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Samstag, 6. Oktober 2018

Entlang der Seidenstraße durch Usbekistan - Buchara

Über Dushanbe gelangte ich nach Buchara (auch Buxoro) in Usbekistan. Damit erreichte ich mein Zweites Land in Zentralasien, dass sich zusammen mit Liechtenstein eine Besonderheit teilt. Beides sind die einzigen Binnenstaaten der Erde die ebenfalls ausschließlich von Binnenstaaten umgeben sind, sogenannte Doppelte Binnenstaaten. Nach meiner Ankunft machte ich mich umgehend auf den Weg ins historische Zentrum von Buchara.

Ulug'bek-Madrasa in Buchara
Das historische Zentrum wurde 1993 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt, da es das vollständigste und unberührteste Beispiel einer mittelalterlichen zentralasiatischen Stadt darstellt. Einen ersten Eindruck erlangte ich nachdem ich die 1417 errichtete Ulug'bek-Madrasa betrat. Sie ist die älteste noch erhaltene Islamschule in Zentralasien. Als ich mir den Innenhof und die Fassade angeschaut hatte, war ich kurz darauf das Gebäude wieder zu verlassen, als mich eine der Damen die dort ihre Souvenirs vertreibt, gegen einen kleinen Obolus zunächst in die oberen Stockwerke und anschließend sogar noch auf das Dach ließ. Von dort hatte ich dann auch einen tollen Blick über das Zentrum.

Innenhof der Madrasa
Blick auf das historische Zentrum 
Blick auf Buchara 
Nur ein paar Hundert Meter weiter gelangte ich zum Gebäudeensemble Poi Kalon. Dies beteht aus der Mir-Arab-Madrasa, der Emir-Khan-Madrasa, der Kalon-Moschee und dem einzeln stehenden Kalon-Minarett. Das Minarett ist das älteste der vier Bauwerke und diente nicht nur dem Muezzin seine Gebete zu verkünden, sondern auch als Wachturm und Vollstreckungort zum Tode verurteilter Verbrecher. Diese wurden in einen Sack eingeschnürt und anschließend den 50 Meter hohen Turm hinutergeworfen.

Mir-Arab-Madrasa
Kalon-Minarett bei Nacht
Neben dem von weitem sichtbaren Minarett, gefiel mir auch die Kalon-Moschee besonders gut. Insbesondere der ruhige Innenhof mit seinem alleinstehenden Baum luden mich bei fast 30 Grad zum Verweilen ein.

Innenhof der Kalon-Moschee samt Kalon-Minarett
Kalon-Moschee
Arkaden der Kalon-Moschee 
Später besichtigte ich an diesem Tage noch die südöstlich des Poi Kalon gelegene Zitadelle Ark. Diese beeindruckt vorallem durch ihre massive Festungsmauer. Leider liegt der Großteil im Inneren der knapp 4 Hektar großen Anlage in Trümmern. Doch schon allein das bestaunen der noch intakten Räumlichkeiten wie der Moschee und dem Thronsaal veranschlagen einiges an Zeit. So das ich nach dem Ark für diesen Tag genügend Eindrücke vom mittelalterlichen Buchara gesammelt hatte.

Festungsmauer der Zitadelle Ark 
Mauer samt Eingangstor
Moschee im Ark
Thronsaal des Ark
Meinen zweiten Tag in Buchara begann ich mit der Besichtigung der Chor Minor Moschee, dem wahrscheinlich fotogehnsten Gebäude der Stadt. Hier durfte ich diesmal offiziell auf die oberste Etage des Gebäudes und die 17 Meter hohen Türme samt ihrer Kuppeln mit ihren hellblau glasierten Ziegel aus nächster Nähe bestaunen.

Chor Minor
Hellblaue Kuppel in Großaufnahme
Zum Mittag hin schlenderte ich durch den großen Bazaar im Westen der Stadt. Nach dem Mittag essen spazierte ich durch den angrenzenden Samanidov Park samt seinem Samaniden-Mausoleum, dem ältesten Bauwerk Zentralasiens. Es ist die Grabstätte von Isamil Samanis und wird auf eine Errichtung im 10. Jahrhundert hin geschätzt, da Samanis bis 907 regierte.

Trockenfrüchte und Nüsse auf dem großen Bazaar 
Samaniden-Mausoleum 
Den Nachmittag ließ ich dann weitestgehend Ruhig angehend. Ich bummelte ein wenig durch die weniger touristischen Gassen des Zentrums und gönnte mir einen entspannenden Besuch im mittelalterlichen Hamam (arabisches Dampfbad) Bozori Kord samt Massage.

Denkmal zu einem persischen Märchen 
Furushon Bazaar
Erholt verbrachte ich meinen letzten Abend in Buchara, der mit einem frühen Aufstehen endete. Bereits um 5 Uhr in der früh fuhr mein Schnellzug der Usbekischen Eisenbahn vom 15 km entfernten Bahnhof in Kagan nach Samarkand, meinem nächsten Ziel entlang der alten Seidenstraße.

Afrosiyob Hochgeschwindigkeitszug im Sonnenaufgang
Die Fahrt mit dem Afrosiyob Hochgeschwindigkeitszug der spanischen Talgo dauerte nur 1,5 Stunden und erreicht auf der geraden Strecke bis zu 250 km/h.

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