Das letzte Land das ich auf meiner Reise durch Zentralasien bereiste war die Republik Kasachstan. Das wahrscheinlich "westlichste" Land der sogenannten "Stans" erreichte ich auf dem Landweg von der kirgisischen
Hauptstadt Bischkek über den Grenzposten bei Korday. Nur 15 km nördlich von Bischkek befindet sich die Grenze. Von dort waren es dann weitere 210 km bis nach Almaty der ehemaligen Hauptstadt des Landes. In Almaty angekommen war ich erstaunt über das sehr hohe Verkehrsaufkommen in der 1,8 Millionen Metropole. An jeder der unzähligen Kreuzungen Staus und rote Bremslichter. Da hilft selbst die einzige und leider recht kurze Metro-Linie wenig Entlastung. Das mag auch ein Grund sein, weshalb mir persönlich die Stadt selbst weniger gut gefallen hat. Ich besuchte zwar den Park mit der im russischen Stil erbauten aber im Umbau befindliche orthodoxe Christi-Himmelfahrt-Kathedrale und das sowjetische Denkmal für die Helden des 2. Weltkrieges. Doch beide der bekanntesten Plätze im Zentrum konnten meine Meinung nicht ändern.
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Blick von meinem Hostel auf Almaty |
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Christi-Himmelfahrt-Kathedrale Almaty |
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Sowjetisches Denkmal für die Helden des 2. Weltkrieges |
Viel besser gefiel es mir außerhalb von Almaty. Zum einen fuhr ich eines morgens zum 15 km südlich gelegenen
Bolschoe Almatinskoe Osero oder auch Big Almaty Lake genannten Naturschutzgebiet. Auf 2.511 Metern befindet sich ein beindruckend türkisfarbener See. Ein See dessen umgebenes Gebirge an diesem Tag mit der ersten Schneeschicht des nahenden Winters versehen worden war.
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Big Almaty Lake |
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Türkisfarbener See |
Nach diesem fantastischen Anblick ging es über eine teilweise vereiste Straße zurück ins Zentrum und von dort 16 km in südöstliche Richtung nach Medeo, dem Eissportzentrum des Landes. Da auf 1.701 Metern noch kein Schnee lag, blieb das Eisstadion verschlossen. Den eizigen Blick ins Innere erlangte ich auf meiner Seilbahnfahrt nach Shymbulak. Über insgesamt drei Seilbahnstrecken erreichte ich den 3.200 m hohen Gipfel des Shymbulak Ski Resort. Mein eigentlichen Plan hier eine Tageswanderung zu unternehemen, machte der angesprochene erste Schneefall des Jahres zu nichte. Das es ungewöhlich früh für Schnee war, merkte ich auch daran das an diesem Tag ein ortsansässiger Fernsehsender extra ein Team auf den Gipfel schickte.
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Medeo Eisstadion aus der Luft |
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Auf der Fahrt nach zum Gipfel des Shymbulak Ski Resort |
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Auf der obersten Station auf 3.200 m |
Nachdem ich mich auf der obersten Station umgesehn hatte, nahm ich die Seilbahn im umgekehrter Reihenfolge wieder nach unten. Jedoch ließ ich mir auf meinem Rückweg auch auf den beiden anderen Stationen mehr Zeit. Ein heißes Getränk gönnte ich mir im Herzen von Shymbulak auf 2.200 m, wo sich Hotels, Skiverleih und Restaurants finden.
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Blick von der obersten Station hinunter nach Almaty |
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Aussblick von der mittleren Station von Shymbulak |
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Shymbulak Ski Resort mit Blick nach "oben" |
Einen weiteren Ausflug in höheres Gelände unternahm ich an meinem letzten Tag in der Almaty Region, als ich die Seilbahn auf den Hausberg Kok Tobe nahm. Vom Gipfel auf rund 1.100 Metern hat man einen herrlichen Blick auf die Stadt und die umliegenden Berge. Auf dem Kok Tobe befinden sich ein kleiner Freizeitpark und ein Fernsehtrum, der leider von Touristen nicht mehr betreten werden darf.
