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Freitag, 31. Januar 2020

Zauberhafter Oman

Im Anschluss meiner Indien Rundreise, legte ich vor meiner Rückkehr nach Deutschland für ein paar Tage einen Zwischenstopp im Sultanat Oman ein. Dabei reiste ich von Goa über Mumbai in die omanische Hauptstadt Muscat. Für die Einreise beantragte ich vorab ein E-Visum. Nach der zügigen Einreise holte ich mir meinen gebuchten Mietwagen ab. Damit fuhr ich binnen einer halben Stunde vom Flughafen zu meinem Hotel im Vorort Matrah.

Aussblick von meinem Hotel auf das Fischmarktsgebäude
Matrah beherbergt den größten Hafen des Landes und besticht durch seine schöne Lage direkt an der Küste. Direkt am Wasser wurde eine Promenade angelegt. Die sogenannte Matrah Corniche schlenderte ich an meinem ersten Tag entlang.

Matrah Corniche
Matrah Corniche
Pavillon an der Corniche
Zu den Sehenswürdigkeiten an der Corniche zählen das moderne Fischmartksgebäude mit seinen zahlreichen Händlern und ihrem morgendlich gefangenen Fisch aus dem Golf von Oman. Außerdem der Souk von Matrah, er ist der größte arabische Markt Omans und bietet die größte Auswahl an omanischen Handwerkstücken.

Souk von Matrah
Nur unweit des Souks findet sich das Matrah Fort mit herrlichem Ausblick auf den Hafen und Matrah.
Matrah Fort
Aussblick auf die Corniche in Richtung Westen
Aussblick auf die Corniche in Richtung Osten
Vom Fort aus lief ich weiter nach Osten entlang der nicht endenwollenden Corniche, bis ich den Riyampark erreicht hatte. Der Riyampark ist ein schön angelegter öffentlicher Park am Rande Matrahs, dort steht auch das Wahrzeichen von Matrah, ein überdimensionaler weißer Weihrauchbrenner.

Riyampark
Für den Rückweg vom Riyampark zu meinem Hotel wählte ich den 2,5 km langen Wanderweg C38. Dieser führt durch das felsige Hinterland von Matrah und gibt tolle Ausblicke auf die Gegend frei. Nach der Hälfte der Strecke erreichte ich den höchsten Aussichtpunkt. Danach verlief der Wanderpfad entlang eines Flusslaufs und ich hatte an manchen Stellen Mühe nicht nass zu werden. Mit einsetzen der Dämmerung erreichte ich mein Hotel.

Blick in Richtung Riyampark mit dem Weihrauchbrenner im Hintergrund
Hinterland von Matrah
Aussichtspunkt auf dem Wanderweg C38
Wanderung entlang eines Flusslaufes
Ausgeruht startete ich am zweiten Tag meinen geplanten Roadtrip im Oman. Zunächst fuhr ich mit meinen gemieteten Nissan Sunny ins Zentrum von Muscat zur Großen Sultan-Qabus-Moschee. Sie ist die Hauptmoschee in Oman und nach dem Herrscher Sultan Qabus benannt. Sie gilt als eines der wichtigsten Bauwerke des Landes und zählt zu den weltweit größten Moscheen. Für nicht muslimische Besucher ist sie Samstag bis Donnerstag jeweils zwischen 8 und 11 Uhr geöffnet.

Große Sultan-Qabus-Moschee
Licht- und Schattenspiel
Minarett der Moschee
Der Gesamtkomplex wurde aus 300.000 Tonnen indischem Sandstein errichtet. Die Männergebetshalle bietet Platz für 6.500 Gläubige. Diese beten auf einem 4293,45 m² großen Gebetsteppich (70,5 m x 60,9 m), welcher als ein Meisterwerk iranischer Teppichknüpfkunst bezeichnet wird. Außerdem befindet sich darüber eine 50 m hohe Kuppel, in deren Mitte der größte Kronleuchter der Welt hängt. Er misst 8 x 14 m, trägt 1.122 Lampen und ist dabei reich mit Swarovski-Kristallen behängt. Gesamtgewicht 8 Tonnen. Definitv eine Moschee der Extra-Klasse und die schönste die ich bisher besuchen durfte.

Kuppel mit Kronleuchter
Größter Kornleuchter der Welt, 8 x 14 m und trägt 1.122 Lampen
Gebetshalle
Bücherei in der Große Sultan-Qabus-Moschee
Anschließend verließ ich die Muscat Capital Area und fuhr in Richtung Südwesten. Erst nach Nakhal um mir dort das gleichnamige Fort anzusehen. Doch leider war dies wegen Renovierungsarbeiten vorrübergehend geschlossen. So bleib mir nur eine kleine Runde um das Nakhal Fort von Außen zu besichtigen.

