Meine dritte Station in Usbekistan entlang der Seidenstraße war die Hauptstadt Taschkent. Sie ist zugleich mit 2,5 Millionen Einwohnern die größte Stadt Zentralasiens. Auf Grund Ihrer Größe und zentralen Lage ist Taschkent nicht nur Industriestadt, Kulturzentrum sondern auch Verkehrsknotenpunkt. Das Stadtgebiet umfasst mittlerweile eine Fläche von 335 km², etwas mehr als ein Drittel von Berlin. Deshalb existiert in Taschkent auch das größte Metro-System in Zentralasien. Die einzelnen Stationen sind kunstvoll im sowjetischen Stil gestaltet und eine Sehenswürdigkeit für sich. Bis Anfang September 2018 war es verboten in den Haltestellen zu fotografieren. Zu meiner Freunde wurde das Verbot rechtzeitig zu meinem Besuch aufgehoben.
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Zugang zur Taschkent Station |
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Chorsu Station |
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Bodomzor Station |
Mit der Metro fuhr ich nach meiner Ankunft dann von meinem Hostel zum Chorsu-Bazaar, einem der ältesten und größten Bazaare in Zentralasien. Der Hauptteil befindet sich unter einer türkisen Kuppel auf zwei Etagen. Im Inneren des Kuppelgebäudes verkaufen Händler Fleisch- und Wurstwaren, Käse und Molkereiprodukte, sowie Nüsse und Gewürze. Alles weitere wie Obst und Gemüse verteilt sich mittlerweile über die Außenflächen und kleinere Kuppelgebäude.
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Große Kuppel des Chorsu Bazaar |
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Im Inneren des Chorsu Bazaar |
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Fleischhändler im Chorsu Bazaar |
Nachdem ich mir mein Mittagessen auf dem Bazaar zusammengestellt hatte, aß ich gemütlich in einem angrenzenden Park bevor ich von der nächsten Metro-Station zum TV Tower fuhr. Der Fernsehturm Taschkent ist eines der modernen Wahrzeichen der Stadt und hat eine Höhe von 375 Metern. Damit ist es der höchste Fernsehturm in Zentralasien und belegt Platz 12 weltweit. Gegen ein Eintrittsgeld von weniger als 5 Euro fuhr ich hinauf zur Aussichtplattform auf 97 Metern um einen Überblick über die weitläufige Stadt zu bekommen.
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Der 375 m Hohe Fernsehturm Taschkent |
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Blick auf die Stadt von der Aussichtsplattform |
Neben dem Bazaar und Fernsehturm besuchte ich an meinem Tag in Taschkent auch ein Fußballspiel der Usbekistan Super League im 35.000 Zuschauer fassenden Pakhtakor Markaziy Stadium. Der Gastgeber Pakhtakor Tashkent schlug dabei den FK Buchara mit 2:1. Das von den Sowjets 1956 errichtete Stadion war an diesem Abend nur von rund 6.500 Zuschauern besucht und das obwohl, zu meiner Überraschung, der Eintritt frei war.
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Pakhtakor Markaziy Stadium |
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Rund 6.500 Zuschauer zwischen Pakhtakor Tashkent und FK Buchara |
An meinem zweiten Tag in Taschkent verbrachte ich noch ein paar Stunden im Zentrum rund um den Amir Timur Square, bevor ich mich am Nachmittag zum Bahnhof begab. Ich fuhr mit dem 18-Stündigen Nachtzug von Taschkent nach Almaty in
Kasachstan. Die reine Fahrzeit war etwas weniger. Es dauerte allein 2 Stunden an der usbekisch-kasachischen Grenze. Der Zug der kasachischen Eisenbahn war modern und die Betten verhältnismäßig bequem. Ich kam relativ entspannt in Almaty an. Dort hatte ich zunächst nur einen Zwischenstopp auf meinem Weg nach Bishkek der Hauptstadt von
Kirgistan.
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Amir Temur Statue |
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Wagen der kasachischen Eisenbahn |
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Liegewagen |
Bishkek erreichte ich am einfachsten via Almaty. Von Almaty aus nahm ich den Minibus, die sogenannte Marschrutka. Die Fahrt bis zur 210 km entfernten Grenze dauerte 3 Stunden inklusive kurzem Halt auf halber Strecke. Anschließend passiert jeder Passagier samt seinem Gepäck zu Fuß die Grenze in Korday. Nach passieren der Kirgisischen Einreise wartet auch schon der Fahrer auf einen und es geht weiter zur nur noch 15 km südliche gelegenen Hauptstadt Bishkek.
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Grenzübergang zwischen Kasachstan und Kirgistan in Korday |
In Bishkek leben rund 1 Millionen Menschen. Das Stadtgebiet ist dabei wesentlich kompakter im Vergleich zu Taschkent. Auch gibt es keine Metro. Fortbewegung entweder zu Fuß oder per Bus und Taxi. Im Zentrum ist alles nennenswerte Fußläufig erreichbar. Zentral gelegen ist der Ala Too Square mit seiner großen kirgisischen Flagge und einer Statue des mythischen kirgisischen Volkshelden Manas.
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Ala Too Square - Nordseite |
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Ala Too Square - Südseite |
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Kino am Ala Too Square |
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Ala Too Square bei Nacht |
Dabei ist die Manas Statue nur eine von vielen Denkmälern und Monumenten in der Stadt. Ich habe zuvor noch keine Stadt mit solch einer großen Dichte an Skulpturen gesehen.
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Marx und Engels Denkmal in Bishkek |
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Kurmanzhan Datka Statue |
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Unabhängigkeitsdenkmal Bishkek |
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Government Building |
Um Bishkek von oben zu sehen bleiben einem nicht viele Möglichkeiten, da es einfach keinen großen Turm oder Hochhäuser gibt. Am einfachsten und gemütlichtsen geht das noch mit dem Riesenrad im Panfilov Park. Ich gönnte mir den Spass sogar zwei mal, einmal bei Tageslicht und einmal bei Nacht.
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I LOVE Bishkek im Panfilov Park |
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Aussblick vom Riesenrad |
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Riesenrad bei Nacht |
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Aussblick bei Nacht |
Auch beim Thema Bazaar ist es in Bischkek gegenüber Taschkent ein paar Nummern kleiner. So besuchte ich während meines Aufenthaltes in Bishkek den sogenannten Osh Bazaar. Auch hier gibt es alles für den täglichen Gebrauch.
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Osh Bazaar in Bishkek |
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Osh Bazaar in Bishkek |
Aufgrund organisatorscher Gegebenheiten verbrachte ich letztendlich drei ganze Tage in der gemütlichen Hauptstadt Bishkek. Eine Zeit die ich dank netten Mitreisenden in meinem Hostel auch nicht kürzer gestalten wollte.
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