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Mittwoch, 10. Oktober 2018

Entlang der Seidenstraße durch Usbekistan - Samarkand

Eine der größten Städte entlang der Seidenstraße war und ist Samarkand. Heute leben hier mehr als eine halbe Millionen Menschen und machen Samarkand damit zur zweitgrößten Stadt in Usbekistan. Im Gegensatz zu Buchara hat Samarkand heute kein zusammenhängendes historisches Zentrum mehr, aber mindestens genauso viele sehenswerte Bauwerke mittelalterlicher islamischer Architektur. Dabei stehen drei Medresen im Mittelpunkt. Die Ulug´bek-Madrasa, die Sher-Dor-Madrasa und die Tilya-Kori-Madrasa befinden sich im Herz des antiken Samarkand und bilden den berühmtesten Platz in Usbekistan, den Registan.

Registan in Samarkand
Werbeplakat mit Registan
Noch heute beeindruckt der Anblick der drei mächtigen Portale an einem Platz die Besucher aus aller Welt, mich eingeschlossen. So ist es auch nicht verwunderlich das es mich an meinem ersten Tag in Samarkand genau dorthin zog und ich einen halben Tag in und um den Registan und den drei Medresen verbracht habe. Die Ulug´bek-Madrasa wurde bereits 1420 fertiggestellt und ist die älteste. Die anderen beiden entstanden 200 Jahre später und wurden 1636 und 1660 vollendet. Heute wird in keinem der Bauwerke mehr unterrichtet. Vielmehr finden sich neben Besuchern zahlreichen Souvenirhändler im Inneren, mit Außnahme der zentralen Tilya-Kori-Madrasa, die mir vielleicht auch deshalb am besten gefallen hat.

Sher-Dor-Madrasa am Registan rechts
Tiger Mosaik an der Sher-Dor-Madrasa ("Tiger enthaltende" Madrasa)
Innenhof der zentralen Tilya-Kori-Madras
Decke in der Ulug´bek-Madrasa
Neben dem Registan besichtigte ich am ersten Tag das Gur-Emir-Mausoleum. Das Mausoleum zählt wie die übrigen Zeugnisse islamischer Architektur in Samarkand seit dem Jahr 2001 zum UNESCO Weltkulturerbe. Es beherbergt die Grabstätte des Eroberers Timur Lenk, sowie weiteren wichtigen Personlichkeiten seiner Familie und seines Umfelds. Hier fand ich besonders den sehr üppig verzierten Innenraum beeindruckend.

Gur-Emir-Mausoleum
verzierter Innenraum
Üppige Details
Decke im Mausoleum

Am nächsten Tag erkundete ich dann die Bibi-Chanum-Moschee, welche sich am Ende einer schönen Allee befindet. Im 15. Jahrhundet zählte sie zu den größten Moscheen der islamischen Welt.

Allee auf dem Weg zur Bibi-Chanum-Moschee
Innenhof der Bibi-Chanum-Moschee
Stein-Stand Koran im Innehof

Direkt neben der Moschee befindet sich der große Siab Bazaar. Hier bieten Händler allerlei Lebensmittel und Güter des täglichen Gebrauchs an. Auffallend viele Melonenverkäufer gab es unter den Obsthändlern. Was allerdings nicht allzu überraschend erscheint, wenn man weiß das Usbekistan zu den größten Melonenproduzenten der Welt gehört und rund 300 verschiedene Sorten angebaut werden.

Siab Bazaar in Samarkand
Melonenverkäufer auf dem Bazaar
Nach einer mittäglichen Stärkung auf dem Bazaar folgte ich über eine kleine Brücke hinüber zum Islom Karimov Mausoleum. Dabei handelt es sich nicht um eine historische Grabstätte, sondern um die des Ende 2016 verstorbenen langjährigen Präsidenten Islom Karimov. Er war von 1991 bis zu seinem Tode Präsident des Landes und wird an dieser Stelle von seinen Anhängern entsprechend verehrt.

Blick vom Mausoleum auf die Bibi-Chanum-Moschee
Islom Karimov Mausoleum
Fast 3 km legte ich im Anschluss an das Mausoleum auf meinem Fußweg zum Ulug´bek Observatorium zurück. Ulug Beg war Fürst und Astronom im 15. Jahrhundert. An der Stelle des von ihm angelegten Observatoriums finden sich heute noch unterirdische Teile eines Sextanten und ein Mausoleum. Anschließnd ließ ich mich zurück in mein Hostel bringen und ersparte mir einen langen Rückweg.

Ulug Beg Statue am Ulug´bek Observatorium
Unterirdische Teile eines Sextanten

Für meinen dritten Tag in Samarkand hatte ich dann nicht mehr viel geplant. So war ich ganz froh als mich der Chinese Chao aus meinen Hostel dazu animierte, ihm ins Weinmuseum zu einer Weinprobe zu folgen. Das Museum besteht aus einer überschaubaren Sammlung altertümlicher Gegenstände der Weinproduktion in der Gegend um Samarkand, die allsamt in einem Raum platzfinden. Fast etwas größer war der Raum in dem die Weinprobe angeboten wurde. Nachdem Chao und ich an einem massiven Holztisch platzgenommen hatten, bekamen wir insgesamt 10 Proben vorgesetzt. Darunter drei Weine (1 x weiß, 2 x rot), vier immer süßer werdende Dessertweine, zwei Cognac (Weinbrand) und zum Abschluss ein starker Likör mit ziemlich vielen Kräutern und gewürzen aus Samarkand.

Gegenstände altertümlicher Weinproduktion
Mit Chao bei der Weinprobe
10 Kostproben aus dem Weinmuseum
Nach dieser sehr ausführlichen Weinprobe, in der uns dankenswerterweise auch ein paar Kekse gereicht wurden, gönnte ich mir eine kleine Pause im Hostel, um Nachmittags erholt zum Abschluss noch eine Runde durch die weitläufigen sowjetischen Parks von Samarkand zu drehen.

Weitläufige Parkanlage
Brunnen in einem der Parks

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