Blogger Widgets
Samstag, 3. Oktober 2020

Vereinsausflug nach Köln

Auch in diesem Herbst organisierte ich den Jahresausflug meiner Vereinsgruppe. Leider unter etwas erschwerten Bedingungen durch die zahlreichen Reisebeschränkungen durch die Corona-Pandemie. Als durchführbares Ziel wurde die Rheinmetropole Köln angefahren. Mit dem ICE der Deutschen Bahn erreichten wir den Kölner Hauptbahnhof am Freitagabend nach etwas mehr als 3 Stunden Fahrt. Von dort ging es zu Fuß zunächst ins Hotel und anschließend für die ersten Kölsch und Rheinischem Abendessen in die Malzmühle an der Eigelsteintorburg. Eine von vier erhalten gebliebenen Stadttorburgen der mittelalterlichen Stadtmauer. Den weiteren Abend ließen wir gemütlich in den umliegenden Kneipen ausklingen.
 
Erste Runde Kölsch in der Malzmühle
Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg zum Kölner Dom, dem mit 157 Meter hohen Wahrzeichen der Stadt. Der Kölner Dom ist eine der größten Kathedralen im gotischen Baustil und zählt daher seit 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sein Bau wurde 1248 begonnen und erst 1880 vollendet. Einige Kunsthistoriker haben den Dom wegen seiner einheitlichen und ausgewogenen Bauform als „vollkommene Kathedrale“ bezeichnet. Als Symbol der Domvollendung 1880 wurde ein Model der Kreuzblume in Originalgröße mit 9,50 m Höhe und 4,60 m Breite vor dem Westeingang platziert. Die Kreuzblume diente als Treffpunkt für unseren Guide Carlo. 
Kreuzblume im Größenvergleich
Erstes Gruppenfoto am Fuße des Kölner Dom
Die zunächst als Fahrradtour geplante Stadtführung fiel kurzerhand Witterungsbedingt flach. Als Alternative zeigte uns Carlo zunächst einige sehenswerte Stellen der Kölner Altstadt bevor wir zu einer Brauhaustour übergingen. Da ein Teil der Gruppe zuvor noch nie in Köln war, nahmen wir die Gelegenheit dankend an etwas über die Kölner Trinkkultur rund um das obergärige Vollbier Kölsch zu lernen. Neben den Begriffen wie Köbes (Kellner der Brauhäuser) und Kölner Stange (zylindrisches Bierglas mit 0,2 l Fassungsvermögen) lernten wir die Traditionellen Brauhäuser Früh, Sion, Gilden und Pfäffgen kennen. 

Heinzelmännchenbrunnen vor dem Brauhaus Früh
Pflastersteine der Römischen Hafenstraße in Köln
Carlo und die Gruppe bei Tünnes und Schäl
Die erste Runde Kölsch der Brauhaustour
Den Samstagnachmittag hatte jeder Zeit zur freien Verfügung. Ich nutzte die Gelegenheit zum Groundhopping und besuchte ein Regionalligaspiel im Kölner Südstadion. Dort standen sich im kleinen "Kölner-Derby" die SC Fortuna Köln und der 1. FC Köln II gegenüber. Das Spiel endete verdient mit 1:1. 

Haupteingang zum Südstadion
Zu Gast beim kleinen Kölner Derby
Am Abend traf ich meine Gruppe zur gemeinsamen Panoramafahrt mit der MS RheinEnergie wieder. In etwas mehr als einer Stunde fuhren wir gemütlich auf dem Rhein um her. Damit niemand durstig sein musste, wurde gleich ein Pittermännchen bestellt. Das möglicherweise vom Vornamen Peter, auf Kölsch "Pitter" abstammende Wort bezeichnet ein 10-Liter-Kölschfass zum selber zapfen. 

