Nachdem in den ecuadorischen Großstadt-Dschungel in der
Hauptstadt Quito erlebt hatte, wollte ich nun auch den richtigen ecuadorischen Dschungel im Amazonas-Gebiet kennen lernen. Von Quito fuhr ich zunächst mit dem Touristen-Nachtbus in 6,5 Std. nach Lago Agrio. Der Touristen-Nachtbus ist dabei schneller und etwas teurer als der normale Nachtbus, dafür war die Abfahrt nur ein paar Blocks von meinem Hostel entfernt und ich konnte mir den Weg zu dem weit ausserhalb befindlichen Busterminal sparen. In Lago Agrio angekommen blieb noch Zeit für ein Frühstück, bevor ich und 6 weitere Mitreisende vom Fahrer unserer Lodge abgeholt wurden. Danach waren es nochmals 2 Stunden Fahrzeit bis zur Bootsanlegestelle am Rio Cuyabeno.
|
Bootsanlegestelle am Rio Cuyabeno |
Mit dem betreten des Motor-Kanu begann das Amazonas Abenteuer. Die Fahrt zusammen mit unserem hervorragenden Guide Andres startete zunächst ruhig. Doch dann sichteten wir nach und nach immer mehr wilde Tiere auf der Fahrt zur Nicky Amazon Lodge, unserem Zuhause für die nächsten 3 Nächte. Aufgrund der Tierbeobachtuungen, darunter mehrere Schlangen (u.a. zwei große Anakondas) und Affenarten dehnte sich die Fahrt auf 4,5 Stunden aus.
|
Große Anakonda |
|
Affe im Baum |
|
Affe beim Sprung |
|
Affe im Baum |
In der Loge angekommen folgte das erste leckere Abendessen und die erste Nacht unter dem notwendigen Moskitonetz im Regenwald. Das Schlaflied wurde dabei von diversen Grillen, Vögeln und Affen gesungen. Nach einer überaus erholsamen Nacht besuchte ich nachdem Frühstück die Nachbarn. Dazu fuhren wir etwa 5 min. mit dem Boot flussabwärts und begrüßten die ansässige Community. Dort angekommen begrüßte uns die über 80-jährige Mama Aurora, wie sie sich selbst in ihrer indigenen Sprache vorstellte.
|
Mama Aurora |
Ziel des Besuches, der insgesamt 4 Stunden in Anspruch nahm, war die gemeinsame Herstellung von Yucabrot, dem Grundnahrungsmittel der Community. Am Anfang stand die Ernte der Yucawurzel. Gleich nach der Ernte wurden die Knollen geschält und gewaschen.
|
Yucawurzel |
|
Yuca Ernte |
|
Säubern der Knollen |
Anschließend ging es in der offenen Kochhütte weiter. Nun mussten alle Knollen gerieben werden, ähnlich dem Käse reiben. Danach wurde die Masse nach und nach ausgepresst und zum Schluss per Hand durchgesiebt, bevor das Yucabrot in der Pfanne ohne Zusätze gebacken werden konnte. Zu den Brotfladen reichte man uns scharfe Soßen, Salat, Guacamole, Marmelade und Schokocreme. Nach dieser leckeren Erfahrung verabschiedeten wir uns von Mama Aurora und den anderen Anwesenden Mitgliedern.
|
Reiben der Yucawurzel |
|
Auspressen der Yucamasse |
|
Fertiges Yucamehl in der Pfanne |
|
Fertiges Yucabrot |
Am späten Nachmittag stand noch ein Programmpunkt an. Bei einsetzendem Regen wanderten wir rund 3 Stunden. Mit Regenponcho ausgestattet folgten wir Andres durch die nähere Umgebung der Lodge auf der Suche nach Insekten und Fröschen.
|
Frosch |
Am dritten Tag starteten wir nachdem Frühstück mit dem Motor-Kanu flussaufwärts. Nach einer halben Stunde wechselten wir auf ein Padelboot über. Von da an ließen wir uns 2,5 Stunden den Rio Cuyabeno hinunter treiben. Leider war es an diesem Vormittag sehr heiß, so dass sich die meisten Tiere im schattigen Dickicht aufhielten. Lediglich ein paar Schmetterlinge und die Flossen zweier pinkener Flussdelfine ließen sich erblicken.
|
Rio Cuyabeno |
|
Meine Gruppe |
Nachmittags ging es dann nicht nur aufs Wasser, sondern sogar ins Wasser. Wir fuhren zur nahen Lagune Canangueno um den Sonnenuntergang zu bestaunen und um dort zu schwimmen. Nach ein paar Minuten im Wasser setzten wir bei einbrechender Dunkelheit unsere Fahrt fort. Auf dem Rückweg suchten wir entlang des Flussufers nach Kaimane. Dabei konnten wir tatsächlich ein paar leuchtende Augen erkennen.
|
Sonnenuntergang in der Lagune Canangueno |
|
Anschließend schwimmen in der Lagune |
Der letzte Tag im Dschungel begann früh. Wir begannen mit einer Morgenwanderung, erneut auf der Suche nach Insekten und Fröschen. Mit Gummistiefeln ausgestattet ging es durch den schlammigen Pfad.
|
Morgenwanderung im Schlamm |
|
Bull Spider |
|
Sonnenstrahlen im Regenwald |
Im Anschluss folgte das letzte gemeinsame Frühstück und die Rückfahrt nach Lago Agrio. Die Fahrt mit dem Boot dauert diesmal nur 2,5 Stunden, da wir nur einzelne Tierstops einlegten. Die anschließende Rückfahrt im Jeep dauerte erneut fast 2 Stunden.
|
Kolibri samt Nest |
In Lago Agrio trennten sich schließlich die Wege meiner Gruppe. Ich fuhr am Nachmittag mit dem Touristenbus zurück nach Quito. Auf der 6,5 stündigen Rückfahrt ließ ich die 4 Tage im Amazonas Revue passieren.
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen