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Donnerstag, 31. Januar 2019

Tagestouren ins Westjordanland

Nach meinen Tagen in der Altstadt von Jerusalem unternahm ich an meinem dritten Tag eine Tagestour ins unmittelbar an Jerusalem angrenzende Westjordanland, dass zusammen mit dem Gazastreifen den Staat Palästina darstellt. Das Westjordanland, also das westlich gelegene Land des Grenzflusses Jordan, wird seit 1995 in drei Zonen unterteilt. Die Zone A wird vom Staat Palästina kontrolliert und umfasst vorallem größere Städte wie die de facto Hauptstadt Ramallah. Zone B wird administrativ von Palästina und Sicherheitstechnisch von Israel kontrolliert. In Zone C sind vorallem israelische Siedlungen und stehen komplett unter israelischer Kontrolle. Das erste Ziel der Tour war Ramallah in Zone A, zu der es israelischen Staatsbürgern seitens Israel rechtlich verboten ist zu betreten. Nach einem Spaziergang durch die Stadt besichtigten wir das Mausoleum des ersten Präsidenten der palästinenischen Autonomiegebiete, Jassir Arafat.

Straße in Ramallah
Stars & Bucks Cafe
Tafel zur Erinnerung an Jassir Arafat und Ariel Scharon
Mausoleum von Jassir Arafat in Ramallah
Von Ramallah ging es weiter nach Jericho, der ältesten Stadt der Welt. Als Siedlung im 10. Jahrhundert v. Chr. gegründet, folgte der Ausbau zur Stadt um 8050 v. Chr.

Brunnen zur Ehren von Jericho als älteste Stadt der Welt
Ausgrabungen bei Jericho
Blick auf das Moderne Jericho
Nur wenige Kilometer von Jericho entfernt besichtigte ich al-Maghtas, eine Taufstelle am Fluss Jordan. In diesem Bereich soll die Taufe von Jesu durch Johannes den Täufer stattgefunden haben. Deshalb pilgern heutzutage viele religiöse Gruppen an diesen Ort und besteigen in reinem weißen Gewand den Fluss Jordan, der die natürliche Grenze zu Jordanien darstellt.

al-Maghtas
Der Jordan als Grenzfluss
Taufbad der Gläubigen im Jordan
Am Nachmittag folgte ein Besuch in der Stadt Bethlehem. Nach kurzem Fußweg von einer großen Parkgarage erreicht man die Geburtskirche von Jesus, die an der Stelle seiner Geburt im Stall errichtet worden sein soll.

Parkgarage in Bethlehem mit großflächiger Coca Cola Werbung
Großes Kreuz in der Geburtskirche von Bethlehem
Bleiglasfenster in der Geburtskirche
Letzter Halt an diesem Tag war die große Mauer, die seitens Israel als Sperranlage im Jahr 2002 errichtet worden ist. Heute umfasst die Absperrung 759 km entlang der Grenzlinie. Auf palästinischer Seite der Mauer finden sich inzwischen unzählige Graffiti, darunter auch welche des birtischen Künstlers Banksy. Im zu Ehren wurde auch ein Hotel mit kleinem Museum direkt vor der Mauer errichtet.

Mauer in Bethlehem
Friedenstaube mit Schutzweste (Banksy)
Hummus anstatt Mauern - eine Forderung die ich Teile
Graffiti entlang der Mauer mit Wachturm
Durch ein Checkpoint an der Mauer verließ mein Bus anschließend Bethlehem in Richtung Jerusalem. Am nächsten Morgen ging es für mich mit einer weiteren Tagestour wieder ins Westjordanland, dass in Israel den Namen Judäa und Samaria trägt. Für meinen letzten Tag hatte ich eine Jeep-Tour in die Judäische Wüste gebucht. Diese befindet sich in den Bereichen der Zone B und C, deshalb waren bei dieser Tour auch israelische Guides zugelassen. Diese brachten uns zuerst auf den Berg Azazel, die höchste Erhebung der steinigen Halbwüste.

Guide erklärt den Aufbau der Wüste Juda
Steinige Halbwüste
Ausblick vom Berg Azazel
Ausblick vom Berg Azazel
Danach ging es weiter durch die beeindruckende Landschaft, bis hin zu einem Aussichtspunkt auf Mar Saba, einem griechisch-orthodoxen Kloster mitten im Kidrontal. Auf Grund seiner relativ verstecken Lage ist es heute noch eines von nur zwei Klöstern seiner Art das die vielen Machtwechsel im Laufe der Geschichte im Westjordanland überstanden hat. Der folgende Stopp war oberhalb der Moschee Nabee Musa. Diese soll das Grab Moses beherbergen. Hineinschauen durften wir leider nicht, da der Zutritt für Nicht-Muslime untersagt ist.

Kloster Mar Saba
Schlucht im Kidrontal
Jeep-Tour durch die Judäische Wüste
Moschee Nabee Musa
Letzter Halt war im Wadi Qelt, einem der wenigen Abschnitte der Judäischen Wüste der Wasser führt. Hier finden sich am Rande des Flussbettes auch Bäume des Christusdorn. Aus diesem Gewächs soll die Dornkorne für die Kreuzigung Jesu erstellt worden sein.

Dornen des Christusdorn
Wadi Qelt
Mitfahrer bereit für die Abfahrt
Anschließend fuhren unsere Jeeps zurück nach Jerusalem. Mit diesem tollen Tag in der Wüste Juda endete meine Reise durch Israel und Palästina. Am nächsten Morgen nahm ich einen der frühen Züge zum Flughafen Ben Gurion um mich einer weiteren Sicherheitsbefragung durch die Flughafensicherheitsbehörde zu unterziehen. Allerdings nahm es dieses mal nur eine Viertelstunde in Anspruch. Was ich mir nur dadurch erklären konnte, das mein Name seit Eilat schon im System bekannt war und ich nur eine Woche zuvor bereits intensiv überprüft wurde. So hatte ich dann eine etwas entspanntere Zeit vor meinem 4-stündigen Rückflug nach Deutschland. 

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