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Montag, 20. Oktober 2025

Karakum Wüste - das Tor zur Hölle, Kaspisches Meer & Yangykala Canyon

Aufgeteilt auf sieben Geländewagen samt Fahrer machte sich unsere 20-köpfige Reisegruppe von Turkmenistans weißer Hauptstadt Aschgabat auf in Richtung Norden. Erstes Ziel außerhalb der Hauptstadtregion war das „Tor zur Hölle“. Doch bis dahin lagen noch rund 270 km Fahrstrecke und 4 Stunden Fahrt über teilweise buckelige Straßenabschnitte vor uns. Auf der Fahrt nach Darvaza stoppten wir zunächst noch kurz an einem Wasserkrater. Dabei handelt es sich um ein riesiges wassergefülltes Loch in der Wüste in dem Schwefelblasen emporsteigen. Ein kleiner Vorgeschmack was anschließend kam. 

Wasserkrater nahe Darvaza 

Rund eine halbe Stunde Fahrt später und abseits der Hauptstraße erreichten wir unser Tagesziel. Den brennenden Krater von Darvaza inmitten der Karakum Wüste. Er wird auf Grund seiner Erscheinung von den Turkmenen auch als „Tor zur Hölle“ betitelt. In ihm verbrennt seit mehreren Jahrzehnten unkontrolliert ausströmendes Methan. Er hat einen Durchmesser von etwa 69 m und eine Tiefe von etwa 30 m. Wir schauten uns mehrere Minuten lang das skurrile Naturschauspiel im Sonnenuntergang an, bevor wir zum nahegelegenen Jurtencamp gebracht wurden. Da der Krater vermehrt Touristen anlockt, wurde nur 6 min. Fußweg entfernt ein Camp mit Jurten zum übernachten errichtet. 

Brennender Krater von Darvaza 

Jurtencamp in der Karakum Wüste

Nachdem ich mit meinem Kumpel Dirk unsere Jurte bezogen hatte, liefen wir bei einsetzender Dunkelheit zurück zum Gaskrater um noch eindrucksvollere Bilder zu machen. Danach ging es zurück ins Camp zum Abendessen mit der Gruppe. 

Besonders Beeindruckend bei Nacht

Am "Tor zur Hölle"

Christoph und Danny

Auch am nächsten Morgen ging es nochmals zum Tor zur Hölle, um nachzusehen ob es noch da war. Und er war noch da, ununterbrochen seit 1971. Damals waren Geologen auf der Suche nach Erdgas (Exploration), als zufällig während einer Testbohrung eine unterirdische Höhle entdeckt wurde und dabei der Gaskrater entstand. Um die nahegelegenen Dörfer zu schützen, zündeten die Geologen das unkontrolliert ausströmende Gas an. Dabei unterschätzten sie das Volumen an Gasreserven, so dass es bis heute immer noch brennt. 

Kamele nahe dem Krater

Morgengrauen am Krater

Nachdem Frühstück verließen wir den Ort und fuhren zunächst dieselbe Strecke zurück nach Aschgabat. Dort tauschten wir die Geländewagen gegen zwei Minibusse und fuhren direkt weiter nach Westen bis nach Gyzylarbat. Auf der langen Fahrt legten wir zwei Stopps ein. Zunächst am Höhlensee von Kow Ata. Über eine lange beleuchtete Treppe gelangt man in einer Höhle zu einem unterirdischen See. Schwefel- und Mineraldämpfe steigen empor und erwärmen das Wasser auf rund 36 Grad. Ein paar Reisende genehmigten sich ein schnelles Bad. 

Fahrt im Geländewagen

Eingang von Kow Ata

Beleuchtete Treppenstufen hinab zum Höhlensee

Mitreisende baden im See

Danach setzten wir die Fahrt nach Westen fort. Zweiter Tageshalt war das Bergdorf Nohur, etwas abseits der Schnellstraße M37. Dort spazierten wir über den lokalen Markt zu einem Wunschbaum, dem wohl ältesten Baum des Landes. Außerdem zeigte uns Guide Batyr noch den örtlichen Friedhof auf dem seit Jahrhunderten Hörner auf die Grabsteine gelegt werden. Grund hierfür ist tatsächlich unbekannt.

Wunschbaum von Nohur

Melonenhändler in Nohur

Stärkung vor der Weiterfahrt

Friedhof von Nohur

Nach insgesamt 500 km erreichen wir unser Hotel für diese Nacht in Gyzylarbat. Ein unscheinbarer Ort, der einfach die Fahrstrecke ans Kaspische Meer unterteilt.  

