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Mittwoch, 23. Juli 2025

Hüttentour im Naturpark Nagelfluhkette - Gratwanderung und Tagestour

Meine diesjährige Hüttentour brachte mich und meine Begleiterin Petra in den Naturpark Nagelfluhkette, einem Großschutzgebiet zwischen Allgäu und Bregenzerwald. Ziel war die zweieinhalbtägige Überschreitung des Gebirgszuges Nagelfluhkette. Erster Anlaufpunkt dabei war Immenstadt im Allgäu. Von dort aus nahmen wir Bus und Bahn um via Oberstaufen zur Hochgratbahn-Haltestelle in Steibis zu kommen. Nur unweit der Seilbahnstation beginnt der Wanderweg hinauf zum Staufner Haus, ein prima Einstieg für den Nachmittag des Anreisetages in die zweieinhalbtägige Gebirgsüberschreitung. 

Zustieg zur Nagelfluhkette

Unterwegs im Naturpark Nagelfluhkette
Der Hüttenzustieg folgt zumeist breiten Almstraßen und guten Bergwegen bis nach 5 km Strecke und rund 750 hm die erste Übernachtungshütte mit dem Staufner Haus auf 1.634 m nach 2,5 Std. erreicht wurde. Die Hütte bietet Platz für bis zu 69 Gäste und ermöglicht einen freien Blick mit tollem Panorama bis hin zum 24 km Luftlinie entfernten Bodensee. Bei einem herzhaften Abendessen im Hütteneigenen Wirtshaus belohnten wir uns für den ersten kräftezehrenden Anstieg der Tour.

Staufner Haus auf 1.634 m

Panoramaausblick

Außenbereich vom Staufner Haus

Die zweite Wanderetappe führte uns nach einem frühen Frühstück vom Staufner Haus im Morgengrauen zunächst zum ersten Gipfel der Tour, dem Hochgrat (1.834 m) der höchste Berg im westlichen Allgäu. Rund eine halbe Stunde benötigten wir bis zu dem Gipfel. Von nun an ist Trittsicherheit und auch etwas Schwindelfreiheit gefragt, da die Nagelfluhkette oft mit Steilwänden versehen ist. 

Angekommen auf dem Grat

Gipfelkreuz des Hochgrat (1.834 m)

Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind gefragt

Über einen weiterhin guten Bergweg geht es leicht, dann ein kurzes Stück steiler in den weiten Sattel, in die Brunnenauscharte (1.626 m) hinab. Auf der anderen Seite steigt man zunächst etwas steiler, dann recht flach über einen breiten Wiesenkamm bergan zum Gelchenwanger Kopf (1.812 m). Der Weg führt weiter zu einem kleinen Sattel und zur Weggabelung vor dem Rindalphorn (1.821 m), welchen wir wegen schlechter Sicht und zunehmenden Schauern zu dieser Zeit ausgelassen haben. Es folgte der steilste Abstieg der Tour. 

Blick zurück zu Brunnenauscharte (1.626 m)

Abstieg vom Rindalphorn 

Nachdem Abstieg folgt, sogleich der Aufstieg über Treppenpassagen auf den Gündleskopf (1.748 m). Dahinter geht es leicht ausgesetzt am Nagelfluhgrat entlang, bevor man den Wiesenrücken des als Gipfel wenig ausgeprägten Buralpkopfes (1.772 m) erreicht. Der Weg führt nun am kleinen Gipfel Sedererstuiben (1.737 m) vorbei. Danach folgt die Abzweigung zu unserer zweiten Übernachtungshütte der Alpe Gund. Doch zuvor nahmen wir noch den Gipfel des Stuiben (1.749 m) mit. Gerade einmal 10 min. dauerte es hier zum Gipfel und man erhält ein tollen Ausblick mit der tiefergelegenen Alpe. 

Wanderweg am Nagelfluhgrat entlang

Abschnitt mit Seilsicherung

Ausblick vom Sedererstuiben 

Blick hinab mit Alpe Grund

Zur Alpe Gund (1.502 m) benötigten wir vom Stuibengipfel rund eine halbe Stunde. Dort angekommen hatten wir 10,8 km und knapp 800 hm in den Beinen. In der Privat geführten Hütte erwartete uns neben dem Panoramablick auf den Stuibengipfel auch ein leckeres Abendessen in der beheizten Stube mit Vorspeisensuppe und Hauptgericht mit Beilagensalat. 