Nakhal Fort mit Baugerüst
Danach fuhr ich eine weitere Stunde zum nächsten Fort auf meiner Liste in Rustaq. Doch auch das Rustaq Fort war verschlossen. Laut einem Einheimichen den ich vor Ort traf, war eine Decke wenige Tage zuvor eingestürzt. So blieb mir auch hier nur die Außenansicht.

Rustaq Fort, auch geschlossen
Zu meinem letzten Ziel des Tages, dem As Sulfai Fort nahe der Stadt Ibri, benötigte ich etwas weniger als zwei Stunden. Bei diesem Fort handelt es sich im Gegensatz zu den vorherigen nur noch um eine Ruine. Diese war geöffnet und ich schlenderte durch die Anlage bevor ich im nahen Ibri mein Hotel bezog.

As Sulfai Fort
Wachtum mit Weitblick
Leider hatte ich mir in der 160.000 Einwohner Stadt Ibri den Magen verdorben, so dass ich meinen Roadtrip für zwei Tage unterbrechen musste. Deshalb plante ich etwas um und fuhr erstmal auf direktem Weg zurück nach Muscat. Für diese Strecke benötigte ich rund 3 Stunden. Nach meiner Rückkehr nach Muscat erfuhr ich das der langjährige Herrscher Sultan Qabus mit 79 Jahren an diesem Tag verstorben war. Er war 50 Jahre auf dem Thron. Dies führte zur Ausrufung einer 3-tägigen Staatstrauer. Dies bedeutete am ersten Tag das sämtliche öffentlichen Gebäude, aber auch Büros, Supermärkte und Restaurants geschlossen blieben. So verbrachte ich einen weiteren Tag vornehmlich im Hotel.

Blick aus meinem Hotelzimmer in Ibri
Auch am nächsten Tag war vieles geschlossen. So auch der Highway Nr. 1, der direkt durch die Muscat Capital Area führt. Dadurch wäre ein Ausflug außerhalb Muscats zu einem schwierigen unterfangen geworden. Darum entschied ich mich spontan für einen Spaziergang entlang des Qurum Beach und durch den Qurum Natural Park. Begleitet wurde ich an diesem Tag von der Amerikanerin Kate die ebenfalls im Hotel festsaß.

Qurum Beach bei Muscat
Grünfläche beim Qurum Beach
Blick auf den leeren und gesperrten Highway 1
Pavillon im Qurum Park
Am Abend löste das Militär die Straßensperre für den Highway wieder auf. Ich konnte somit ohne weitere Einschränkungen rechtzeitig zurück zum Flughafen Muscat (IATA-Code MCT) fahren. Nach nur 770 km auf den hervorragend ausgebauten omanischen Straßen gab ich meinen Mietwagen zurück. Auch wenn ich diesmal nicht alles geplante sehen konnte, gefiel mir das gesehene sehr gut, so dass ich mir eine erneute Rückkehr in den Oman gut vorstellen kann.

I LOVE OMAN am Flughafen von Muscat
Donnerstag, 30. Januar 2020

Zum Abschluss nach Ahmedabad, Mumbai und Goa

Den strapaziösesten Reisetag meiner Indien Reise hatte ich im Anschluss an Udaipur. Zunächst ging es mit einem Doppelstöckigen Bus in Richtung Süden nach Ahmedabad. Über den Sitzplätzen hatte dieser Bus noch Liegeplätze eingebaut. Aus Sicherheitsgedanken bevorzugte ich einen der Sitzplätze mit guter Beinfreiheit. Die Fahrt in die fünftgrößte Stadt Indiens dauerte etwas mehr als 5 Stunden.

Rechts mein Bus von Udaipur nach Ahmedabad
Doppelstöckig
Angekommen in Ahmedabad ging es mit dem Tuk Tuk gleich weiter zum Sabarmati-Aschram. Die Fahrt durch die 5,6 Mio. Einwohner Metropole von der Busstation bis zum Aschram am Ufer des Namensgebenden Flusses Sabarmati, dauerte nochmals rund eine halbe Stunde. Im Aschram lebte einst Mohandas Karamchand Gandhi (Ehrenname und geläufiger: Mahatma Gandhi) von 1918 bis 1930. Von dort aus lenkte er den gewaltlosen Widerstand „Satyagraha“ gegen die britische Besatzung. Sein ehemaliges Wohnhaus im Sabarmati-Aschram wurde zum Museum und kann hier wie das gesamte Gelände kostenfrei besichtigt werden. Neben Ghandis Zimmer gibt es eine umfangreiche Bibliothek, eine Bildergalerie und die illustrierte Lebensgeschichte zu sehen.

Tuk Tuk Fahrt durch Ahmedabad
Museum im Sabarmati-Aschram
Mahatma Gandhi Statue
Blick auf den Sabarmati-Fluss
Für den Abend war die Weiterfahrt mit dem Nachtzug geplant. Die Zeit bis zur Abfahrt überbrückten wir nachdem Aschram Besuch im großen Einkaufszentrum Ahmedabad One Mall.

