Eine weitere Woche in Costa Rica ist vorüber. In Woche 4 habe ich neben der Uni noch ein paar weitere Sachen in Costa Rica erlebt. Zu Beginn der vorangegangen Woche habe ich mich erstmal bei meiner Gastfamilie bedankt. Da ich zweifellos gut kochen kann habe ich mir gedacht meine Dankbarkeit mit einem leckeren selbstgekochten Mittagessen zu zeigen. Da der nahegelegene Supermarkt nicht alle Zutaten für einen Klassiker der schwäbischen Küche wie etwa Maultaschen in den Regalen hatte, kaufte ich eben die Zutaten für eine meiner Leibspeisen "Lasagne" nach altem Familienrezept. Denn was mir und meinen Freunden gut schmeckt kommt sicher auch auf der anderen Seite des Atlantiks an. Und ich lag mit meiner Entscheidung richtig, meine 1 1/2 Portionen Lasagne (1 x normal, 1/2 x vegetarisch) sorgten für strahlende Gesichter und volle Mägen.
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Die gesamte Familie an einem Tisch |
Noch am gleichen Abend ging ich ins Theater nach San Jose. Aufgeführt wurde ein Stück über den 2001 verstorbenen costaricanischen Sänger José Campany. In "La Historia Salvaje" (so auch der Name des berühmtesten Songs) wurde der Lebens- und Leidensweg des Künstlers dargestellt.
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Theateraufführung La Historia Salvaje |
Zweites Highlight während der Woche war der Besuch eines Fußballspiels der Primera División de Costa Rica, der höchsten Spielklasse des Landes. In der seit 1921 ausgetragenen Meisterschaft spielen 12 Teams viermal gegeneinander. Ich war während der Englische Woche zu Gast im Estadio José Rafael Fello Meza in Cartago, wo sich der Tabellenführer C.S. Cartaginés gegen den Aufsteiger CS Uruguay mit 1:2 (0:1) geschlagen geben musste. Das Spiel an sich war eher von mäßiger Qualität was vorallem an den schwachen Abwehrreihen beider Teams lag. Viel interessanter war das drum herum, was es für 2500 Colones (= 3,85 €) Eintritt für den günstigsten Sitzplatz zu bestaunen gab. So werden die Zuschauer etwa mit Snacks auf den Tribünen versorgt, es gibt keine Essenstände. Die Costaricanische Antwort auf die Bratwurst sind gebackene Teigtaschen mit Fleischfüllung. Und anstelle von Pommes werden grüne Mangostreifen mit wahlweise Senf, Ketchup, Mayonnaise oder Essig verkauft. Da die Teigtaschen (3 pro Packung) so sättigend waren konnte ich die Mangovariante nicht probieren. Fazit, ein Stadionbesuch ist immer eine nette Unterhaltung für den Fußballinteressierten Reisenden.
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C.S. Cartaginés unterliegt dem CS Uruguay mit 1:2 |
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Teigtasche mit Fleischfüllung, die costaricanische Antwort auf die Bratwurst |
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Zweite Alternative: Mangostreifen mit Senf, Ketchup, Mayo oder Essig |
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Weitere Kuriosität: der Schiri markiert mit einem Eisspray den Abstand beim Freistoß |
Letztes Highlight waren die Provinz-Wahlen in Cartago am Sonntag, vergleichbar mit einer Landtagswahl. Auch in Costa Rica wird in öffentlichen Gebäuden, vornehmlich in Schulen gewählt. Vor den Schulen machen die unterschiedlichen Anhänger noch mal ordentlich Stimmung für ihre Favoriten. Im Wahlbezirk meiner Gastfamilie war auch der Spitzenkandidat der Partido Liberación Nacional (PLN) für die im kommenden Jahr stattfindende Parlamentswahl, Johnny Araya zu Gast. Ihm werden die besten Chancen für einen Sieg eingeräumt, zumal die PLN (sozial-liberal) die aktuelle Regierung stellt. Er schüttelte fast jedem vor Ort die Hand (auch mir, ich kann als behaupten dem zukünftigen costaricanischen Präsident die Hand gegeben zu haben), was machen Anhänger jubeln ließ. Am Ende hat die PLN auch die Provinz-Wahlen für sich entscheiden können.
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Straßenaktivisten verbreiten gute Stimmung vor den Wahlgebäuden |
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Johnny Araya wird begrüßt |
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Und von allen belagert |
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Schlange stehen vor den Wahlkabinen |
Das war mein Erlebnisprotokoll für Woche 4 in Costa Rica.
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