Die immer populärer werdende georgische Hauptstadt Tiflis ließ ich mir auf meiner Kaukasus Rundreise nicht entgehen. Mit drei Stunden Verspätung erreichte mein Nachtzug aus
Baku den 1872 eröffneten Zentralbahnhof. Von dort aus gelangte ich mit der Tifliser Metro, einer der tiefsten Metrolinien der Welt, ins Zentrum der 1,2 Millionen Einwohner Stadt. Nach einem späten Mittagessen machte ich mich auf zum Freiheitsplatz, um an der 3,5 Std. Free Walking Tour von Tbilisi Hack teilzunehmen.
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Ankunft in Tiflis am Zentralbahnhof |
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Blick auf die Baratashvili Street |
Mit Guide Keti liefen wir zunächst zur Altstadt von Tiflis. Dort schauten wir bei der St. Mary Kathedrale, die Jvaris Mama Kirche und einer traditionellen Bäckerei vorbei. Anschließend überquerten wir den Fluss Kura, der sich durch Tiflis schlängelt. Es ging über die bogenförmige Friedensbrücke. Die modern gestaltete Brücke verbindet die Altstadt mit dem neugestalteten Rike-Park.
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Keti erklärt georgische Süßigkeiten |
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Traditionelle Bäckerei |
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Friedensbrücke |
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Friedensbrücke |
Vom Rike-Park aus nahmen wir die Seilbahn hinauf zur Nariqala Festung und der Mutter Georgiens (Kartlis Deda). Die Statue aus Aluminium wurde 1958 zum 1.500-jährigen Stadtjubiläum errichtet. Sie schaut mit leicht geneigtem Kopf auf die Stadt, hält eine Schale Wein für die Freunde in der linken Hand und ein Schwert gegen die Feinde in der rechten Hand.
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Rike-Park am Ufer der Kura, im Hintergrund das Parlamentsgebäude |
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Mutter Georgiens (Kartlis Deda) |
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Seilbahn in Tiflis |
Nachdem wir die Aussicht auf Tiflis genossen hatten, nahmen wir einen kleinen Pfad nach unten bis nach Abanotubani, dem Bäderviertel der Hauptstadt. Hier befinden sich die berühmten Schwefelbänder von Tiflis. Die Schwefelquellen werden hier bereits seit dem 13. Jahrhundert genutzt. Die noch 7 aktiven Bäder existieren seit dem 18. Jahrhundert. Auch ich gönnte mir ein Schwefelbad, allerdings zu einem späteren Zeitpunkt.
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Blick auf die Meteki Kirche |
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Blick von der Nariqala Festung auf das Bäderviertel Abanotubani |
Im Anschluss an die Free Tour verbrachte ich den restlichen Abend mit dem Inder Roy. Gemeinsam erkundeten wir das Nachtleben von Tiflis.
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Party in Tiflis |
Am nächsten Tag nahm ich zunächst an der 2,5-stündigen Alternativen Stadttour von Tbilisi Hack teil. Mein Guide Anya führte uns zunächst in drei verschiedene Kirchen. Neben der katholischen St. Peter und Paul, der orthodoxen St. Alexander Nevsky, auch zu der deutschen evangelisch-lutheranischen Versöhnungskirche. Nach den vielen Kirchen folgten wir den langen Agmashenebeli Avenue mit ihren zahlreichen Geschäften und Restaurants. Dabei bogen wir hier und da in kleine Hinterhöfe ein, die einen spannenden Einblick in das Leben der Georgier bot. Zum Abschluss lud Anya die Gruppe zu einer Weinprobe bei ihrer Lieblings Winzerin ein.
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Eingang zur St. Alexander Nevsky Kirche |
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Deutschstämmige Versöhnungskirche |
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Unterwegs auf der Agmashenebeli Avenue |
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Blick in einen Hinterhof |
Im Anschluss an die Tour fuhr ich zur Talstation der Tifliser Standseilbahn. Dort besorgte ich mir ein Ticket um zum Mtatsminda Park zu gelangen. Auf dem Berg befindet sich ein kleiner sowjetischer Freizeitpark mit Riesenrad und Achterbahn. Ich verfolgte das Geschehen eine Weile. Danach begab ich mich auf eine 2-stündige Wanderung zum Schildkrötensee. Während der Wanderung hatte ich immer wieder die Gelegenheit einen Blick auf die am Fuße liegende Stadt zu erhalten.
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Ausblick von der Bergstation der Standseilbahn |
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Riesenrad im Mtatsminda Park |
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Achterbahn im Mtatsminda Park |
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Blick auf Tiflis während der Wanderung |
Am Schildkrötensee angekommen, war ich ein wenig enttäuscht hier keine der kleinen Reptilien vorzufinden. Stattdessen fuhren kleine Motorboote über den See. Dennoch kehrte ich in eines der ansprechenden Ausflugslokale am Seeufer ein. Nach einer kleinen Stärkung nahm ich die Seilbahn hinunter zum Vake Park.
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Schildkrötensee |
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Blick von der Seilbahnstation in Richtung Vake Park und Stadion |
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Unterwegs im Vake Park |
Unten angekommen schlenderte ich ein wenig durch den Vake Park, bevor ich Roy zum gemeinsamen Stadionbesuch eines Fußballspiels der georgischen Erovnuli Liga wieder traf. Im an den Vake Park angrenzenden Mikheil Meskhi Stadium #2, einem kleinen Nebenstadion mit 2.000 Sitzplätzen, empfing der bis dato Tabellenletzte FC WIT Georgia den FC Torpedo Kutaissi. Vor rund 200 Zuschauern gewannen die Gastgeber klar mit 3:0.
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Vor dem Anpfiff zwischen FC WIT Georgia (grün) und FC Torpedo Kutaissi (weiß) |
Auch an meinem letzten Tag in Tiflis war Fußball angesagt. Doch zunächst besichtigte ich die weithin sichtbare Sameba-Kathedrale mit einer Gesamtfläche von 5.000 m². Anschließend gönnte ich mir wie bereits erwähnt, ein Schwefelbad. Bei 37 bis 42 Grad heißem Wasser und Schaummassage für rund 30 Euro war das kein schlechter Deal. Nach einer Stunde war die Badezeit vorüber und ich ziemlich ausgelaugt. Wahrscheinlich bei über 30 Grad Außentemperatur nicht gerade die beste Jahreszeit für ein heißes Bad. Also begab ich mich zum Ausruhen zurück in mein Hostel.
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Sameba-Kathedrale |
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Schwefelbad in Tiflis |
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Schwefelbadewanne und Massagebank |
Am Abend besichtigte ich dann das 54.549 Zuschauer fassende Boris-Paitschadse-Nationalstadion. Die georgische Nationalmannschaft bestritt ihr EM-Qualifikationsspiel zur EURO 2020 gegen Gibraltar. Das Spiel zwischen dem 94. und dem 181. der FIFA-Weltrangliste entschieden die Gastgeber mit 3:0 für sich.
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Boris-Paitschadse-Nationalstadion währende dem Duell zwischen Georgien und Gibraltar |
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