Auf in die Ahmedabad One Mall
Der gebuchte Nachtzug der indischen Eisenbahn wurde eine halbe Stunde vor Abfahrt im Bahnhof von Ahmedabad bereitgestellt. So hatten meine Mitreisende und ich genügend Zeit uns einzurichten und unsere Betten zu beziehen. Wie ich dabei feststellen musste, sind die Schlafwagen der zweiten Klasse in Indien nicht so komfortabel wie ich dies aus anderen Nachtzugfahrten gewohnt war. Die zweite Klasse besteht in Indien aus einem offenen Großraumabteil mit Betten in unterteilten Nischen und nicht wie erwartet aus abgetrennten Abteilen mit abschließbaren Türen. Dementsprechend war die 8,5 stündige Zugfahrt nach Mumbai auch weniger entspannt und schlafreich.

Schlafwagen nach Mumbai
2. Klasse Abteil
Startklar für die Nacht
Pünktlich erreichten wir am nächsten Morgen die Hafenstadt Mumbai (bis 1996 offiziell Bombay). Von der Mumbai Central Station war es eine kurze Taxifahrt bis zu unserem Hotel im Stadtteil Colaba. Nachdem anschließenden Frühstück starteten wir mit der Besichtigung der mit 15 Mio. Einwohnern größten Stadt des Landes. Zunächst unternahmen wir eine geführte Tour durch einen der größten Slums Asiens. Der Slum Dharavi erstreckt sich auf einer Fläche von etwas über 2 km² entlang des Flusses Mahim. Auf der Tour bekamen wir neben abenteuerlich gebauten Behausungen auch das enorme Wirtschaftsleben zu Gesicht. Hier finden sich z. B. zahlrieche Recycling-Betriebe, Gerbereien und Schneidereien. Nach intensiven 1,5 Stunden hatten wir einen guten Einblick bekommen.

Recycling-Betrieb im Slum Dharavi
Blick auf Dharavi
Nebenfluss komplett bedekt mit Müll
Auf der Rückfahrt von Dharavi zurück ins Zentrum legten wir noch zwei Zwischenstopps ein. Der erste Halt war das Waschviertel Dhobi Ghat. Dort waschen etwa 10.000 Menschen täglich die Wäsche aus den Restaurants, Hotels, Krankenhäusern und Privathaushalten der Stadt. Dies macht Dhobi Ghat zur größten Wäscherei der Welt.

Blick auf das Waschviertel Dhobi Ghat
Wäsche aus der ganzen Stadt
Einer von rund 10.000 Menschen die dort arbeiten
Den zweiten Stopp legten wir nur unweit von unserem Hotel am Chhatrapati Shivaji Terminus ein. Beim auch Mumbai CST genannten Gebäude im Stil der viktorianischen Neogotik handelt es sich um einen Bahnhof. Dieser zählt aufgrund seiner Architektur seit 2004 zum UNESCO Weltkulturerbe und wurde im Jahr 1888 nach 10 Jahren Bauzeit fertiggestellt.

Mumbai CTS
Im Anschluss an die Tour holte ich ein wenig schlaf nach. Nachmittags spazierte ich entlang des Marine Drive mit Blick auf das angrenzende Arabische Meer. Am Abend schaute ich mir mit dem Rest der Gruppe noch das Wahrzeichen von Mumbai an. Das Gateway of India, ein Monument in Form eines mittig erhöhten und durch Pfeiler verstärkten Triumphbogens. Es wurde zur Erinnerung an den Besuch von König Georg V. und seiner Frau Maria von Teck errichtet. Das Königspaar betrat im damaligen Bombay im Jahr 1911 dort erstmals indischen Boden. Die Ironie der Geschichte wollte zudem, dass die Briten diesen Ort wählten um sich für immer aus Indien zu verabschieden. Am 28. Februar 1948 gingen hier die letzten noch auf indischem Boden verbliebenen Truppen an Board eines Marineschiffes.

Marine Drive Mumbai
Gateway of India
Angestrahlter Pfeiler
Für mich war das Gateway of India die letzte Sehenswürdigkeit an meinem Tag in Mumbai. Breits am nächsten Morgen fuhren wir zum modernen Flughafen von Mumbai. Von dort aus nahmen wir einen 1-stündigen Inlandsflug in den Bundesstaat Goa.

Moderner Flughafen von Mumbai
Mit einer Fläche von 3.702 km² ist Goa der kleinste indische Bundesstaat und wird daher gemeinhin auch als Synonym für einen einzigen Ort genannt. Ich verbrachte hier noch zwei letzte ruhige Tage am Strand von Calangute Beach und in der gleichnamigen Ortschaft Calangute in Nord-Goa. Mit der Zeit in Goa endete meine Indien Reise und es hieß Abschied nehmen von meiner Gruppe und diesem abwechslungsreichen Land.

Calangute Beach
St. Anthony Kapelle in Calangute
Karaoke Abend in Calangute
Frisbee spielen am letzten Tag in Indien