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Seilbahn auf Kok Tobe |
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Aussblick auf die Berge und den Fernsehturm |
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Parkbank zu Ehren der Beatles auf Kok Tobe |
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Blick auf Almaty von Kok Tobe |
Stunden später nach meinem Ausflug nach Kok Tobe verließ ich Almaty. Mit dem rund 14-stündigen Nachtzug der kasachischen Eisenbahn KTZ fuhr ich zu meiner letzten Station dieser Reise, der kasachischen Hauptstadt Astana.
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Voller Speißewagen auf der Fahrt nach Astana |
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Ankunft in der Astana Nurly Zhol Station |
Das moderne Astana wurde nachdem Zerfall der Sowjetunion, im Jahr 1994 vom immer noch amtierenden Präsidenten Nursultan Nasarbajew zur neuen Hauptstadt auserkoren und 1997 offiziell ernannt. Seitdem wandelt sich die Stadt in einem enormen Tempo zu einer der modernsten Metropolen der Welt. Was angesichts der geografischen Lage in Mitten der kasachischen Steppe keine allzu großen Probleme bereitet, den Platz hat es genug im 9. größten Land der Welt. So reihen sich in der gesamten Stadt Neubauten und architektonische Glanzbauten aneinander. Das bekannteste Bauwerk ist dabei der 105 m hohe Bayterek Tower. Der Turm sybolisiert einen Lebensbaum, erinnert die einheimischen aber eher an einen Lolipop und trägt daher den Spitznamen Chupa Chup.
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Bayterek Tower |
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Park mit Blick auf den 105 m hohen Bayterek Tower |
Normalerweise kann man den Bayterek Tower auch besichtigen, leider war der Turm während meiner Anwesenheit wegen Renovierungen geschlossen. Ich machte mich stattdessen auf den Weg durch das Zentrum zum Khan Shatyr, einem transparenten Zelt welches ein Einkaufszentrum beherbergt.
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Sonnensegel im "Love Park" Astana |
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Transparentes Zelt Khan Shatyr |
Ein weiteres interessantes Gebäude besuchte ich an meinem ersten Abend in Astana. Die 30.000 Zuschauer fassende Astana Arena und Heimstadion des FK Astana bot mir die Gelegenheit ein Spiel der UEFA Europa League zu verfolgen. Der kasachische Meister spielte gegen das französische Team Stade Rennais und gewann vor 28.000 Zuschauern mit 2:0.
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Vor dem Anstoss in der Astana Arena |
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FK Astana gegen Stade Rennais in der Europa League 2018/2019 |
Am nächsten Tag besichtigte ich das Gelände der Weltaustellung Expo 2017. Seit Ende der Weltausstellung im vergangen Jahr kann das Expo Gelände mit seinem Park kostenfrei besichtigt werden. Nur für das Herzstück die Glaskugel "Sphere", die mich stark an den Film "Der Tag, an dem die Erde stillstand (2008)" erinnert, kann gegen Eintritt besichtigt werden. Im Inneren der Sphere befinden sich 8 Etagen. Mit Außnahme der untersten Etage, die eine kleine Ausstellung über Kasachstan im allgemeinen bietet, widmet sich jede Etage einem Energie Thema. Das Motto "Energie der Zukunft" wird mit Ausstellungen u.a. zu den Bereichen Wind-, Sonnen- und Wasserenergie aufgefasst.
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Park im Expo 2017 Geläde |
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Sphere der Expo 2017 |
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Ausblick auf Astana von der obersten Etage der Sphere |
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Modell der Sonne |
Weiteren interssanten Gebäuden widmete ich mich an meinem letzten Tag in Astana. So besuchte ich u.a. das kasachische Nationalmuseum. Auf dem Weg dorthin kam ich auch am beeindruckenden Präsidentenpalast und der Pyramide des Friedens und der Einheit, die ein Veranstaltungszentrum beheimatet vorbei. Das Nationalmuseum selbst war dann nur halb so spannend wie die zahlreichen moderen Bauwerke der Stadt, die für mich Astana zu einem außergewöhnlichen Reiseziel machen.
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Präsidentenpalast in Astana |
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Pyramide des Friedens und der Einheit |
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Platz vor der Pyramide des Friedens und der Einheit |
Vom modernen neuen Terminal des Astana Airports ging es für mich dann binnen 6 Stunden zurück nach Frankfurt wo mein 3,5 wöchiger Trip durch Zentralasien sein Ende nahm.
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