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Sonntag, 22. Juni 2025

Sizilien Rundreise - Teil 2

Die zweite Hälfte der Sizilien Rundreise begann mit der Besichtigung vom Tal der Tempel. Begleitet von meinen Freunden Mar, Petra und Vaibhav. Die archäologischen Stätten von Agrigent südlich des heutigen Stadtkerns von Agrigent gehören zu den eindrucksvollsten archäologischen Fundplätzen auf Sizilien und zählen auch deshalb seit 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Gleich zur Parköffnung um 08:30 Uhr waren wir am Westeingang um die teilweise noch sehr gut erhaltenen griechischen Tempel möglichst lange ohne Menschenmassen bestaunen zu können. Der erste Tempel auf unserem Weg vom Westeingang zum Osteingang war der Dioskurentempel aus Mitte dem 5. Jh v. Chr., gefolgt vom Trümmerfeld des Olympieion. Eine Besonderheit dieses Tempels waren fast 8 m hohe Figuren von Giganten, die sogenannten Telamone, die im oberen Bereich der Wände aufgestellt waren und die Last des Gebälks trugen.

Ruinen des Dioskurentempel 

Nachbildung eines Telamone
Im Mittleren Abschnitt der Anlage konnten wir zwei gut erhaltene Tempel bestaunen. Zuerst die Reste des Heraklestempels, gewidmet der griechischen Gottheit Herakles. Ein paar Hundert Meter später erreichten wir den sogenannten Concordiatempel, benannt nach einer römischen Inschrift in der Nähe. Dieser Tempel gehört zu den besterhaltenen Tempeln der griechischen Antike. Beide sind um 500 v. Chr. entstanden.  

Reste des Heraklestempels

Concordiatempel
Weiter ging es vorbei an der Stadtmauer mit Arkosolgräbern und von dort aus teileweisen guten Ausblicken auf das Tal unterhalb der Anlage. Bis wir den letzten Tempel in der Reihe, den Heratempel (ca. 450 v. Chr.) an der Südostecke des Hochplateaus erreichten. Von dort aus liefen wir nochmals an den gesehenen Tempeln vorbei, zurück zum Parkplatz am Westeingang. 
Stadtmauer mit Arkosolgräbern

Aussblick über das Tal bis zum Mittelmeer

Heratempel in der Südostecke
Nun fuhren wir binnen 2 Stunden rund 160 km an die Nordküste von Sizilien zum Hafenort Cefalù. Dort hatten wir Zeit für einen kleinen Stadtbummel. Entlang des Stadtstrandes liefen wir ins Zentrum des 14.000 Einwohner Ortes. Dort gönnten wir uns einen Mittagssnack und Gelato. Einen schönen Ausblick bekamen wir von der Bastione di Capo Marchiafava. Danach liefen wir über die Hauptstraße Corso Ruggero, vorbei an der Kathedrale von Cefalù, zurück zu unserem Mietwagen. 

Stadtstrand von Cefalù

Ausblick vom Bastione di Capo Marchiafava

Belebter Platz vor der Kathedrale

Werbetafel mit Köstlichkeiten
Es folgte ein 20-minütige Autofahrt zum Campinglatz Village Rais Gerbi, rund 14 km östlich von Cefalù. Dort kamen wir für eine Nacht in Domeförmigen Bungalows unter. Bevor die Sonne hinterm Horizont verschwand, machten wir noch einen Abstecher an den Steinstrand und den zum Campingplatz gehörigen Pool. 

Domeförmiger Bungalow

Steinstrand

Ausblick auf das Mittelmeer

Poolbereich im Campinglatz Village Rais Gerbi
Nach einer erholsamen Nacht in der gemütlichen Anlage, setzten wir unseren Roadtrip am nächsten Tag zunächst entlang der Nordküste nach Osten fort. Eine Mautstraße führt hier durch mehrere Tunnel und über diverse Brücken oberhalb der Küstenlinie. 

Letzter Roadtrip Tag auf Sizilien 
Ab der Ausfahrt Brolo fuhren wir wieder landeinwärts über teils enge und steile Bergstraßen, bis nach insgesamt 3 Stunden Autofahrt das Dorf Francavilla erreicht wurde. Dort legten wir einen Mittagsstopp ein und machten eine Rundwanderung um die Burgruine des Dorfes, die teilweise an einem Fluss entlangführt. In den glasklaren, natürlichen Gumpen durfte auch ein Badestopp nicht fehlen. Der zweite Teil des 3,2 km langen Rundweges führte dann durch dichten Bewuchs den Hügel hinauf. Doch die Aussicht belohnte die Mühen, bis das Dorf Francavilla und unser Mietwagen nach rund 2 Stunden wieder erreicht wurden. 

