Die neuseeländische Hauptstadt Wellington war Ausgangspunkt für meine Reise auf der Nordinsel von Neuseeland. Noch am ersten Abend nach meiner Ankunft folgte die erste Unternehmung. Da an diesem Abend das WM-Qualifikationsspiel zwischen Neuseeland und Fidschi für die Fußball-WM 2018 anstand, begab ich mich ins 34.500 Zuschauer fassende Westpac Stadium. Die "All Whites" wie die Neuseeländische Nationalmannschaft wegen ihrer weißen Trikots genannt wird, gewann das Spiel vor 10.133 Zuschauern verdient mit 2:0.
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Westpac Stadium Wellington |
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"All Whites" vs. Fidschi |
Da es am nächsten Tag in der 200.000 Einwohner Stadt regnete, verbrachte ich zunächst ein paar Stunden im großen und kostenfreien Te Papa Museum. Die Ausstellungen insbesondere in der zweiten Etage sind mit das beste was ich seit langem in einem Museum gesehen habe. Neben den Themen Tektonik und neuseeländischer Geschichte, bildet der größte gefangene Riesentintenfisch mit 4,5 m ein Herzstück der Ausstellung.
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Blick auf das bewölkte Wellington vom Te Papa Museum |
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Konservierter Riesentintenfisch |
Am Nachmittag nahm ich an einer geführten Tour durch Neuseelands Parlamentsgebäude "The Beehive" teil. Den englischen Namen für Bienenstock hat das Gebäude nicht ohne Grund, die Architektur erinnert stark an das Ebenbild aus der Natur. Die interessante Führung dauerte rund eine Stunde und führte mich durch das Gebäude in den Plenarsaal und den Keller. Dort bekam ich Einblick in die Vorkehrungen gegen die Allzeit präsente Erdbebengefahr. Vor eingen Jahren hatte man das Fundament des Parlamentsgebäudes freigelegt, Löcher ins Fundament gebohrt und diese Löcher mit hunderten Trägern mit Federungen aus Spezialgummi und Stahl befüllt. Anschließend wurden die Träger aufgepumpt und das Fundament durchgesägt. Somit steht das Parlament nur noch auf diesem Spezialfedern und soll selbst einem Erdbeben der Stärke 8 standhalten.
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"The Beehive" (Bienenstock) |
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Parlamentsgebäude |
Außerdem schaute ich am nächsten Tag noch im Botanischen Garten von Wellington vorbei. Dieser befindet sich etwas oberhalb des Stadtzentrums und ist durch eine Standseilbahn von 1902 erreichbar. Vom rund 120 m höher gelegenen Stadtteil Kelburn hat man bei klarer Sicht einen schönen Blick auf Wellington und die Oriental Bay.
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Blick vom Botanischen Garten auf Wellington inkl. Standseilbahn |
Nach zwei Tagen in der überschaubaren Hauptstadt machte ich mich auf zum Bahnhof. Ich hatte mir zuvor ein Ticket für den Northern Explorer gekauft. Der Zug wird von der Bahngesellschaft Kiwirail betrieben und ist die einzige Personenzugverbindung ins 680 km nördlichere Auckland. Die Strecke wird dreimal die Woche je Richtung mit einer Gesamtfahrtdauer von 11 Stunden angeboten. Freitags, Sonntags und Dienstags startet der Zug in Wellington, die Tage zuvor in Auckland mit einer Pause am Mittwoch. Zwischen beiden Städten gibt es weitere sieben Haltepunkte. Ich fuhr zunächst bis nach National Park auf etwa halber Strecke. Die Fahrt dauerte rund 5,5 Stunden. Die schöne Aussicht genoss ich dabei größtenteils vom angehängten Panoramawagen.
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Northern Explorer auf dem Weg nach National Park |
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Panoramawagen |
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Ausblick während der Zugfahrt |
Die Station National Park befindet sich unmittelbar neben dem Tongariro National Park. Dort unternahm ich am nächsten Tag die laut Lonley Planet schönste Tageswanderung der Welt. Per Shuttlebus von meiner Lodge gelangte ich zum Startpunkt für den 19,4 km langen Tongariro Alpine Crossing. Die Wanderung führt über Vulkangestein auf Alpiner Höhenlage entlang der beiden Vulkane Mt. Ngauruhoe (2.287 m) und dem namensgebenden Mt. Tongariro (1.967 m). Nach rund einer Stunde gemütlichem Einlaufen mit minimaler Steigung, folgte der erste steile Abschnitt zum Südkrater, den ich eine halbe Stunde später erreichte.
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Beginn des Tongariro Alpine Crossing |
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Tiefenwolken am frühen Morgen |
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Blick zurück ins Tal |
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Talbene im Südkrater |
Gefolgt von einer Talebene und einem weiteren steilen Anstieg erreichte ich den Red Crater. Da ich gut in der Zeit lag, unternahm ich noch einen 1,5 stündigen Abstecher zum Gipfel des Mt. Tongariro, dies bescherte mir einen weiteren tollen Blick auf Mt. Ngauruhoe und den Blue Lake auf der anderen Seite.
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Mt. Ngauruhoe (2..287 m) |
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Blue Lake |
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Auf dem Gipfel des Mt. Tongariro (1.967 m) |
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Red Crater |
Zurück am Red Crater folgte ein kurzer Abstieg zu den Emerald Lakes, giftige, schwefelhaltige, türkisfarbene Seen. Hier verweilte ich eine Weile und genoss die Szenerie.
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Abstieg zu den Emerald Lakes |
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Großer See |
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Schwefelfelder |
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Kleiner See |
Von den Emerald Lakes benötigte ich trotz kurzem Abstecher zu einem der dampfenden Schwefelfelder noch drei weitere Stunden über Serpentinen und einen Waldabschnitt bis zum Ende des Tongariro Alpine Crossing, wo bereits der Shuttlebus wartete. Insgesamt war ich durch meine Abstecher mehr als die standardmäßigen 19,4 km unterwegs und 7:45 Std. auf Wanderung. Der Tongariro Alpine Crossing zählt auch für mich trotz der unmengen an Wanderer an diesem Tag zu einer der schönsten und abwechslungsreichsten Wanderungen die ich seither unternommen habe.
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Blick zurück auf Mt. Ngauruhoe und den Red Crater |
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Blick auf Lake Taupo |
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