Meine erste Station in Peru war die Stadt Puno am Titicacasee. Diese erreichte ich nach 3 Stunden Busfahrt vom bolivianischen
Copacabana. Der Grenzübergang wurde dabei bereits nach einer Viertelstunde erreicht und problemlos passiert. Puno selbst ist nicht gerade schön und man hat nach einem halben Tag die Stadt gesehen. So passte es ganz gut das ich für den Nachmittag einen Ausflug zu den schwimmenden Inseln der Urus gebucht hatte.
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Tourismus-Logo Perú |
Die Urus sind ein indigenes Volk. Sie flüchteten vor rund 500 Jahren auf den Titicacasee. Dort leben die Uru auf schwimmenden Inseln aus getrocknetem Totora-Schilf. Die Pflanze dient auch als Rohstoff für den Bau von Häusern, Schilfbooten und Soveniers für Touristen. Die Fahrt mit dem Ausflugsboot vom Hafen in Puno dauerte eine halbe Stunde.
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Fahrt zu den schwimmenden Inseln der Uru |
Auf einer der Inseln angekommen erklärte der Chef der Insel, meist der Vater der dort lebenden Familie, den Aufbau der Insel. Hierzu werden mehrere Lagen getrocknetes Schilf übereinader gelegt. Alle 2 Monate müssen neue Schichten hinzugefügt werden. Damit die Insel nicht abdriftet, werden kleine Anker verwendet. Anschließend blieb noch Zeit für eine Erkundung der kleinen Insel und der angebotenen Souvenirs, bevor noch die Hauptinsel besichtigt wurde. Nach der Hauptinsel fuhren wir zurück nach Puno.
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Inselchef erklärt den Aufbau der Insel |
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Blick auf die Inseln |
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Sonnenuntergang |
Nach einer Nacht in Puno nahm ich am nächsten Morgen den Bus nach Arequipa. Die Fahrt dauerte etwas mehr als 6 Stunden. Auf der moderaten Höhe von 2.300 m angekommen, erfreute ich mich nach Wochen im Hochgebierge über ein paar warme Sonnenstrahlen. So verweilte ich insgesamt 4 Tage in der mit einer Millionen Einwohnern zeitgrößten Stadt Perus. Das schöne Panorama der Stadt wird von den drei umgebenen Vulkanen, dem 5.822 m hohen kegelförmigen El Misti, dem 6.057 m hohen Chachani und dem kleineren und entfernteren Picchu Picchu beherrscht.
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Vulkan El Misti |
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Picchu Picchu |
An meinen ersten Tagen besichtigte das Stadtzentrum mit einem der schönsten Zentralplätze die ich bisher gesehen habe. Die Plaza de Armas von Arequipa ist verkehrsberuhigt. Nicht überraschend finden sich zahlreiche Restaurants, Reiseagenturen und die Kathedrale um die Plaza verteilt.
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Brunnen am Plaza de Armas |
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Seitenansicht der Kathedrale von Arequipa |
Nur ein Block von der Plaza de Armas entfernt besuchte ich das Museo Santuarios Andinos. Das Museum beherbergt einen der wichtigsten archäologischen Funde Südamerikas. Die im September 1995 auf am Gipfel des Ampato Vulkans gefundene Mumie der jungen Inkafrau mit dem Namen Juanita wird hier tiefgekühlt hinter einer Vitrine ausgestellt. Neben der gut erhaltenen Mumie, samt Kleidung, sind auch Grabbeigaben und Funde anderer Expeditionen ausgestellt. Bei Juanita und den anderen gefundenen jungen Mumien, handelt es sich um zeremonielle Opfer zur Besämpftigung der Vulkangötter.
