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Donnerstag, 30. Januar 2020

Zum Abschluss nach Ahmedabad, Mumbai und Goa

Den strapaziösesten Reisetag meiner Indien Reise hatte ich im Anschluss an Udaipur. Zunächst ging es mit einem Doppelstöckigen Bus in Richtung Süden nach Ahmedabad. Über den Sitzplätzen hatte dieser Bus noch Liegeplätze eingebaut. Aus Sicherheitsgedanken bevorzugte ich einen der Sitzplätze mit guter Beinfreiheit. Die Fahrt in die fünftgrößte Stadt Indiens dauerte etwas mehr als 5 Stunden.

Rechts mein Bus von Udaipur nach Ahmedabad
Doppelstöckig
Angekommen in Ahmedabad ging es mit dem Tuk Tuk gleich weiter zum Sabarmati-Aschram. Die Fahrt durch die 5,6 Mio. Einwohner Metropole von der Busstation bis zum Aschram am Ufer des Namensgebenden Flusses Sabarmati, dauerte nochmals rund eine halbe Stunde. Im Aschram lebte einst Mohandas Karamchand Gandhi (Ehrenname und geläufiger: Mahatma Gandhi) von 1918 bis 1930. Von dort aus lenkte er den gewaltlosen Widerstand „Satyagraha“ gegen die britische Besatzung. Sein ehemaliges Wohnhaus im Sabarmati-Aschram wurde zum Museum und kann hier wie das gesamte Gelände kostenfrei besichtigt werden. Neben Ghandis Zimmer gibt es eine umfangreiche Bibliothek, eine Bildergalerie und die illustrierte Lebensgeschichte zu sehen.

Tuk Tuk Fahrt durch Ahmedabad
Museum im Sabarmati-Aschram
Mahatma Gandhi Statue
Blick auf den Sabarmati-Fluss
Für den Abend war die Weiterfahrt mit dem Nachtzug geplant. Die Zeit bis zur Abfahrt überbrückten wir nachdem Aschram Besuch im großen Einkaufszentrum Ahmedabad One Mall.

Auf in die Ahmedabad One Mall
Der gebuchte Nachtzug der indischen Eisenbahn wurde eine halbe Stunde vor Abfahrt im Bahnhof von Ahmedabad bereitgestellt. So hatten meine Mitreisende und ich genügend Zeit uns einzurichten und unsere Betten zu beziehen. Wie ich dabei feststellen musste, sind die Schlafwagen der zweiten Klasse in Indien nicht so komfortabel wie ich dies aus anderen Nachtzugfahrten gewohnt war. Die zweite Klasse besteht in Indien aus einem offenen Großraumabteil mit Betten in unterteilten Nischen und nicht wie erwartet aus abgetrennten Abteilen mit abschließbaren Türen. Dementsprechend war die 8,5 stündige Zugfahrt nach Mumbai auch weniger entspannt und schlafreich.

Schlafwagen nach Mumbai
2. Klasse Abteil
Startklar für die Nacht
Pünktlich erreichten wir am nächsten Morgen die Hafenstadt Mumbai (bis 1996 offiziell Bombay). Von der Mumbai Central Station war es eine kurze Taxifahrt bis zu unserem Hotel im Stadtteil Colaba. Nachdem anschließenden Frühstück starteten wir mit der Besichtigung der mit 15 Mio. Einwohnern größten Stadt des Landes. Zunächst unternahmen wir eine geführte Tour durch einen der größten Slums Asiens. Der Slum Dharavi erstreckt sich auf einer Fläche von etwas über 2 km² entlang des Flusses Mahim. Auf der Tour bekamen wir neben abenteuerlich gebauten Behausungen auch das enorme Wirtschaftsleben zu Gesicht. Hier finden sich z. B. zahlrieche Recycling-Betriebe, Gerbereien und Schneidereien. Nach intensiven 1,5 Stunden hatten wir einen guten Einblick bekommen.

Recycling-Betrieb im Slum Dharavi
Blick auf Dharavi
Nebenfluss komplett bedekt mit Müll
Auf der Rückfahrt von Dharavi zurück ins Zentrum legten wir noch zwei Zwischenstopps ein. Der erste Halt war das Waschviertel Dhobi Ghat. Dort waschen etwa 10.000 Menschen täglich die Wäsche aus den Restaurants, Hotels, Krankenhäusern und Privathaushalten der Stadt. Dies macht Dhobi Ghat zur größten Wäscherei der Welt.

Blick auf das Waschviertel Dhobi Ghat
Wäsche aus der ganzen Stadt
Einer von rund 10.000 Menschen die dort arbeiten
Den zweiten Stopp legten wir nur unweit von unserem Hotel am Chhatrapati Shivaji Terminus ein. Beim auch Mumbai CST genannten Gebäude im Stil der viktorianischen Neogotik handelt es sich um einen Bahnhof. Dieser zählt aufgrund seiner Architektur seit 2004 zum UNESCO Weltkulturerbe und wurde im Jahr 1888 nach 10 Jahren Bauzeit fertiggestellt.

Mumbai CTS
Im Anschluss an die Tour holte ich ein wenig schlaf nach. Nachmittags spazierte ich entlang des Marine Drive mit Blick auf das angrenzende Arabische Meer. Am Abend schaute ich mir mit dem Rest der Gruppe noch das Wahrzeichen von Mumbai an. Das Gateway of India, ein Monument in Form eines mittig erhöhten und durch Pfeiler verstärkten Triumphbogens. Es wurde zur Erinnerung an den Besuch von König Georg V. und seiner Frau Maria von Teck errichtet. Das Königspaar betrat im damaligen Bombay im Jahr 1911 dort erstmals indischen Boden. Die Ironie der Geschichte wollte zudem, dass die Briten diesen Ort wählten um sich für immer aus Indien zu verabschieden. Am 28. Februar 1948 gingen hier die letzten noch auf indischem Boden verbliebenen Truppen an Board eines Marineschiffes.

Marine Drive Mumbai
Gateway of India
Angestrahlter Pfeiler
Für mich war das Gateway of India die letzte Sehenswürdigkeit an meinem Tag in Mumbai. Breits am nächsten Morgen fuhren wir zum modernen Flughafen von Mumbai. Von dort aus nahmen wir einen 1-stündigen Inlandsflug in den Bundesstaat Goa.

Moderner Flughafen von Mumbai
Mit einer Fläche von 3.702 km² ist Goa der kleinste indische Bundesstaat und wird daher gemeinhin auch als Synonym für einen einzigen Ort genannt. Ich verbrachte hier noch zwei letzte ruhige Tage am Strand von Calangute Beach und in der gleichnamigen Ortschaft Calangute in Nord-Goa. Mit der Zeit in Goa endete meine Indien Reise und es hieß Abschied nehmen von meiner Gruppe und diesem abwechslungsreichen Land.

Calangute Beach
St. Anthony Kapelle in Calangute
Karaoke Abend in Calangute
Frisbee spielen am letzten Tag in Indien

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