Weg hinab vom Stuibengipfel 

Panoramablick von der Alpe Gund

Terrasse der Alpe Gund

Nach einer gemütlichen Hüttenübernachtung folgte am nächsten Morgen die Rückkehr auf den Gebirgszug der Nagelfluhkette. Bei fast durchgehendem Regen an diesem Vormittag erreichten wir nach rund einer Stunde den Gipfel des Steinköpfle (1.665 m). 

Kühe stellen sich vor dem Regen unter

Blick auf den Gipfel vom Steinköpfle (1.665 m)

Der Weg ist hier recht breit, doch das ändert sich bis man eine mit Drahtseilen gesicherte Felspassage erreicht. Danach ist es nicht mehr weit zum vorletzten Gipfel der Tour, dem 1.660 m hohen Steineberg. Dessen Name erschließt sich wenn man dort die steile Eisenleiter erblickt. Die Leiter wurde direkt in dem nach Norden steil abfallenden Nagelfluhgestein des Steineberg verankert und ist nichts für Ungeübte und Regentage. Also nahmen wir die leichtere Alternativvariante, für die man vom Gipfelkreuz ein Stück zurück gehen muss, um auf der Rückseite des Gipfels absteigen zu können. Am Fuß der Leiter angekommen, folgt man einem mit Holzstufen angelegten Weg weiter bergab und gelangt nun in bewaldetes Gelände.

Mit Drahtseilen gesicherte Felspassage 

Anstieg zum Steineberg

Ausblick vom Steineberg

Blick hinab auf die viel zu nasse Eisenleiter

Der letzte Gipfel der Tour ist schließlich der Mittagberg (1.452 m), er ist der Hausberg von der 14.000 Einwohner Gemeinde Immenstadt im Allgäu. Vom Mittag führt sowohl eine Seilbahn wie auch ein begehbarer Fahrweg hinab. In Immenstadt nach 10,1 km und 250 hm hinauf, plus 1.000 hm hinab, angekommen gab es am frühen Nachmittag zunächst ein Mittagessen. Dabei drehten wir noch eine Runde durch das überschaubare Zentrum und waren glücklich über das gemeisterte Ende einer der schönsten Kammtouren im deutschen Alpenraum. 

Erster Blick nach Immenstadt im Allgäu

Auf zum letzten Gipfel, dem Mittag

Entlang des Fahrweg hinab nach Immenstadt

Zentrum von Immenstadt im Allgäu

Ursprünglich wollten wir über die Hörnergruppe weiter wandern und dort absteigen, aber das Regenwetter ließ uns die klassische Variante nach Immenstadt gehen. Dort nahmen wir das vor drei Tagen abgestellte Auto und fuhren nach Bolsterlang rund 20 km südlich. Hier bestiegen wir die Seilbahn der Hörnerbahn. Diese brachte uns zu unserem letzten Übernachtungstopp im Naturpark Nagelfluhkette, dem Hörnerhaus auf 1.400 m. Nachdem Abendessen genossen wir die Aussicht auf die Allgäuer Alpen und eine entspannte Nacht. 

Hörnerhaus auf 1.400 m

Am nächsten Morgen unternehmen Petra und ich alternativ noch eine schöne Tageswanderung. Unsere Tour führte uns vorbei an der Bergstation der Hörnerbahn, zunächst hinauf zum Weiherkopf (1.665 m) mit Panoramablick auf die Allgäuer Alpen. Hinab über einen Wurzelpfad folgten wir dem Wanderweg zum steil ansteigenden Großen Ochsenkopf (1.662 m), dem zweiten Gipfel des Tages. 

Panoramablick vom Weiherkopf (1.665 m)

Wurzelpfad zwischen Weiherkopf und Großem Ochsenkopf

Ausblick auf die Nagelfluhkette

Blick vom Großen Ochsenkopf (1.662 m)

Danach ging es durch ein Hochmoor hinab zum Hauptwanderweg. Wir folgten diesem Weg in Richtung Bergstation der Hörnerbahn. Mittagspause machten wir in der gemütlichen Alpe Hinteregg bevor wir die Wanderung fortsetzten. Zunächst vorbei an der Bergstation auf den letzten Gipfel der Tour, dem Bolsterlanger Horn (1.586 m). Dort hielten wir noch einmal Inne und genossen letztmalig den Gipfelblick. 

Hochmoor unterhalb des Großen Ochsenkopf

Mittagspause an der Alpe Hinteregg

Ausblick auf die Hörnergruppe

Aussicht vom Bolsterlanger Horn (1.586 m)
Abschließend wanderten wir hinab zum Hörnerhaus um deponierte Klamotten einzusammeln und ab der Mittelstation hinab nach Bolsterlang zu fahren. Damit endete unser Trip in den Naturpark Nagelfluhkette. 

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