MS RheinEnergie
Panoramafahrt auf dem Rhein
Ausblick auf den Rhein
Jochen mit dem Pittermännchen
Nach der Panoramafahrt gingen wir zum Abendessen in das urige Argentinische Steakhaus Ponchos. Dort wurde das Fleisch vor den Augen der Gäste façonniert und auf offener Holzkohle punktgenau gegrillt. Danach teilte sich die Gruppe um den Abend bei weiten Kölsch ausklingen zu lassen. 

Holzkohlegrill im Steakhaus Ponchos
Gaffel Kölsch
Der Sonntagmorgen begann entspannt mit einem ausgedehnten Frühstück im nahegelegen Cafe. Bevor das Tagesprogramm mit einer Seilbahnfahrt über den Rhein sprichwörtlich Fahrt auf nahm. Die Kölner Seilbahn verbindet auf einer Strecke von 935 Meter die Linke mit der Rechten Rheinseite. Sie wurde zur Bundesgartenschau 1957 errichtet und war für uns die perfekte Transportgelegenheit um zur Claudius Therme zu gelangen. Diese befindet sich direkt am Fuße der Seilbahn auf der rechten Rheinseite Mitten im Rheinpark. In der Therme verbrachten wir entspannte 2,5 Stunden beim erholsamen Baden und schwitzen in der großen Saunalandschaft. 

Kölner Seilbahn mit Polizei-Gondel
Ausblick auf Köln mit Zoobrücke
Ausblick auf den Rheinpark
Anflug auf die Claudius Therme
Danach unternahmen wir einen Spaziergang durch den Rheinpark, entlang der Rheinterrassen und dem Kennedy-Ufer bis zum Bahnhof Deutz. Von dort aus nahmen wir die Straßenbahn nach Köln-Kalk.

Kölner Seilbahn über dem Rheinpark
Hohenzollernbrücke mit Kölner Dom im Hintergrund
Gruppenbild mit dem grünen Drachen Tabaluga
Letzter Programmpunkt war eine Comedy-Brauereiführung durch die 1830 gegründete Brauerei & Brennerei Gebrüder Sünner, sie ist die älteste noch produzierende Brauerei Kölns. Nachdem Begrüßungs-Kölsch führte uns Hajo Päffgenrath, Kölns schrillster Büdchenbesitzer (Kioskbetreiber) zum Lachen in den Keller. Unser Weg führte uns von der Schnapsbrennerei über Sudhaus, Gärkeller und Eiskeller bis hin zu den Lagertanks, um dort ein frisches "Zwickelbier" zu probieren. 

Brauerei & Brennerei Gebrüder Sünner
Brauerei Comedy-Tour mit "Corona-Abstand"
Gruppenbild mit Hajo Päffgenrath
Hajo Päffgenrath, Kölns schrillster Büdchenbesitzer
Im Anschluss an diese abwechslungsreiche und unterhaltsame Führung, stärkten wir uns mit einem leckeren Abendessen im angeschlossenen SÜNNER Keller. Danach begaben wir uns mit der Straßenbahn zurück zum Kölner Hauptbahnhof und dann mit dem ICE wieder in die Heimat.
 
Abendessen und letztes Kölsch im SÜNNER Keller
Kölner Hauptbahnhof
Mit vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen ging ein erfolgreicher Gruppenausflug 2020 zu Ende.
Freitag, 31. Juli 2020

Zwischenstopps am Gardasee und in Tirol

Gerade einmal 10 km liegen zwischen der slowenischen Hafenstadt Koper und dem Grenzübergang Škofije an der italienisch-slowenischen Grenze. Nach meinem Roadtrip durch Slowenien machte ich mich quasi wieder auf den Heimweg, allerdings mit zwei Zwischenstopps. Zunächst war mein Ziel der Gardasee, rund 300 km von Koper entfernt. Auf der Fahrt selbst, legte ich einen Halt in der Nähe der Stadt Duino-Aurisina ein. Dort vertrat ich mir die Beine auf dem Rilkeweg (Sentiero Rilke), einem 2,5 km langen Wanderweg entlang der Adriaküste, benannt nach dem Dichter Rainer Maria Rilke. Dieser verbrachte 10 Jahre seines Lebens im Schloss Duino, welches man von den vielen Aussichtspunkten entlang des Wegs sehen kann.  Der erste Teil des Wanderweges führt vom Parkplatz durch einen Pinienhain zum Meer. An der ersten Aussichtsplattform angekommen erhält man den Blick auf den Golf von Triest und das Schloss Duino. Der Weg endet oberhalb der Bucht von Sistiana, dem bekannten Badeort der Region. Nach kurzer Rast, lief ich den Rilkeweg zurück und setzte meine Fahrt an den Gardasee fort.

