 Minuten Pause wieder den Abstieg in Angriff nahmen. Der Abstieg war nicht weniger anstrengend, dafür mit besserer Sicht. Die Wolkendichte ließ nach, die Sonne kam durch und wir hatten dann noch einen tollen Blick auf die Tiefebene. Nach 4 Stunden Abstieg und insgesamt 9 Stunden Wanderung war die Herausforderung Concepcion gemeistert.

Danach begann der Abstieg
Bei klarem Wetter, hatte ich eine tolle Sicht auf die Tiefebene
4 Stunden ging es bergab
Die tolle Aussicht belohnt für die Anstrengungen
Nach einer erschöpften Rückkehr zu unseren Homestay-Familien ging auch die zweite Nacht zügig vorbei. Und dann hieß es auch schon wieder Abschied nehmen und zurück auf die Bootsfähre, die mich sicher ans Festland brachte. Von San Jorge aus ging es dann weiter nach Granada, einer Kolonialstadt in Nicaragua.