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Samstag, 13. April 2013

Cowboys in Cartago

Ich habe sie bisher schon ein paar mal erwähnt, die costaricanische Stadt Cartago. Darum stelle ich euch meinen derzeitigen Aufenthaltsort etwas genauer vor. Cartago wurde bereits im Jahre 1563 gegründet und ist seitdem ständig am wachsen. So leben derzeit rund 160.000 Einwohner in der Stadt Cartago die gleichzeitig Hauptstadt der gleichnamigen Proviz ist. Etwa vergleichbar mit einem deutschen Bundesland, wobei es in Costa Rica bedingt der Größe (ungefär so groß wie die Schweiz) nur 7 Provinzen gibt. Dafür das die Einwohnerzahl weit über 100.000 liegt, finden sich hier im Vergleich zu anderen gleich größen Städten keine hohen Gebäude. Was u.a. daran liegt das sich die Stadt auf ein Gebiet von 153 km² erstreckt und heutzutage nicht mehr die Hauptstadt von Costa Rica ist.

Straßenzug in Cartago
Universitätsgebäude in Cartago
Cartago war bis zu einem verheerenden Erdbeben im Jahr 1910 die Hauptstadt des Landes, ehe sämtliche Häuser und Infrastruktur bei dem Beben zerstört wurden. Um weiterhin Handlungsfähig zu sein wurde der Regierungssitz damals ins 22 km entfernte San Jose verlegt, die bis heute die Hauptstadt von Costa Rica ist. Als Folge des Erdbebens wurde die Stadt komplett neu aufgebaut und mit breiten Straßen versehen um den Verkehr besser zu bewähltigen. Auch wurden die Straßen und Häuser nach amerikanischem Vorbild in quadratischen Blocks angelegt. Aus diesen Gründen besteht Cartago heute aus zahlreichen einzelnen Gebäuden in denen sich neben Wohnhäusern diverse Geschäfte wie kleine Supermärkte, Bäckereien, Apotheken, Telefonshops etc. wiederfinden. Das verleiht den Straßenzügen im Zentrum einen gewissen Flair. Ich wohne derzeit rund 20 Gehminuten vom Zentrum entfernt in dem sich auch der Busbahnhof und der lokale Markt befindet entfernt, auf dem man leckere und frische Ware aus der Region bekommt.

Obststand auf dem Markt
Verkäufer während der Mittagspause?

Das touristische Highlight ist eindeutig die bereits erwähnte Kirche Basilica Nuestra Senora de los Angeles. Außerdem gibt es noch die Ruinen der Kirche des Apostel Santiago. Die Kirche wurde mehrfach versucht aufzubauen aber immer kam ein Erdbeben dazwischen, so wurde der Bau nach dem Erdbeben 1910 nicht mehr aufgenommen, da dem Platz rund um die Plaza Mayor ein schlechtes Karma zugesprochen wurde. Deshalb befinden sich die Ruinen mitten im Zentrum der Stadt mit einem Teilstück der letzten verbliebenen Straße aus der Kolonialzeit.

Ruinen der Kirche des Apostels Santiago
Straßenstück aus der Kolonialzeit
Mehr über die Geschichte und das Erdbeben von 1910 erfährt man im Stadtmuseum von Cartago das im alten Stadtgefängnis untergebracht wird. Die Zellen werden hier als kleine Ausstellungsräume genutzt. Ebenfalls sehenswert ist die größte Wandmalerei Costa Ricas, die an einer der Außenmauern des Museums zu sehen ist.

Stadtmuseum von Cartago im alten Stadtgefängnis
Teil der größten Wandmalerei Costa Ricas
So und wo sind nun die Cowboys? Genau, die Cowboys habe ich auf einer Cowboyparty getroffen. Ich war zusammen mit meiner Gastfamilie auf die Geburtstagsparty des 5-jährigen Cousin Mariano eingeladen. Hierzu sind wir ans andere Ende von Cartago gefahren, wo ich dann auch einen Großteil der Verwandtschaft kennenlernen durfte. Und der kleine Junge hat sich als großer Fan des Toy Story Cowboys Woody eine Cowboy Mottoparty gewünscht. So war dann alles im Wild-West-Style dekoriert u.a. gab aus alten Plastikflaschen gebastelte Steckenpferde und auch zwei echte Pferde standen zum ausritt bereit. Zu einem (Kinder)Geburtstag in Deutschland konnte ich keine wesentlichen Unterschiede feststellen, es gibt neben dem obligatorischen Geburtstagskuchen jede Menge zu Essen und zu Trinken und das Geburtstagskind wurde von den lieben Verwandten mit zahlreichen Geschenken eingedeckt.

Cowboy Dekoration
Ein Cowboy
Partygäste
Bescherung für Mariano
Echte Cowboys habe ich bisher in Cartago keine getroffen. Sollte ich welche treffen lass ich euch das natürlich Wissen.

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