Schloss Duino an der Adriaküste
Aussichtsplattform am Rilkeweg
Bucht von Sistiana
Am späten Nachmittag erreichte ich die italienische Gemeinde Peschiera del Garda am Südostufer des Gardasees an der Stelle, an der der Fluss Mincio, der einzige Abfluss des Gardasees, den See verlässt. Nachdem ich dort in mein Hostel eingecheckt hatte, erkundete ich Peschiera. Teile der Altstadt trennen mit ihren Festungsanlagen den übrigen Ort vom Festland. Die Festung von Peschiera del Garda ist seit 2017 UNESCO Weltkulturerbe als Teil des Venezianischen Verteidigungssystems.

Abfluss des Gardasees
Festungstor von Peschiera
Teil der Festung von Peschiera del Garda
Peschiera del Garda
Am folgenden Tag unternahm ich mit einem der Leihfahrräder von meinem Hostel eine Fahrradtour am Südostufer des Gardasees. Zunächst fuhr ich von Peschiera del Garda in nördlicher Richtung über Lazise bis nach Garda am Ostufer und Namensgeber des Gardasees. Dort verbrachte ich meine Mittagspause mit lecker Calzone samt Blick auf den See. Danach fuhr ich in entgegengesetzter Richtung bis nach Sirmione am Südufer und anschließend zurück nach Peschiera. Nach 65 km in den Beinen unternahm ich an diesem Tag nicht mehr viel.

Lazise am Gardasee
Blick auf den Gardasee
Calzone in einem Restaurant in Garda
Seeufer bei Sirmione
Auch den nächsten Tag startete ich mit einer weiteren Fahrradtour, allerdings etwas kürzer wie am Vortag. Ich folgte dem Flusslauf des Mincio entlang des Fahrradweg E7 von Peschiera nach Mantua. Da mir der gesamte Weg mit 43,5 km an diesem Morgen zu lang war, fuhr ich nur etwa bis zu Hälfte mit kleineren Stopps entlang des Weges wie in Borghetto und Valeggio und anschließend zurück.

Infotafel über den Fahrradweg E7 von Peschiera nach Mantua
Eisenbahnviadukt über den Fluss Mincio
Fluss Mincio
Fahrradweg entlang des Kanals Virgilio
Nach einer Siesta tauschte ich das Fahrrad gegen die italienische Bahn und fuhr ins 15 min. Fahrt entfernte Verona, mit 260.000 Einwohnern größte Stadt und Hauptstadt der Provinz Verona. Dort verbrachte ich den Nachmittag und Abend mit etwas Sightseeing in der Altstadt, welche seit dem Jahr 2000 ebenfalls zum UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Das historische Zentrum ist voll von Römischer, Mittelalterlicher und Venezianischer Architektur. Besonderes beliebt ist neben dem Amphitheater, welches in normalen Sommermonaten zahlreiche Opernvorstellungen darbietet, die Casa di Giulietta. Es ist dasjenige Haus, das in der Fiktion der Erzählung von Romeo und Julia (Tragödie von William Shakespeare) das Elternhaus der Julia gewesen sein soll. Mit diesen paar Eindrücken fuhr ich zurück nach Peschiera del Garda.