Wamderweg Gurne dell'Alcantara - Vulli di Francavilla

Flusslauf mit Gumpen zum baden

Bewachsener Wanderweg

Dorf Francavilla

Eine kurze 10-minütige Fahrt später erreichten wir den nächsten Programmpunkt, den Eingang zur Alcantara Schlucht im Dorf Ficarazzi. Über eine Treppe ging es anschließend hinab in die Schlucht. Wir erreichten den Schluchteingang und das begehbare Flussbett. Das Wasser war ziemlich kalt. Mar und Petra wateten etwas weiter in die Schlucht hinein. Vaibhav und ich blieben am Eingangsbereich zurück und verfolgten das Geschehen. Wenig später gingen wir gemeinsam zurück zum Auto und setzen die Fahrt zum unserem Tagesziel Catania fort.

Alcantara Schlucht

Flussbett vor der Schlucht

Blick auf die Alcantara Schlucht

Den Ausgangsort unseres Roadtrips erreichten wir am frühen Abend. Mar und Vaibhav reisten in dieser Nacht bereits zurück nach London. Wir hatten aber noch Zeit für ein letztes gemeinsames Abendessen in einer Spaghetteria in der Nähe des Flughafens. Diese bietet Spaghettigerichte in halbe Kilo und ein Kilo Portionen an. Wir vier bestellten überstürzt ein Kilo Spaghetti mit Pistazien-Carbonara Soße. Sehr lecker, aber natürlich viel zu viel Pasta. So hatten wir jeweils noch Proviant für den nächsten Tag. 

Spaghetteria 

1 Kilo Pistazien-Carbonara

Petra und ich verbrachten eine Nacht in der Nähe des Flughafens Catania und gaben am nächsten Morgen unseren Mietwagen ab. Vom Flughafen Bahnhof fuhren wir mit der italienischen Bahn Trenitalia in die Inselhauptstadt Palermo. Zunächst mit der Regionalbahn in den Nordosten nach Messina und anschließend mit einer weiteren Regionalbahn entlang der Nordküste nach Palermo. Die mit 630.000 Einwohnern zugleich größte Stadt Siziliens erreichten wir nach etwas mehr als 5 Stunden Bahnfahrt. 

Regionalbahn am Bahnhof Messina

Unweit des Bahnhofs Palermo Centrale bezogen wir eine Pension für zwei Nächte. Nachdem wir uns dort frisch gemacht hatten, unternahmen wir noch einen kurzen Spaziergang und gingen Abendessen. Auf dem Rückweg zur Pension genehmigten wir uns noch einen Sprizz im Ausgehviertel La Vucciria wo gerade eine Straßenparty zugange war. 

Belebte Gasse in Palermo

Via Roma in Palermo

Ausgehviertel La Vucciria

Den nächsten Tag verbrachten wir recht kulinarisch in Palermo. Wir starteten mit einem Frühstück auf dem Ballaro Markt. Danach liefen wir zur Kathedrale von Palermo, einer Kirche aus dem 12. Jh. 

Frühstück in Palermo

Unterwegs auf dem Ballaro Markt

Kathedrale von Palermo

Wir durchquerten den 43 m hohen Triumphbogen Porta Nuova um ein traditionelles Arancino zu probieren. Arancini sind frittierte und gefüllte Reisbällchen die wegen ihres Aussehens übersetzt „kleine Orange“ genannt werden. Wir probierten die klassische Variante mit Ragù. Außerdem schlenderten wir noch über den Capo Markt, wo wir uns frisch gepressten Saft schmecken ließen. 

Klassisches Arancino 

Früchteauslage im Capo Markt

Unterwegs auf dem Capo Markt

Nach der obligatorischen Mittagsruhe spazierten wir am frühen Abend entlang der Marina und beobachten dabei Segelboote bei der Ein- und Ausfahrt. Es folgte ein letztes Abendessen in Sizilien, in einer leckeren Pizzeria. Anschließend schlenderten wir noch ein wenig durch die kleinen Gassen und gemütlichen Piazzas von Palermo, die am Abend sprichwörtlich in einem anderen Licht erscheinen. 

Marina von Palermo

Kleine Gasse in Palermo

Gemütliche Piazza

Am nächsten Morgen trat Petra die Heimreise an und ich hatte noch drei zusätzliche Reisetage vor mir. 

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