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Dienstag, 29. Januar 2019

Die heilige Stadt Jerusalem

Die israelische Hauptstadt Jerusalem mit ihren 900.000 Einwohnern zu gleich die größte Stadt des Staates Israel war für 4 Tage meine Ausgangsstation im Anschluss an Tel Aviv. Die ersten beiden Tage verbrachte ich in der Altstadt von Jerusalem. Hier begegnen sich auf engstem Raum mit dem Christentum, dem Judentum und dem Islam drei Weltreligionen. Die Altstadt ist von einer Mauer umgeben. Innerhalb der Mauer unterteilt sich das Gebiet in das muslimische, jüdische, christliche und armenische Viertel.

Blick auf die Altstadt von Jerusalem
Bazaar in der Altstadt
Unterierdische Einkaufsstraße
Zuerst besichtigte ich das jüdische Viertel um mehr über eine Religion zu erfahren, von der ich im Vergleich zum Christentum und Islam relativ wenig wusste. So besichtigte ich die heiligste Stätte des jüdischen Glaubens, die Westmauer, auch Kotel genannt. Die Mauer ist das letzte verbliebene Stück des herodianischen Tempels, der gemeinhin als das allerheiligste galt. Da die verbliebene Mauer am nächsten vom ursprünglichen Tempel gelegen und noch erhalten ist, gilt diese nun als heiligste Stätte. Der Zugang zur vorgelagerten Plaza ist über eines von drei Toren möglich, an denen Sicherheitskontrollen mit Metalldetektoren zu passieren sind. Vor dem Bereich der eigentlichen Mauer ist eine Barriere aufgebaut. Zur rechten Seite befindet sich der Bereich der Frauen und zur linken Seite der Bereich der Männer. Zutritt erfolgt nach jüdischem Glauben nur wenn der Kopf bedeckt ist. Dabei ist es egal ob mit einer Kippa, einer Mütze oder einem Hut.

Westmauer mit Felsendom
Westmauer
Juden im Männerbereich
In den Spalten der Mauer werden kleine Gebetszettel gesteckt. Diese beinhalten die Wünsche der Besucher. Die Zettel werden jeden Freitag sorgältig entnommen und auf dem nahegelegenen Ölberg verbrannt. Im Männerbereich findet sich auf der linken Seite ein Zugang zu einem Gewölbe. Hier können diverse Schriften ausgeliehen und gelernt werden. Vorallem die strengreligiösen Orthodoxen Juden beten in diesem Bereich.

Gewölbe
Orthodoxe Juden im inneren Berech der Westmauer
Das von der ursprünglichen Mauer nur noch etwa ein Drittel sichtbar ist, erfuhr ich bei einem geführten Rundgang durch die Tunnel unterhalb der Mauer. Unter der Erde befindet sich ein weiteres Drittel. Das dritte Drittel wurde abgetragen. Die Tunnelführung erfolgt nicht  nur entlang der Mauer, sondern auch durch Versorgungstunnel die für den Angriffsfall angelegt wurden.

Unterierdischer Abschnitt der Westmauer
Tunnel entlang der Westmauer
Direkt oberhalb der Westmauer befindet sich der zum muslimischen Teil gehörende Tempelberg, an der ursprünglichen Stelle des herodianischen Tempels. Der Tempelberg kann von Nicht-Muslimen nur zu bestimmten Beuschszeiten betreten werden. Dort finden sich der durch seine glänzende goldene Kuppel weithin sichtbare Felsendom, der älteste monumentale Sakralbau des Islams. Auf der südlichen Seite findet sich die al-Aqsa-Moschee, die drittheiligste Stätte im Islam. An der Stelle ihrer Errichtung soll der Prophet Mohammed mit Gott gesprochen haben.

Felsendom mit goldener Kuppel
Deckenkunst
al-Aqsa-Moschee auf dem Tempelberg
Um den Namen heilige Stadt vollends zu verdiehen, befindet sich mit der Grabeskirche Jesus Christus die heiligste Stätte des Christentums ebenfalls in der Jerusalemer Altstadt. Nach Überlieferung soll sich an ihrer Stelle die Kreuzigung Jesu zugetragen haben und sein Grab errichtet worden sein. Im inneren der Kirche findet sich die Grabeskapelle. Für die man stundenlang anstehen muss. Das habe ich dann lieber den glaubigen Besuchern überlassen.

Zugang zur Grabeskirche
Im Inneren der Grabeskirche
Neben der Grabeskirche habe ich noch weitere kleinere Kirchen, sowie die Dormitio-Abtei, eine deutsprachige Benediktinerabtei auf dem Berg Zion besichtigt. Für mich gab es in Jerusalem zu viele religiöse Stätte um sie an dieser Stelle alle korrekt und ausführlich wieder zugeben.

Dormitio-Abtei
Malerei im Inneren der Abtei
Selbiges gilt für den 809 m hohen Ölberg, östlich der Altstadt. Der Name leitet sich vom ursprünglich dichten Bewuchs mit Olivenbäumen ab. Neben einigen Kirchen und dem jüdischen Friedhof den man besichtigen kann, lohnt sich eine Besteigung vorallem für die tolle Aussicht auf die Alt- und Neustadt.

Blick auf den Tempelberg
Ausblick vom Ölberg
Jüdischer Friedhof auf dem Ölberg
Lichtspiel in der Maria-Magdalena-Kirche auf dem Ölberg
Ein persönliches Highlight war für mich der Rundgang auf der Stadtmauer. Hier erhält man außergewöhnliche Einblicke in die Struktur und Leben der Altstadt. Es gibt zwei Routen. Eine Nordroute und eine Südroute, beide starten am Jaffator, jedoch an unterschiedlichen Stellen.

Begehbahrer Mauerabschnitt auf der Nordroute
Abschnitt auf der Südroute
Auch unter die Altstadt habe ich es geschafft. Östlich des Damaskustores gibt es den Zugang zur Zedekia-Höhle. Diese existiert seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. und wurde als Steinbruch und später als Tempel verwendet.

Im Inneren der Zedekia-Höhle
Ausgang aus der Höhle
Das große Damaskustor
Das waren meine Höhepunkte in der Jerusalemer Altstadt. Im Anschluss habe ich noch zwei Tage im Westjordanland verbracht.

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