Seit Anfang 2017 ist es möglich ohne ein aufwendiges und teures Visum nach Weißrussland zu reisen. Bis zu 5 Tage waren dabei Visafrei (
seit August 2018 30 Tage) und genau diesen Zeitraum verbrachte ich in Weißrussland. Um von der neuen Regelung zu profitieren musste ich über den Flughafen Minsk einreisen. Neben meinem Reisepass wurde auch die notwendige Auslandskrankenversicherung genaustens von den Grenzbeamten geprüft. Nach erfolgreicher Einreise fuhr ich mit dem Bus ins Zentrum der weißrussischen Hauptstadt. Dort wohnte ich in einem gemütlichen
Hostel in der kleinen Minsker Altstadt Trinity Hill, am Flussufer der Swislatsch.
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Minsk mit 2 Mio. Einwohner größte Stadt von Weißrussland |
In mitten der Swislatsch die sich durch ganz Minsk schlängelt, befindet sich die Insel der Tränen. Über eine Bogenbrücke gelangte ich auf das kleine Eiland, dass ein Denkmal und kleinere Skulpturen für die gefallenen Soldaten im sowetischen Afgahnistankireg beheimatet. Anschließend lief ich eine Runde entlang des Flusses bis die Dämmerung einsetzte.
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Insel der Tränen |
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Denkmal an die gefallenen Soldaten im sowjetischen Afgahnistankrieg |
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Skulptur der Tränen |
Den zweiten Tag in Minsk begann ich zusammen mit rund zehn weiteren Touristen auf der einzigen angebotenen Free Walking Tour durch das Zentrum von Minsk. Die 2,5 stündige Stadtführung begann am Rathaus. Von dort aus führte uns der Guide vorbei an Trinity Hill und dem Opernhaus bis hin zum Unabhängigkeitsdenkmal.
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Opernhaus von Minsk |
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Swislatsch Fluss |
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Sowjetisches Plakat unterhalb des Unabhängigkeitsdenkmal |
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Unabhängigkeitsdenkmal von Weißrussland |
Am Nachmittag begab ich mich per Metro und Bus in den Süden der mit 2 Millionen Einwohnern größten Stadt des Landes. Mein erklärtes Ziel war der Besuch des 3.000 Plätze fassenden FK Minsk Stadion. Der zweit populärste Minsker Fußballverein FK Minsk spielte vor rund 500 Zuschauern gegen Dinamo Brest sein Ligaspiel der weißrussischen Wyschejschaja Liha. Die abwechslungsreiche Partie endete 3:3.
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Verwaltungsgebäude am Stadion des FK Minsk |
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Gegentribühne des FK Minsk Stadion |
Tag 3 verbrachte ich bei strahlendem Sonnenschein in eigener Regie. Mit dem Bus fuhr ich zunächst zum Oktoberplatz. An diesem rieseigen Platz befindet sich der Palast der Republik, ein beeindruckender Sowjetbau. Gleich neben an ist das Kulturzentrum samt Meter hoher Fahnen für die Feier zum Tag des Sieges am 9. Mai.
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Palast der Republik am Oktoberplatz |
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Dekoration für den Tag des Sieges |
Von dort aus lief ich entlang der Hauptstraße Niezalieznasci bis zum Unabhängigkeitsplatz. Auch hier befinden sich einige Sehenswürdigkeiten, wie die als Rote Kirche bekannte römisch-katholische Kirche des Heiligen Simon und der Heiligen Helena. Ein paar Meter weiter findet man eine große Lenin Statue vor dem Haus der Regierung.
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Grünstreifen an der Niezalieznasci |
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Unabhängigkeitsplatz mit Roter Kirche |
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Lenin Statue vor dem Haus der Regierung |
Mein Weg führte mich dann weiter in Richtung Bahnhof und den Türmen von Minsk. Vorbei am großen Dinamo Stadion bog ich auf die Oktober Straße ein. Neben mehreren Bars und Cafés ist die Straße für ihre jährliche wechselnde Street Art bekannt. Weißrussische Künstler dürfen hier Hausfassaden mit Graffiti gestalten, die einmal jährlich in einem Wettbewerb wechseln.
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Türme von Minsk |
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Street Art in der Oktoberstraße |
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Großflächiges Graffiti |
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Graffiti in der Oktoberstraße |
Letztes Ziel war am späten Nachmittag das Kriegsdenkmal auf dem Hügel des Victoria Parks. Damit konnte ich weitesgehend alle Sehenswürdigkeiten dieser überraschend schönen Stadt besichtigen. Herausragend ist die Sauberkeit in der gesamten Stadt, die mit ihrem Sowjet Chic beindruckt.
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Sowjetkunst trifft Moderne |
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Kriegsdenkmal |
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Blick vom Kriegsdenkmal |
An meinem letzten Tag in Weißrussland besichtigte ich mit einer 6-köpfigen Truppe die zwei zum UNESCO Weltkulturerbe gehörenden Schlösser von Mir und Niesvizh. Zunächst fuhren wir am frühen Morgen ins 100 km südwestlich gelegen Mir. Dort angekommen besichtigten wir samt Guide den Schloßkomplex. Anschließend hatten wir genügend Zeit um das Gelände und das Schloss auf eigene Faust zu erkunden.
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Schloss Mir |
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Kampfszene einer mittelalterlichen Darbietung |
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Kirche auf dem Gelände der Schlossanlage Mir |
Im Anschluss fuhren wir ins 30 km entfernte Niesvizh. Nach einem kleinen Spaziergang durch den Ort gab es ein leckeres weißrussisches Mittagessen, bevor wir die Schloßanlage besuchten. Auch hier hieß es eine Runde um Schloß herum und danach fast 2 Stunden Führung im inneren der Anlage der Radziwill Familie.
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Hauptplatz in Niesvizh |
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Schloss von Niesvizh |
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6-köpfige Gruppe mit Guide in Niesvizh |
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Spielzimmer von Schloss Niesvizh |
Nach der Tour blieb noch etwas Zeit für eine eigene Runde im Park, bevor die 1,5 stündige Rückfahrt anstand. Am folgenden Morgen hieß es dann auch schon Abschied nehmen von Weißrussland. Mit dem Bus dauerte es eine Stunde bis zum Flughafen. Dort hatte ich noch ein bisschen Zeit für die eine kostenlose Erkundung des Flugzeugmuseums. Auf der Freifläche vor dem Flughafengebäude finden sich sieben ausgediehnte historische sowjetische Flugzeuge.
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Alte Iljuschin Il-76 |
Kurz darauf passierte ich die ebenso gründliche Passkontrolle bei der Außreise und flog nach 5 Tagen zurück nach Deutschland. Bis 2019 soll die Visafrei Einreise auf 10 Tage ausgedeht werden, was dem Tourismus in Weißrussland dann den nächsten Schub geben wird.
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