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Außenansicht des Museo Santuarios Andinos - drinnen ist fotografieren verboten |
Weitere Sehenswürdigkeit in der UNESCO-Weltkulturerbe Stadt Arequipa ist das Kloster Santa Catalina. Dies besichtigte ich an meinem letzten Tag in Arequipa. Das Kloster gilt als eines der wichtigsten religösen Bauwerke der Kolonialzeit. Im Jahre 1579 ummauerte man einen 20.426 Quadratmeter großen Teil der Stadt und stellte es den Nonnen zur Verfügung. Hier lebten bis zu 150 Nonnen in teilweise luxuriösen Verhältnissen mit Bediensteten. Reiche Familien schickten ihre zweite Tochter für Gott und Himmelreich mit einer 1000 Goldpesos schweren Mitgift ins Kloster. Dies änderte sich erst Mitte des 19. Jahrhunderts. Heute sind rund 40% des Klosters für Besucher geöffnet.
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Orangenhof im Kloster Santa Catalina |
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Straße im Santa Catalina |
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Straße im Santa Catalina |
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Blick auf die Klosteranlage |
Meine Zeit in Arequipa unterbrach ich zwischendurch für einen 2-tägigen Trek durch den Colca Canyon. Der Colca Canyon im Colca-Tal ist der zweittiefste Canyon der Welt und eine 4-stündige Autofahrt von Arequipa entfernt. Darum wurde ich am ersten Morgen auch schon um 3:30 Uhr abgeholt. Nach einem überschaubaren Frühstück in Chivay besichtigte ich zunächst mit meiner 13-köpfigen Gruppe den Cruz del Condor, einem Hotspot für die mit bis zu 3 m Flügelspannweite großen Raubvögel.
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Cruz del Condor |
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Kondore |
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Kondore im Flug |
Anschließend hieß es fertig machen für den Abstieg in den Colca Canyon. Unser Guide führte uns zunächst 6 km den Canyon bergab bis zu einer Brücke über den Colca Fluss.
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Blick auf den Colca Canyon |
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Wanderung zur Oase an Tage 1 |
Nach einem weiteren Kilometer erreichten wir das Dorf San Juan für unseren Mittagsstopp. Von dort aus ging es noch 2 Stunden berg auf und ab, bis nach insgesamt 6 Stunden Wanderung eine Oase in Mitten des Canyon erreicht wurde. Dort nächtigte ich mit meiner Gruppe.
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Auf dem Weg zur Oase |
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Colca Fluss |
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Oase im Colca Canyon |
Bereits um 5:00 Uhr begann am zweiten Tag der Aufstieg von der Oase auf 2.400 m bis zum Gipfel des Canyon auf knapp 3.100 m. Ich bewältigte den Aufstieg über 4 km in genau 3 Stunden. Laut unserem Guide eine normale Zeit. Die schnellsten meiner Gruppe waren bereits nach 2 Stunden oben. Ich war ziemlich fertig und froh nach den Strapatzen den Gipfel erreicht zu haben. Insbesondere in der letzten Stunde hatte ich mit meinen Kräften und der Höhe zu käpfen. Als Belohung folgte im benachbarten Cabanaconde ein ordentlichenes Frühstück.
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Aufstieg im Morgengrauen |
Auf der Rückreise nach Arequipa stoppten wir zur Entspannung bei heißen Quellen. Dort entspannten sich meine Muskeln im bis zu 38 Grad warmen Wasser.
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Heiße Quellen im Colca-Tal |
Neben Mittagessen hielten wir noch auf dem zu überquerenden Pass auf 4.910 m Höhe um das schöne Panorama zu genießen.
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Pass auf 4.910 m Höhe |
Trotz oder vorallem wegen der Anstrengung ein toller Ausflug in den schönen Colca Canyon.
Hi Oli,
AntwortenLöschenhast ja wirklich Glück mit dem Wetter. Als wir zuletzt im Januar dort waren hatten wir an allen Ecken mit Huaycos (Erdrutschen) zu kämpfen. Dadurch ist es uns nicht gelungen, wie im Vorjahr bis zum Cruz del Condor und Cabanaconde vorzudringen, da alles gesperrt war.
Den Mirador de los Volcanes kennen wir mittlerweile bei Sonne, Schnee und Eis. Es ist jedes Mal herrlich, wieder einen anderen faszinierenden Ausblick dort zu genießen.
Jetzt sind wir gespannt, wie es bei dir dann im Norden weiter geht...
Wir sind nun wieder von Dezember bis Januar vor Ort.
Grüße Samanta & Karl-Heinz