Casa di Giulietta
Blick auf die Etsch, die durch Verona fließt
Piazza Brá mit Amphitheater von Verona links
Büste zu Ehren von William Shakespeare
Am nächsten Tag fuhr ich weitere 300 km in Richtung Heimat. Nächster Zwischenstopp auf meiner Rückreise aus Slowenien war die Tiroler Gemeinde Zams im Oberinntal. Für diese Fahrt wählte ich die Variante über den Reschenpass (Alternativ Brennerpass). Der Pass überquert den Alpenhauptkamm und trennt die Ötztaler Alpen im Osten von der Sesvennagruppe im Westen. Auf dieser Fahrt legte ich am Ufer des Namesgebenden Reschensee einen Halt ein. Ich gönnte mir den prägnantesten Blick am Reschensee mit Aussicht auf den versunkenen Kirchturm von Altgraun. Dieser ragt als Denkmal für die geflutete Stadt Altgraun aus dem Stausee.

Kirchturm von Altgraun
Grenzübergang Italien-Österreich am Reschenpass
Im Anschluss überquerte ich den Reschenpass mit einer Passhöhe von 1.507 m und die dahinter liegende italienisch-österreichische Grenze. Nur unweit von meinem Zielort Zams besichtigte ich am Nachmittag den Zammer Lochputz. Die Klamm samt Wasserwerk kann über Stahlbauten besichtigt werden. Das Highlight ist der Lötzer Wasserfall, wo das Wasser des Lötzbaches über 30 Meter herunterbraust.

Altes Kraftwerk am Zammer Lochputz
Fontaine zur Veranschaulichung der Wasserkraft
Ausblick auf das Oberinntal
Anschließend fuhr ich zur Talstation der Venetbahn und stellte dort mein Auto ab. Danach überwand ich binnen 10 Minuten den Krahberg für eine Nacht auf dem als Genussberg vermarkteten Gipfel auf 2.212 m. Genussvoll war das leckere 4-Gänge Abendessen und die Aussicht ins Tal.

Blick vom "Genussberg" auf das Oberinntal
Am nächsten Morgen unternahm ich nachdem inkludierten Frühstück eine Wanderung nach Wenns im Pitztal. Dabei folgte ich der selben Strecke des E5 Abschnitts, welchen ich ein Jahr zuvor während meiner E5-Wanderung zu Fuß über die Alpen an Tag 4 gegangen bin. Mir hat dieser Wanderabschnitt so gut gefallen, das ich die Chance ergriff und wiederkam. Nach etwa einer Stunde erreichte ich die Glanderspitze auf 2.512 m.

Start in den Tag
Gratwanderung von der Glanderspitze zum Kreuzjoch
Von dort an wurde ich vom E5-Wanderer Herman aus Hamburg begleitet. Wir folgten auf der Gratwanderung dem schmalen Grad in leichtem Auf und Ab über die nächsten Gipfel, dem Piller (2.480 m), dem Wannejöchl (2.497 m) bis zum Kreuzjoch (2.464 m). Danach folgten wir der Beschilderung hinab ins Tal nach Wenns. Dabei wurden wir von einer Ziegenherde und anschließend einer Kaffee- und Kuchenpause an der Lacheralm ausgebremst.

Volle Motivation
Ziegenherde auf dem Weg nach Wenns
Kaffee- und Kuchenpause an der Lacheralm
Nach rund 6 Stunden erfolgte die Ankunft in Wenns, dort trennten sich an der Bushaltestelle im Zentrum unsere Wege wieder. Von Wenns aus nahm ich den Linienbus nach Norden ins 20-Minuten Fahrt entfernte Imst. Von dort den Zug nach Zams um mein Auto an der Talstation abzuholen. Im Anschluss fuhr ich nach Karrösten und kehrte wie bereits im Vorjahr im Romedihof ein. Ein ehemaliger Bauernhof der in ein uriges Hostel umgebaut wurde. Dort genoss ich einen letzten gemütlichen Abend.

Ehemaliger Bauernhof der Romedihof
Am nächsten Morgen fuhr ich die letzten rund 300 km, ohne nennenswerten Halt zurück in meine schwäbische Heimat. Nach 2.375 km endete mein Roadtrip durch Slowenien mit anschließenden Zwischenstopps am Gardasee und in Tirol.