Chynar Hotel in Gyzylarbat

Nachdem Frühstück setzten wir unsere Fahrt in die Hafenstadt Türkmenbaşy am Kaspischen Meer fort. Es lagen weitere 350 km vor uns, bis wir den 92.000 Einwohner Ort erreichten. Angekommen hielten wir für ein Mittagessen und schlenderten dann über den lokalen Markt. 

Schnellstraße M37 in Richtung Türkmenbaşy

Mittagspause in Türkmenbaşy

Fischverkäufer auf dem Markt von Türkmenbaşy

Danach fuhren wir noch etwas weiter in den Resortort Awaza. Dieser ist von der Regierung nur für inländische Übernachtungsgäste freigegeben. So blieb uns noch eine Rast am Nachmittag an einem kleinen öffentlichen Strandabschnitt. Zum Füße reinhalten nach den beiden vergangenen langen Fahrtagen dennoch angenehm. 

Strand von Awaza

Gruppenfoto am Strand

Sonnenuntergang am Kaspischen Meer

Anschließend ging es für eine Nacht zurück nach Türkmenbaşy. Am nächsten Morgen wurden wir dann erneut auf Sieben Geländewagen verteilt. Nun ging es durch die Wüste zum Yangykala Canyon. Die Fahrt zu den beiden Aussichtspunkten dauerte dabei 3 Stunden. Dann hatten wir Gesamt eine halbe Stunde Zeit die Aussichten auf die beeindruckende Felsformationen zu genießen. 

Fahrt zum Yangykala Canyon

Blick auf den Yangykala Canyon

Ausblick genießen

Fotostop am Yangykala Canyon

Wenig später fuhren wir auf anderem Wege zur Pilgerstätte Gözli Ata in Mitten der Karakum Wüste. Das Gözli-Ata-Mausoleum ist dabei dem Sufi Gözli Ata gewidmet. Dort nahmen wir auch ein spätes Mittagessen zu uns.

Zugang zum Gözli-Ata-Mausoleum

Abschließend fuhren wir zurück in die Zivilisation nach Balkanabat. Dort ließen uns die Fahrer am örtlichen Bahnhof raus, denn für die Rückfahrt nach Aschgabat nahmen wir an diesem Abend den Nachtzug der Turkmenischen Eisenbahn. 

Bahnhofsgebäude von Balkanabat

Zugeinfahrt in Balkanabat

Nachtzug der Turkmenischen Eisenbahn

4er Abteil im Nachtzug

Nach rund 12 Stunden Fahrt erreichten wir am frühen Morgen die turkmenische Hauptstadt Aschgabat. Bevor wir in unser eigentliches Hotel einchecken konnten, verbrachten wir noch ein paar entspannte Stunden im Wedding Palace. Eigentlich der Ort an dem Hochzeitspaare heiraten und feiern können. An diesem Morgen Aufenthaltsort für müde Reisende. 

Wedding Palace in Aschgabat

Am Vormittag hatten wir dann genug geruht und bevor es weiter zum Hotel ging, hatten wir am letzten Tag in Turkmenistan noch Zeit für das Turkmenische Nationalmuseum am Rande der Stadt. Eine Führerin führte uns durch die zwei Stockwerke der Ausstellung zur turkmenischen Geschichte von den ersten Siedlern bis zur Neuzeit. Anschließend schauten wir uns noch das benachbarte Präsidentenmuseum zum Leben und Wirken von Ex-Präsident Gurbanguly Berdimuhamedow an. Hier sind leider keine Fotoaufnahmen gestattet gewesen. Was bei all dem Kuriosem welches dort zu sehen ist, eigentlich sehr schade ist. 

Rhytons - hornförmige Trinkgefäße

Antike Stätten in Turkmenistan

Größter handgemachter Teppich

Plakat von Präsident Serdar Berdimuhamedow

Danach ging es nochmals zum Russischen Bazar für letzte Besorgungen von Mitbringsel und Souvenirs und schließlich ins Hotel. Am Abend traf sich meine Reisegruppe für ein letztes gemeinsames Abendessen, womit die Rundreise durch Turkmenistan ihr Ende nahm.

Dirk stößt an zum letzten Abendessen mit der Reisegruppe

Mit Dirk ging es dann nachdem Frühstück zurück zum Flughafen und binnen 6 Stunden Flug mit Turkmenistan Airlines zurück nach Frankfurt. 

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