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Dienstag, 23. Juli 2019

3-Tages Tour Republik Artsakh

Während meinen acht Tagen in Armenien, mit Yerevan als Ausgangspunkt, unternahm ich eine 3-tägige Tour in die Republik Artsakh (auch Arzach) die bis 2017 noch als Republik Bergkarabach (auch Nagorno-Karabakh) bekannt war. Das vierte Teilstück der Kaukasus Region ist heute ein stabilisiertes De-facto-Regime, dass von der internationalen Gemeinschaft nicht anerkannt wird. Die Vereinten Nationen und der Europarat betrachten das überwiegend von Armeniern bewohnte Gebiet als Bestandteil Aserbaidschans. So ist es Ausländern untersagt mit einem Sichtvermerk im Reisepass aus Artsakh nach Aserbaidschan einzureisen. Dies auch ein Grund weshalb ich meine Kaukasus Rundreise dort begann. So konnte ich problemlos als Teil einer Kleingruppe mit zwei Guides nach Artsakh reisen. Von Yerevan bis zur Grenzstation, an der ich mein kostenfreies Visum bekam, dauerte es rund 3 Stunden.

"Grenze" zwischen Armenien und Artsakh
Bergwelt von Artsakh
Erster Stopp in Artsakh war dann das Kloster Dadiwank. Dieses befindet sich im einem waldreichen Gebiet auf einem Hügel und wurde von der Armenisch-Apostolischen Kirche im Jahr 1214 errichtet.

Kloster Dadiwak
Kloster Dadiwak
Rund eine Stunde Fahrt weiter südlich erreichten wir mit dem Kloster Gandsassa, nahe der Ortschaft Wank den nächsten Halt des ersten Tages. Das armenische Kloster wurde 1216 gegründet und beherbergt heute eine wertvolle Sammlung an alten Schriften in einem separaten Museumsgebäude.

Kloster Gandsassa
Ausblick auf Wank
Buch um Museum
"The Lions Rock" nahe der Ortschaft Wank
Anschließend setzten wir unsere Fahrt in die Hauptstadt Stepanakert fort. Dort kamen wir für zwei Nächte unter. Kurz nach der Stadtgrenze stoppten wir am bekanntesten Bauwerk von Artsakh. Der offizielle Name "We are our Mountains" verwendet dort allerdings niemand. Gebräuchlich ist der armenische Name "Tatik Papik", was so viel wie Großmutter und Großvater bedeutet. Das Monument besteht aus Tuffstein und zeigt einen alten armenischen Mann und eine Frau, die die Bergleute aus der Region darstellen. Heute gilt das 1967 errichtete Monument weithin als Symbol der De-facto-Unabhängigkeit der Republik Artsakh. Nach der Ankunft am Hotel hatten wir den Abend zur freien Verfügung und ich unternahm einen Spaziergang durch die ca. 60.000 Einwohner Stadt.

"We are our Mountains" auf einem Hügel an der Stadtgrenze
"Tatik Papik" = Großmutter und Großvater, stellen alte armenische Bergleute dar
Regierungsgebäude in Artsakh
Hauptplatz von Stepanakert
Am zweiten Tag der Tour fuhren wir zunächst ins Umland der Hauptstadt. Erster Tagesziel war das Schloss von Tigranakert, einer Festung aus dem 18. Jahrhundert. Neben der Festung schauten wir uns dort den dazugehörigen Garten in mitten der kargen Landschaft an.

Tigranakert Festung
Ausblick auf die Umgebung
Auf dem Aussichtsturm mit Artsakh Flagge
Gartenhaus
Anschließend fuhren wir wieder nach Stepanakert. Auf dem Weg hielten wir kurz an den Resten der ehemaligen Festung Mayraberd durch die heute die Hauptstraße führt. Danach fuhren wir ins Zentrum von Stepanakert.

Durchfahrt durch die Festung Mayraberd
Erhaltener Teil der Festung Mayraberd
Zur Mittagszeit gönnten wir uns leckere Snacks auf dem Markt von Stepanakert. Gestärkt ging es danach zum historischen Museum der Stadt. Dort bekamen wir eine Führung durch das Museum, welches die frühzeitliche Geschichte bis zur De-facto-Unabhängigkeit im Jahr 1991 erzählt.
Bummel auf dem lokalen Markt
Führung durch das historische Museum
Für den Nachmittag hatten unsere Guides eine kurze Wanderung durch den Hunot Canyon geplant. Vom Besucherparkplatz liefern wir zunächst rund eine halbe Stunde in den Canyon bis wir auf einer Lichtung mit Sitzgelegenheiten ankamen. Ein Teil der Gruppe verweilte dort. Ich ging weiter durch die Schlucht, entlang des Flusslaufes. Bis ich nach weiteren 15 Minuten den sogenannten "Regenschirm-Wasserfall" erreicht hatte. Hier fließt das Wasser über einen kleinen Höhlenvorsprung hinunter der teilweise mit Moos bewachsen ist. Unter dem Vorsprung ist man vor dem Wasser geschützt, ähnlich wie bei einem Regenschirm.

Wanderung in den Hunot Canyon
Flusslauf im Hunot Canyon
Regenschirm Wasserfall
Teil meiner Gruppe beim Wasserfall
Nachdem ich zur Lichtung zurück gekehrt war, verweilten wir dort nach eine Zeitlang bevor es zurück nach Stepanakert ging. Nach einer weiteren Nacht in der Hauptstadt, verließen wir Stepanakert nach dem Frühstück in Richtung Armenien. Zunächst stoppten wir oberhalb des Tags zuvor besuchten Hunot Canyon, mit tollem Ausblick auf das Gelände. Anschließend fuhren wir in die angrenzende Stadt Shusi. Dort schauten wir uns die Ghasantschezoz-Kathedrale aus dem Jahr 1888 als letzte Sehenswürdigkeit in Artsakh an.

Idyllische Landschaft der Hunot Gorge State Reserve
Blick auf die Hunot Schlucht
Ghasantschezoz-Kathedrale mit externem Glockenturm
Kreunleuchter im Inneren der Kathedrale
Von Shusi fuhren wir dann in Richtung der "inoffiziellen" Grenze und weiter in die Nähe der Stadt Tatev. Die Fahrt dorthin dauerte rund 2,5 Stunden. Der letzte Programmpunkt der Tour war die Besichtigung der Klosteranlage Tatev. Dorthin gelangten wir über die Seilbahn "Wings of Tatev", der mit 5.750 Metern längsten Pendelbahn der Welt. Danach hatten wir rund 2 Stunden Zeit für Mittagessen und das im Jahr 895 gegründete armenisch-apostolisches Kloster zu besichtigen.

Seilbahn "Wings of Tatev"
Im Inneren der Klosteranlage Tatev
Von Tatev nahm die Fahrt nach Yerevan inklusiver zweier Pausen nochmals rund 5 Stunden in Anspruch. In und um Yerevan unternahm ich danach an meinen beiden letzten Tagen der Kaukasus-Rundreise jeweils einen Sightseeing-Tag, sowie einen Tagesausflug nach Zvartnots und Vagharshapat.

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